Lügennetz: Thriller (German Edition)

gegenüber. Schreibt mir sogar manchmal. «
    Ich öffnete die Telefonbuch-App. » Ich habe eine Madeline Pelletier auf der Fogarty Avenue. «
    » Das ist sie « , bestätigte Justin.
    Ich erhob mich. » Wir müssen los, Justin, aber wir kommen wieder. «
    » Ja, zur Hinrichtung « , murmelte Harris.
    » Nein, Doofkopp. « Ich deutete auf die Gittertür. » Um diese Tür zu öffnen, damit Ihre Mutter Sie in die Arme schließen kann. «

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    » Hey, wer will eine Bratwurst in Bierteig? « , rief Peter lächelnd und klapperte mit seiner Grillzange.
    Der leckere Geruch von Grillhähnchen und Chorizo, das Geschrei von umherlaufenden Kindern und die leisen Klänge von Neil Diamond im Hintergrund erinnerten eher an eine Geburtstagsparty oder eine Taufe als an ein Treffen der Angehörigen der Opfer eines Serienmörders.
    Die Gruppe war bunt gemischt: schwarz, weiß, braun, reich, arm, sogar ein schwuler evangelischer Pfarrer war dabei. Der Tod machte keine Unterschiede. Das wusste Peter aus erster Hand.
    Der Grillnachmittag gehörte zu einer Reihe von Veranstaltungen, die diese Woche für die Gruppe geplant waren. Am nächsten Morgen würden sie per Reisebus und Charterflugzeug von Miami zu einem Treffen mit dem Gouverneur in dessen Villa in Tallahassee reisen. Dort würden die Medien, wie Peter hoffte, noch mehr über ihn berichten. Anschließend würden sie Freitag weiter nach Raiford zu einer ganztägigen Mahnwache fahren, bevor Harris um Mitternacht hingerichtet werden würde.
    Ein anstrengender Terminplan für diese armen Leute, aber einer, der, wie er hoffte, etwas zum Abschluss bringen würde.
    Da Jeanine ja noch lebte, war er als Mitglied der Gruppe eigentlich disqualifiziert, aber, hey, wer war er denn schon, dass er wegen einer solchen technischen Spitzfindigkeit die Seifenblasen der anderen zum Platzen brächte? Abgesehen davon würde sie toter sein als Grunge Rock, weil er plante, nach der Hinrichtung nach New York zurückzukehren und sie zu jagen.
    Er wendete gerade ein paar Paprika und Zwiebeln auf dem Grill, als der Pfarrer um den Swimmingpool herum einen Gebetskreis bildete.
    » Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes « , sprach Peter mit den anderen und nahm rasch Platz zwischen seiner strahlenden Frau Vicky und dem Pfarrer. Ihm gegenüber lächelte ihm sein neuester bester Freund, Arty Tivolli, der Multimillionär, aufmunternd zu.
    Der Vertragsabschluss für den Golfplatz sollte eine Woche nach der Hinrichtung über die Bühne gehen. Peter würde sich die sechs Prozent Provision mit dem Makler teilen. Zwei Wochen später würde er, wenn alles glatt liefe, einen Scheck über dreieinhalb Millionen Dollar ausgehändigt bekommen. Und es würde alles glatt laufen. Dafür würde er schon sorgen.
    Eine Stunde später saßen die Gäste entlang der Mauer auf Liegestühlen, um den Sonnenuntergang zu beobachten.
    Peters Telefon klingelte. » Hey, Peter. Wie steht’s? Hier ist Brian Cogle vom Boca PD . «
    » Ja klar, Bri. Was gibt’s? « , fragte Peter den alten, schroffen Polizisten. Er kannte jeden, der irgendwas bei der Polizei in Südflorida war. Sein Netzwerk war sein Ein und Alles.
    » Wollte dir nur sagen, dass wir heute Besuch von Harris’ Sprachrohr bekommen haben, von diesem Dreckskerl Charlie Baylor. Er hat wegen der Haare nachgefragt. «
    » Ach, die? « Peter runzelte die Stirn. Baylor war so ein Arschloch.
    » Eine Frau war auch dabei. Eine Anwältin. Er hat Unterstützung bekommen. «
    Scheiße, dachte Peter. Genau das hatte noch gefehlt, um die Pferde scheu zu machen. Ein Retter in letzter Sekunde. Er konnte sich vorstellen, wie angepisst Tivolli sein würde, wenn Justin Harris Aufschub bekäme. Jetzt war nicht die Zeit für Unvorhersehbares. Harris musste bis nächster Woche in der Kiste liegen.
    » Besteht die Gefahr, dass der Typ aus dem Labor, der die Haare verschwinden ließ, singen wird? « , fragte Peter. » Wenn es Schwierigkeiten gibt, wäre ich bereit, eine lohnende Sache für ihn daraus zu machen. «
    » Pete, komm schon, keine Beleidigungen « , entgegnete Cogle. » Ich habe alles unter Kontrolle. Die Laborratte ist mein trotteliger kleiner Schwager. Ich bin der Patenonkel seines Sohnes. Abgesehen davon würde er sonst gefeuert werden. Also, keine Sorge. «
    » Gut « , sagte Peter. » Wie gesagt, Brian, sie beiseitezuschaffen war richtig. Zu zeigen, dass eine zweite Person am Tatort war, hätte den ganzen Fall komplizierter gemacht, und der Dreckskerl wäre