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Lukes Verwandlung (German Edition)

Lukes Verwandlung (German Edition)

Titel: Lukes Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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gleich wieder schwanger, und Sie sitzen auf dem Trockenen.“
    „Genau“, pflichtete der Nächste bei. „Je mehr Nachwuchs Sie produzieren, Boss, umso weniger Zeit bleibt, um dafür zu üben.“
    „Ich bin dafür“, erklärte Hank. „Also für das Üben, Boss. Man sollte schon ein paar Lektionen lernen, bevor man sich an sein Meisterstück wagt, und ein Baby in Angriff nimmt.“
    Gelächter unterstrich diese Behauptung. Und es war noch einer dreist genug, um die Ratschläge der Mannschaft zu unterstreichen.
    „Ja, sehen Sie nur, was beim ersten Mal herausgekommen ist. Nur ein Junge, wo wir hier im Westen doch dringend ein paar Frauen brauchen.“
    Der Prediger war anlässlich dieser derben Scherze pikiert, während Luke hoch zufrieden war. Und Melissa schienen die Späße eher zu verwirren, als in Verlegenheit zu bringen. Luke ging sogar so weit, die eine oder andere Bemerkung zu machen, nachdem er den Kuss, der seinen Anspruch bezeugen sollte beendet hatte.
    „Ihr glaubt doch nicht wirklich ich setze euch ein Mädchen vor, bevor ich mit ein paar strammen Jungs dafür gesorgt habe, dass so ein Schatz auch gut beschützt ist“, erklärte er selbstbewusst. „Und Hank, wenn du auf meiner Ranch etwas anders übst, als mit Rindern zu arbeiten, ziehe ich dir das Fell über die Ohren.“
    Hank war nicht beleidigt oder eingeschüchtert anlässlich dieser offen geäußerten Drohung. Er lachte und zwinkerte Melissa sogar frech zu.
    „Ich hab ja gleich gesagt, dass der Boss auf Nummer sicher gehen wollte. Darum hat er sein Mädchen erst hergebracht, als das Baby schon da war. Warum nur kommt nie einer von uns auf so eine geniale Idee?“
    „Ihr seid einfach nicht Manns genug, um an einer Sache dran zu bleiben, die euch ins Auge springt“, gab ihm Benson die passende Antwort.
    Lauter Protest zeigte, dass diese Einschätzung keinen der Männer zusagte. Aber es lenkte etwas von dem frisch vermählten Paar ab, das sich nun darum kümmerte, den Prediger zu verabschieden, der vor Sonnenuntergang zurück in der Stadt sein wollte.
    Und noch jemand anderes verlangte nach Aufmerksamkeit. Johnny, der in seinem Korb die ganze Zeremonie auf der Veranda des Ranchhauses verschlafen hatte, meldete sich lautstark zu Wort. Eine weitere Gelegenheit für Luke, vor seinen Männern seinen neuen Familienstand zu demonstrieren. Er holte den Kleinen aus dem Bettchen bevor Melissa zu ihm eilen konnte, und erlangte damit die Aufmerksamkeit seiner Cowboys zurück.
    „Boss, er sieht Ihnen unglaublich ähnlich“, scherzte bereits der Erste. „Mit den kahlen Stellen auf seinem Kopf können Sie zwar noch nicht mithalten, aber er hat ganz eindeutig auch diesen strengen Blick, der einem durch Mark und Bein geht.“
    „Unfug“, widersprach ein anderer. „Der Kleine sieht aus wie seine Mutter. So winzig, zart und auch so unglaublich süß.“
    „Quatsch. Babys sehen aus wie Babys. Wer da irgendeine Ähnlichkeit erkennen will, der hat mehr Phantasie als Verstand.“
     

8
     
    Melissa war unsichere. Sie war jetzt mit diesem Rancher verheiratet, der meist kalt und distanziert wirkte. Obwohl er nach der Hochzeitszeremonie zu ihrer Verblüffung mit seinen Cowboys gescherzt hatte. Aber was sie man wenigsten einschätzen konnte, das war seine fürsorgliche Seite, die er sowohl Johnny als auch ihr zeigte. Und dann war da noch das Zarte, Leidenschaftliche in seinem Wesen. Und genau die zarte und leidenschaftliche Seite des Mannes verursachte Melissa Kopfzerbrechen.
    Sie hatte während ihrer Zeit als Hausangestellte in Madam Valeries Bordell genügend aufgeschnappt um zu wissen, was ein Mann von einer Frau in der Hochzeitsnacht erwartete. Oder was den Mädchen nach, jeder Mann zu jeder Zeit von einer Frau erwartete. Zumindest, wenn es sich bei den Frauen um käufliche Mädchen handelte.
    So wie Luke sie vor den Cowboys bei der Hochzeit geküsst hatte, war darum von ihr unschwer zu erkennen, dass ihr frischgebackener Ehemann seinen Anspruch nicht nur nach außen hin zeigen wollte. Die Botschaft war eindeutig, er wollte das haben, was er gerade errungen hatte. Eine Wendung ihres Lebens, mit der Melissa gerechnet hatte, als sie sich dazu entschloss, im Westen nach einem Mann zu suchen.
    Aber zu wissen, was in dieser Nacht, ihrer Hochzeitsnacht, geschehen würde, war eine ganz andere Sache, als es wirklich zu tun. Sie war eben keines von Madam Valeries Mädchen. Sie wusste nicht, was von ihr erwartet wurde. Hatte keine Ahnung, ob sie dazu imstande war,

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