Luegst du noch oder liebst du schon Roman
heutigen Tag verbringen wollen und wo wir abends essen gehen.«
Franca sieht immer noch so aus, als wolle sie mich töten.
Hallo? Was habe ich denn so Schlimmes getan? »Denk dran, dass meine Maschine morgen früh um sechs geht und ich neunzig Minuten vorher am Flughafen sein muss«, ist alles, was sie zu meinem Vorschlag zu sagen hat. Na toll!
»Dann essen wir eben früher«, antworte ich geduldig, obwohl ich sie am liebsten schütteln würde.
Franca schweigt.
Ich fühle mich provoziert. Was geht sie überhaupt die Erziehung von Lucia an?
»Wieso kümmert es dich eigentlich so, was ein dir vollkommen fremdes Mädchen macht?«, frage ich genervt. Es widerstrebt mir absolut, in dieser Geschichte wie ein Verbrecher dazustehen. »Du hast doch selbst keine Kinder und scheinst damit auch ziemlich zufrieden zu sein.«
Francas Gesicht verfinstert sich (soweit überhaupt möglich) noch mehr.
»Als kinderlose Frau trägst du eben keine Verantwortung und kannst dich leicht über jemanden wie mich erheben, der ganz froh ist, ein paar Tage freizuhaben, selbst wenn mein Kind nach meinem Urlaub übermüdet
ist und eine leichte Magenverstimmung hat. Wieso hast du eigentlich keine Kinder? Wolltest du nie welche? Schließlich warst du verheiratet.«
»Das geht dich gar nichts an«, antwortet Franca in derart barschem Tonfall, dass ich am liebsten einfach aufstehen und abhauen möchte. Soll sie doch rummuffeln, wenn ihr danach ist, aber bitte nicht in meine Richtung!
»Ich würde gerne abräumen. Und denken Sie bitte daran, dass wir heute Abend eine geschlossene Gesellschaft haben und Sie deshalb leider auswärts essen müssen. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen gern einen Tisch in einem Restaurant in der Nähe reservieren«, platzt Maria in die unangenehme Situation und stellt ein großes Holztablett vor uns ab.
Schweigend verlassen wir die Terrasse, und ich habe keinen blassen Schimmer, wie es jetzt weitergehen soll.
»Hey, ich wollte dir nicht zu nahe treten«, lenke ich ein und lege meine Hand auf Francas Schulter, was diese erstaunlicherweise zulässt. »Es geht mich überhaupt nichts an, wie deine Ehe war und wie du zur Kinderfrage stehst.«
»Soll das eine Entschuldigung sein?«, fragt sie und lächelt zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit.
Dieses Lächeln durchflutet sofort mein Herz, denn es liegt so viel Zärtlichkeit und Wärme darin.
»Ich denke schon«, wispere ich und bleibe vor ihrem Zimmer stehen. »Und nun? Willst du deine Badesachen holen, und wir treffen uns in zehn Minuten am Wagen?«
Doch anstatt zu antworten, legt Franca ihren Zeigefinger
auf meine Lippen. Ich bekomme schlagartig Gänsehaut. Sie nimmt meine Hand und zieht mich in ihr Zimmer.
Genau genommen in Richtung Himmelbett.
Eine Minute später liegen wir auf dem Laken und sehen uns einfach nur an. Mein Herz klopft, als sie beginnt, mich sanft zu streicheln. Sie tastet sich vorsichtig unter mein T-Shirt, ihre Hand ist kühl. Ich streichle ihr Gesicht, während Francas Bewegungen immer fordernder werden. Mittlerweile nähert sich ihre Hand meiner Gürtelschnalle, und ich merke, wie sich Erregung in mir ausbreitet.
Doch ausnahmsweise habe ich es trotz meiner tiefen Sehnsucht, dieser Frau endlich ganz nahe zu sein, gar nicht eilig. Im Gegenteil - ich gebe mich vollkommen dem Zauber des Augenblicks hin: Die Zeit steht still, die Erde dreht sich nicht mehr, die Welt liegt wie unter einem seidigen Schleier.
Ich rieche den Duft von Francas Haaren, ihrer Haut und der Kirschkonfitüre, die sie zum Frühstück gegessen hat. Während wir uns sanft küssen, ergreift sie meine Hand und schiebt sie unter ihr eng anliegendes Top. Mir wird beinahe schwindelig vor Erregung, so gut fühlt es sich an, sie anfassen zu dürfen. Sie stöhnt leise seufzend unter meinen Berührungen und schiebt mir fordernd ihre Hüften entgegen. Langsam und behutsam taste ich mich unter ihren Rock und streichle die Innenseite ihrer samtweichen Schenkel. Ich erspüre einen Hauch von Spitze …
Und dann geht auf einmal alles ganz schnell: Sie öffnet
den Reißverschluss meiner Hose, und ich habe das Gefühl, nicht länger warten zu können.
Leider habe ich aber auch das Gefühl, nicht mehr allein mit Franca im Zimmer zu sein.
»Dios mío! Perdón!«, ruft eine weibliche Stimme hysterisch.
Sie gehört Juanita, dem Zimmermädchen.
21
Harte Landung
FRANCA PETERS -
DONNERSTAG, 10. JUNI, BIS FREITAG, 11. JUNI
Die Stewardess serviert Kaffee, und ich würde sie am
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