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Luftschlösser

Luftschlösser

Titel: Luftschlösser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Nitzsche
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immer gut gelaunt, spielte niemandem den feinen Herrn vor, der er nicht war und behandelte sie selbst nicht wie ein Zuckerpüppchen - ein Fehler, den zu viele ihrer Kunden begingen.
    „Ach wo, du bist low maintenance im Vergleich zu ein paar anderen Kaspern, die hier in der letzten Zeit aufgekreuzt sind.” Fowler lachte schallend.
    „Das beruhigt mich. Mal sehen, ob ich deine hohe Meinung noch ändern kann. Mein Kunde wünscht sich helle Räume. Er sagt, ihm hätte das in Skandinavien so gefallen, aber ich glaube, er erinnert sich eher an die Urlaube in den Hamptons. Ich dachte also an Böden, die aussehen wie Treibholz oder diese hellgrauen Steine, die man am Strand finden kann. In den Bädern entweder altmodische Fliesen im Schachbrettmuster oder was Modernes. Mal sehen, was dein Lager hergibt.
    Fowler beschrieb mit seinen Händen eine Geste wie ein Zauberkünstler bei einem seiner magischen Tricks.
    „Uuuh, da habe ich was sehr Schönes für dich, ganz frisch reingekommen. Esche oder Eiche, was dir lieber ist. Beide ganz hell und fast wie sandgestrahlt.” Er steuerte Persephone zielstrebig zu einer Regalreihe seines Warenlagers, an deren Stirnseite ungefähr ein Quadratmeter des Parketts zusammengefügt war. „Na, was sagst du jetzt? Eiche - robust und zeitlos.”
    Sie legte den Kopf schief und fuhr mit dem Zeigefinger über das glatte Holz. „Fast, David. Der Grauanteil ist mir zu hoch. Hast du nichts Helleres?”
    „Habe ich, Perry. Nicht verzagen.” Wieder steuerte er seine Lieblingskundin zu einem der Regale, in denen er seine Schätze aufbewahrte.
    „Hm, das sieht nicht übel aus. Ist es komplett in diesem Ton gehalten oder gibt’s Ausreißer?”, fragte Persephone kritisch, während sie wieder das Holz berührte.
    „Keine Ausreißer, alles ist hell und freundlich. Esche, die Farbe hat irgendwas mit Arktis im Namen. Na ja, nicht ganz die Hamptons, aber wenn’s dem Zweck dient”, scherzte David.
    „Fein. Gekauft. Wir können in ein paar Tagen zum Abmessen der Fläche in die Wohnung, dann kann deine Truppe loslegen.” Sie lächelte Fowler an, froh, so schnell das Passende gefunden zu haben. „Hast du ein möglichst originalgetreues Bild des Parketts? Ich muss die Wandfarbe danach aussuchen.”
    „Hab’ ich, hab’ ich. Du kannst alles von mir haben, das weißt du doch”, sagte er heiter.
    Persephone lachte kurz auf. „Das ist großartig, weil ich auch noch Fliesen für die Badezimmer brauche. Du weißt ja, wie gern ich die mediterranen Mosaike mag.”
    Ein Nicken.
    „Gut, dann streich’ die diesmal. Das wäre ein grausamer Stilbruch. Für diese Bäder brauche ich was, das nach ‘Tag am Meer’ aussieht - hell, frisch, nicht rotbraun.”
    Fowler grinste unbekümmert. „Okay, dann folge mir mal ganz auffällig in mein Wunderland.” Er streckte seine Hand nach ihr aus und wartete, dass sie danach griff.
    Nachdem die Hand seiner kleinen Miss deWinter in seiner eigenen lag, breitete sich David Fowlers Grinsen fast von einem Ohr zum anderen aus. Er wusste nur zu gut, dass er für sie die eine Ausnahme von der Regel war. Es war schließlich ein offenes Geheimnis, dass sie körperliche Nähe nicht sonderlich schätzte. Ebenso bekannt war, dass sie Leute durch ihre ganze Art und ihre Sprache auf Abstand hielt. Niemand sonst traute sich, eine Persephone deWinter einfach beim Vornamen zu nennen. Er selbst war damit von Anfang an gut gefahren.
    „So, Fliesen und Kacheln in Hülle und Fülle. Da drüben schauen wir heute überhaupt nicht hin, das interessiert uns gar nicht”, frotzelte er. Als Persephone sich dennoch sehnsüchtig den mediterranen Mosaikkacheln zuwandte, drehte er sie an den Schultern zurück in ihre eigentliche Blickrichtung. „Ts, ts, ts, hattest du nicht gerade selbst gesagt, dass die heute tabu sind?”
    „Schon gut. Ich ergebe mich. Wo sind die freudlosen Teile?”, grummelte Persephone.
    „Direkt vor deinen hübschen Augen. Und nenn’ sie nicht so, das beleidigt sie.” Fowler ließ sich durch solche kleinen Rückschläge die gute Laune nicht verderben.
    Zwei Stunden später hatte jedoch auch David Fowlers sonniges Gemüt den ein oder anderen Dämpfer hinnehmen müssen. Er hatte ungefähr fünf Meilen zwischen den verschiedensten Kartons mit Bodenfliesen zurückgelegt und immer wieder versucht, seiner Geschäftspartnerin die gängigen Farbkombinationen schmackhaft zu machen. Trotzdem wunderte er sich nicht, dass Perry mit dem Gewöhnlichen alles andere als zufrieden

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