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Lukas und die gestohlene Weihnacht

Lukas und die gestohlene Weihnacht

Titel: Lukas und die gestohlene Weihnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Seitz
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Oder das Haus mitsamt dem Raum, indem er sich befand, anzünden?

    Lukas tastete erneut den einzigen Zugang, der in diesen Raum führte, ab. Er drückte die Klinke herunter, doch die Tür war natürlich verschlossen. War ja klar! Dann hörte er außerhalb seines Zimmers eine weitere Tür auf und wieder zu gehen. Schritte. Jemand räumte etwas im andern Zimmer herum. Lukas blieb still. Doch der dunkle Mann sprach:

    „Ich weiß, dass du an der Tür horchst.“ Lukas erschrak.
    „Wieso töten Sie mich nicht einfach?“
    „Das werde ich. Aber noch nicht jetzt. Du meinst, du kannst mir e infach so ins Handwerk pfuschen?“
    „Was wollen Sie von mir?“
    „Ich will gar nichts von dir. Doch du wirst Hoffnung haben, dass du überleben wirst. Es gefällt mir, dass ihr Menschen so seid. So kann ich dich leiden sehen, bevor du stirbst.“
    „Wieso tun sie das?“
    „So viele Fragen. Und doch werde ich dir keine beantworten. Nur so viel: Dafür, dass du versucht hast, mich von meinem Plan abzuhalten, wirst du leiden. Und dann erst sterben. Und damit du nicht gleich stirbst – das wäre zu schade – hier etwas zu essen.“

    Lukas hörte, wie ein Schlüssel im Schloss seiner Tür gedreht wurde. Die Tür sprang auf. Der dunkle Mann stand vor Lukas. Sein langer, schwarzer Mantel hing über seinen Schultern. Der Blick des dunklen Mannes war abgrundtief böse. Die Narbe sah aus dieser Nähe aus, als würde sie gleich zu bluten beginnen. Seine Haut war blass, fast weiß und die Augen rabenschwarz. In seinen Händen hielt der dunkle Mann ein Tablett mit Wurst, Käse und frischem Brot und einem großen Becher voll Milch.

    „Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass ich das esse?“
    „Du wirst.“ Er stellte das Tablett vor Lukas’ Füßen ab. Für einen kurzen Moment überlegte Lukas, ob er den dunklen Mann in dieser gebückten Haltung angreifen könne. Doch schnell richtete der sich vor Lukas wieder auf. Er war größer als Lukas’ Vater. Ein direkter Angriff hätte keinerlei Chancen auf Erfolg.

    „Ich habe einiges zu erledigen. Und denk nicht dran zu schreien. Es hört dich ja doch keiner!“
    „Wohin gehen Sie?“, fragte Lukas.
    „Du kennst doch den Plan, kleiner Wicht. Ich führe ihn fort.“
    „Sie wollen einen weiteren Weihnachtsbrauch vernichten. Welcher ist es diesmal?“
    „Du hattest doch die Kugel, wieso fragst du so dumm! Auf dem Rückweg werde ich in deine Zeit reisen und deinen Eltern einen Besuch abstatten.“
    „Nein! Nicht meine Eltern! Sie haben mit all dem nichts zu tun, bitte lassen Sie sie in Ruhe!“
    „Ich sagte doch, ich will dich leiden sehen. Erst sterben all die, die du liebst. Dann du. Und hier drin hast du Zeit dir dein Hirn zu zermartern. Hahaha!“

    Der dunkle Mann schloss die Tür. Lukas schrie noch, doch es hatte keinen Zweck. Er war wieder allein in dem finsteren Raum. Der böse Mann war verschwunden. Lukas hämmerte wie wild gegen die Tür und schrie so laut er nur konnte:
    „Hilfe! Hilfe! Ich bin hier gefangen!“ Sein Hals begann bald zu kratzen und er sah ein, dass jegliches Klopfen, Hämmern und Rufen vergebens war. Schließlich setzte er sich entmutigt auf den Boden. Sein Hunger war so groß, doch er rührte das Essen nicht an, das ihm der dunkle Mann gebracht hatte. Vielleicht war es besser, vorher zu verhungern. Lukas dachte an seine Eltern. Alles, nur das nicht! Das durfte einfach nicht sein. Erst Rebekka und nun sollen auch noch seine Eltern dran glauben? Es musste doch irgendeinen Ausweg geben.

    Nach zwei oder drei Stunden, in denen Lukas erfolglos versuchte, eine Lösung zu finden, fiel er in einen traumlosen Schlaf. Bis eine bekannte Stimme ihn weckte:

    „Lukas!“, flüsterte die Stimme. Woher kam das?
    „Lukas! Hörst du mich?“ Das war doch Mareks Stimme!
    „Ich bin hier. Hier drin! In einem Raum! Eingeschlossen!“, antwortete Lukas.
    „Hier draußen ist kein Schlüssel, Lukas.“
    „Wie bist du entkommen? Ich dachte …“
    „Ja, ich habe euch verraten. Ich konnte nicht anders. Doch ich bin auf deiner Seite. Als ich gesehen hatte, was dann mit Canisius geschah, und mit der Krippe, da wünschte ich mir, ich hätte mich eher erschlagen lassen, als euch für mein törichtes Leben zu verraten. Aber jetzt bin ich hier und ich hole dich hier raus.“
    „Danke, Marek, ich wusste, du bist ein wahrer Freund! Aber wie willst du mich hier heraus holen?“
    „Warte. Hier ist kein Schlüssel, wäre auch zu schön gewesen. Moment, ich komme gleich

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