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Luegst du noch oder liebst du schon Roman

Titel: Luegst du noch oder liebst du schon Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Fischer
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lasse, denke ich an Oliver und unser Treffen an der Elbe, das ein abruptes und unbefriedigendes Ende genommen hat: Schlussendlich sind wir beide jeweils in unsere Wohnung zurückgekehrt.
    Ich mit der Begründung, meine Mutter sei immer noch zu Besuch. Und Oliver hat behauptet, dass er seine Wohnung gerade renovieren würde.
    Während der Staubsauger dröhnend über den Laminatfußboden gleitet, überlege ich, ob ich ihm wirklich glauben soll.
    »Kein Mann, der ernsthaft an Sex interessiert ist, lässt sich von Farbeimern und Tapetenrollen davon abhalten, mit der Frau zu schlafen, die er zuvor extra mit exotischen Früchten und Champagner umgarnt hat«, lautete Mias Urteil, nachdem ich sie am Sonntag angerufen und um eine Einschätzung der Lage gebeten hatte.
    »Aber was war dann der Grund?«, habe ich verwirrt gefragt, denn auch mir kam die Begründung reichlich fadenscheinig vor.

    »Vielleicht hat er eine Freundin. Oder er ist verheiratet. Kann natürlich auch sein, dass er Angst hatte, dich seiner Tochter vorzustellen«, mutmaßte Mia.
    »Aber die war doch gar nicht zu Hause«, entgegnete ich, denn natürlich hatte Oliver Lucia wieder bei den Petrocellis untergebracht.
    Erneut grüble ich darüber nach, ob er vielleicht doch liiert ist, und ziehe energisch den Stecker aus der Dose. Bei diesem Lärm kann ich nicht klar denken.
    Aber wie konnte er dann mit mir in Mallorca Urlaub machen? Und wieso war er beim Speed-Dating? War die Recherche für das Buch vielleicht nur eine dumme Ausrede? Ist Oliver ein Mann, der zusätzlich zu seiner Beziehung Affären hat?
    Entnervt lasse ich mich aufs Sofa fallen. Seit einer Woche wälze ich dieses Thema schon rauf und runter. Entwickle ständig neue Theorien, um sie dann wieder zu verwerfen. Deshalb habe ich mich beim letzten Telefonat Oliver gegenüber so distanziert wie möglich verhalten. Er soll nicht denken, dass ich naiv bin!
    Aber allmählich nervt es gewaltig, dass mein ganzes Denken derart von diesem Mann blockiert wird. Das kann auf keinen Fall so weitergehen!
    Ich werde ihn zur Rede stellen!, denke ich grimmig, während ich schließlich die Toilette schrubbe. Und dann werde ich wirklich reinen Tisch machen und endlich von Sammy erzählen. Sein Geheimnis gegen mein Geheimnis!
    Nachdem ich das Bad fertig geputzt, die Wäsche aufgehängt und Staub gewischt habe, klingelt es an der Tür. Für einen kurzen Moment bleibt mir das Herz stehen,
weil ich die irrwitzige Vorstellung habe, dass es Oliver sein könnte.
    Ich luge vorsichtig durch den Spion, doch es ist nur der Postbote.
    »Ich habe hier ein Einschreiben für Sie und außerdem noch ein Paket von eBay.«
    Ich quittiere den Empfang und setze mich anschließend an den Küchentisch. Im Paket sind Hosen für Sammy, die ich günstig ersteigert habe, das Einschreiben ist von Pure-Nature-Cosmetics. Aus irgendeinem Grund habe ich ein mulmiges Gefühl …
    Sehr geehrte Frau Peters, bedauerlicherweise muss ich Ihnen mitteilen, dass wir das Vertragsverhältnis mit Ihnen zum Ende des Folgemonats fristgerecht kündigen.
    Der Grund ist Ihr mangelhafter Erfolg bei der Lancierung von PR-Beiträgen für die neue Produktlinie.
    Hochachtungsvoll
    ppa. Ingrid Arnold
    Ich sitze zunächst da, wie vom Donner gerührt. Dann beginne ich hysterisch zu lachen. Das darf alles nicht wahr sein! Mia hatte recht! Mit zitternder Hand wähle ich die Nummer meiner besten Freundin.
    Eine Viertelstunde später steht sie vor meiner Tür - allerdings in Begleitung von Dr. Julius Humbert.
    »Ich dachte mir, dass du jetzt juristischen Beistand brauchst«, erklärt sie, während ich mir hektisch durchs Haar fahre. Ich sehe bestimmt schrecklich aus!
Allerdings habe ich im Gegensatz zu Julius wenigstens Haare …
    »Deine Chefin hat Prokura«, konstatiert er nach der Lektüre des Briefes, und ich sehe geflissentlich darüber hinweg, dass wir uns bislang noch gar nicht offiziell duzen.
    »Und das heißt?«, frage ich tumb.
    Das Telefon klingelt, doch ich habe jetzt keine Zeit, ranzugehen. Wer auch immer es ist, soll eine Nachricht hinterlassen.
    »Ppa bedeutet per procura«, klärt Julius mich auf, und ich verstehe immer noch Bahnhof. »Das bedeutet, dass sie eine weitaus größere Machtposition hat als die einer einfachen Abteilungsleiterin. Kann ich mal deinen Vertrag mit Pure-Nature sehen?«
    Mist, wo habe ich den nur hingelegt?
    »Bin gleich wieder da«, sage ich rasch und gehe nach nebenan in mein Arbeitszimmer. Beschämt blicke ich auf das Chaos, das in der

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