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Luftschlösser

Luftschlösser

Titel: Luftschlösser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Nitzsche
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eingebaut werden sollen.”
    „Hallo, Darren. Klar, wenn Sie um elf Zeit hätten, könnte ich Sie danach noch zum Lunch einladen.” Persephone hatte seit drei Tagen keinen Fuß in ihr Büro gesetzt und hatte es auch heute nicht vor. Stattdessen hatte sie endlich einmal ausgeschlafen und ihre Zeit mit den Bildern von Charlys Penthouse auf der Terrasse verbracht.
    Eine Einladung zum Lunch von Persephone deWinter? Da lehnte man nicht ab. „Das würde ganz ausgezeichnet passen. Treffen wir uns bei Ihrem Kunden?” Bower hatte unvermittelt schwitzige Hände bekommen. Was, um alles in der Welt, sollte er beim Essen mit dieser Frau besprechen?
    „Gute Idee. Bis später, Darren.” Perry hatte sich aufrichtig über den Anruf gefreut. Wenn Darren gewohnt professionell ans Werk ging, würde innerhalb kürzester Zeit alles nach einer richtigen Wohnung aussehen. Dann fehlten nur noch die Bäder und sämtliche Möbel. Einfach großartig!
     
    Darren war zu ihrem Treffen überpünktlich erschienen und staunte nicht schlecht. Die Innenarchitektin, die sonst immer sehr förmlich gekleidet war, trug an diesem Tag ein luftiges Sommerkleid. Ihr Haar war locker geflochten - ein ungewohnter Anblick, wenn man sie sonst nur mit strengem Chignon am Hinterkopf kannte.
    „Hallo, Miss deWinter. Kompliment, das Kleid steht Ihnen hervorragend.”
    Wie jedes andere Kompliment verfing auch dieses bei Persephone nicht. Sie winkte lächelnd ab, entschied aber, sich der Höflichkeit halber zu bedanken.
    „Sehr freundlich von Ihnen, Darren. Ich weiß ja nicht, ob das für Sie ein Problem ist, aber ihre Kollegen müssen beim Einbau der Schränke und der Treppe vermutlich sehr behutsam vorgehen und den Boden abdecken. David Fowler hat seine Truppe vor ein paar Tagen losgeschickt, um Parkett und Fliesen zu verlegen. Die Reihenfolge könnte sich als etwas ungünstig erweisen.”
    Darren zuckte mit den Schultern. „Machen Sie sich mal keinen Kopf. Meine Männer kennen sich mit so was aus. Es kommt ja auch vor, dass alte Treppen gegen neue ausgetauscht werden müssen oder nachträgliche Änderungen in der Raumaufteilung vorgenommen werden. Wir sind alle Profis, Miss. Keine Bange.”
    „Sehr beruhigend, danke.” Persephone übte sich wieder in einem freundlichen Lächeln, als sie die Wohnungstür aufschloss. Beim ersten Blick auf den Raum dahinter hielt sie die Luft an und schlug eine Hand vor den Mund.
    Bower, der die Geste missdeutete, lugte über ihre Schulter. „Ist was schief gelaufen?”
    „Nein, ganz im Gegenteil.” Persephone schlüpfte aus ihren Hochhackigen und betrat die Diele. „Ich hatte bisher noch nie das Glück, dass etwas haargenau so aussah, wie ich es mir vorgestellt hatte. Meistens muss man Abstriche machen, Kompromisse eingehen, aber sehen Sie sich das an!”, wisperte sie ehrfürchtig.
    Nachdem Darren Bower sich darüber vergewissert hatte, dass seine Socken keine Löcher hatten, zog auch er seine Schuhe aus, um den neuen Boden nicht zu beschädigen. Er schaute sich interessiert im unteren der beiden Stockwerke um.
    „Das sieht so überhaupt nicht nach New York aus, wenn ich das sagen darf, Miss.”
    „Das soll es auch nicht. Woran erinnert es Sie?”
    Bower verzog die Mundwinkel. „An einen Tag am Strand. Alles ist sehr hell und freundlich. Die Treppe wird perfekt passen. Wenn Sie mal herkommen, kann ich das sogar beweisen.” Er zog ein gefaltetes Blatt Papier aus seiner Hemdtasche, faltete es auf und strich es ein wenig glatt. Wenn man sich in der Nähe des Eingangs postierte, konnte man das Papier so halten, dass es ein bisschen so wirkte, als befände sich die abgedruckte Holztreppe schon in der Wohnung. „Sehen Sie?”
    Persephone schaute das Bild an und nickte zufrieden. „Genau so sollte es aussehen. Welches Holz haben Sie gewählt?”
    „Sehr helle Eiche, die ist robust und wird mit den Jahren immer schöner. Das Geländer wollte ich fast unsichtbar halten. Schauen Sie genau hin - das da auf dem Bild ist ein Geländer aus Sicherheitsglas, unzerbrechlich und unauffällig. Hat sich schon unzählige Male in der Praxis bewährt.”
    „Wunderbar. Was denken Sie über die Speisekammer?”
    Auch da hatte Darren Bower eine Idee. „Die passt sehr gut unter die Treppe, ganz nach Ihren Vorstellungen. Ich denke dabei an weiß gelackte Holzleisten, die das Ganze nach Strandhaus aussehen lassen. Das ist zwar sehr altmodisch, wirkt in diesem Ambiente aber sicher stimmig.”
    Persephone nickte. „So hatte ich mir das

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