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Luegenprinzessin

Luegenprinzessin

Titel: Luegenprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Miedler
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Gomez und Rihanna, auf denen sie tatsächlich fast wie Normalsterbliche aussahen.
    »Als ob ungeschminkte Frauen automatisch hässlich wären!«, gab ich Diana recht.
    »Vor allem sehen die hier ja trotzdem noch super aus! Da kann man ja nur Komplexe kriegen!«, regte sich Vero auf.
    »Das ist es ja«, rief Diana. »Echt zum Kotzen!«
    Ich setzte mich auf. »Leute, ich hab Durst. Soll ich eure Trinkflaschen mitbringen?«
    Beide nickten. Und Vero setzte hinzu: »Außerdem soll man viel Wasser trinken. Das ist gut gegen Orangenhaut. Steht zumindest hier.«
    »Na, dann hoff ich mal, dass Sprite auch hilft«, sagte Diana.
    Als ich zurückkam, hatte Diana längst die nächste Zeitschrift aufgeschlagen und meckerte lautstark, dass es doch wirklich keinen Menschen interessierte, ob Brangelina nun endlich geheiratet hatte oder nicht. Sie stieß einen abschließenden tiefen Seufzer aus. »Lasst diese armen Leute doch endlich in Ruhe.«
    Ich grinste. Und merkte, dass ich mich in den letzten zwanzig Minuten tatsächlich etwas entspannt hatte. Von mir aus hätte unser Mädelsvormittag ewig dauern können.
    »Boah, mir ist richtig heiß«, stöhnte Vero und setzte die Flasche an den Mund.
    »Mir auch.« Ich trank einen gierigen Schluck, dann war meine Flasche auch schon leer. Komisch. Ich setzte die Flasche ab und hielt plötzlich inne. Irgendetwas bewegte sich in meinem Mund. Erschrocken riss ich die Augen auf und hielt die Luft an. Hörte ich ein Summen? »Ah… ah…«, machte ich und deutete auf meinen offenen Mund.
    »Was denn?«, fragten Diana und Vero gleichzeitig.
    In dem Moment sah ich sie. Der Schreck war so groß, dass ich automatisch einen kräftigen Luftzug machte. Das Summen verstummte augenblicklich. »Oh Gott… Vero –«
    Jetzt sah Diana sie ebenfalls. Sie quietschte und wedelte vor Veros Gesicht herum. »Iiih, iiih!«
    »Was?«, kreischte Vero im höchsten Maße alarmiert.
    Vor Grausen das Gesicht zur Unkenntlichkeit verzogen, packte Diana nach den beiden gelben Würmern, die aus Veros Mund krochen, warf sie in weitem Bogen ins Gras und schrie: »Ausspucken!«
    Vero spuckte und spie, doch kein weiterer Wurm kam zum Vorschein.
    »Helft mir«, flüsterte ich. »Helft mir.«
    »Du – auch – Wurm?«, stammelte Diana panisch.
    »Wespe«, stieß ich hervor. »Wespe verschluckt. Muss mein Notfallset – Zelt.« In diesen fürchterlichen Sekunden ging es mir ähnlich wie beim Aufstieg auf die Leiter gestern. Ich spannte die Nackenmuskeln an und traute mich kaum, eine Bewegung zu machen, geschweige denn viel zu sprechen, weil ich Angst hatte, die Wespe dadurch zu animieren, erst recht zuzustechen.
    Diana hastete ins Zelt und kam binnen Sekunden wieder angeschossen, meinen Rucksack in der Hand. Gemeinsam mit Vero durchwühlte sie ihn. Ich konnte nur starr danebensitzen und zusehen.
    »Es ist nicht da«, rief Diana. »Bist du sicher, dass du es da drin gehabt hast?«
    »Ja – sicher«, brachte ich raus.
    »Oh Gott, oh Gott!«, jammerte Vero. Ich registrierte, dass ihr die Tränen runterliefen und dass Diana zitterte, während die beiden meinen Rucksack auf den Kopf stellten.
    Ich selbst betastete immer wieder mein Gesicht und prüfte meine Arme, um zu sehen, ob irgendwo schon die gefürchteten Schwellungen auftraten.
    »Es ist aber nicht da, verdammte Scheiße!«, fluchte Diana. »Ich renn zu Bieninger, vielleicht hat der so was auch mit.«
    »Mm«, machte ich. »Nein.«
    »Dann soll er den Krankenwagen rufen!«
    »Und dann?« Vero schrie beinahe. »Die transportieren Mia ab und wir erfahren nie, wer das war!«
    Diana sah sie an, als gehörte Vero in die Geschlossene.
    »Sie hat recht«, brachte ich heraus und bemühte mich, vollkommen ruhig zu atmen. »Ich glaube – die Gefahr ist vorbei. Wenn sie mich – gestochen hätte, würde ich das – mittlerweile merken.« Die Worte kamen nur stoßweise, aber ich wusste, dass ich recht hatte.
    »Wenn sie dich in den Kehlkopf gestochen hat –«, lamentierte Vero angstvoll.
    Ich machte eine ungeduldige Handbewegung. »Das hätten wir gleich bemerkt.« Es ging mir endlich etwas besser.
    »Vielleicht hat deine Magensäure sie zerstört«, mutmaßte Diana.
    »Oder ich hab mich geirrt und es war nur eine Biene. Auf die bin ich nicht allergisch und vielleicht spürt man es ja gar nicht, wenn man im Magen gestochen wird.«
    Diana griff energisch nach meiner Trinkflasche und entfernte sich ein paar Meter. Vero folgte ihr, ich auch – aber mit Respektabstand.
    Diana schüttete den

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