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Lukianenko Sergej

Lukianenko Sergej

Titel: Lukianenko Sergej Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trix Solier 3445BAB7
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ist lustig, aber man spürt auch den
Geist, die Schläue und den unbeugsamen Willen. Das
Lächeln ist das eines mächtigen Herrschers, nicht das
eines Clowns aus einem Affentheater. Mir gefällt das
Ding! Nur eine Frage, mein lieber Slug: Haben sich die
Gerüchte über meine Glatze wirklich schon außerhalb
der Schlossmauern verbreitet?«
»Eure Majestät«, erwiderte der Minister, »über Euer
kleines Haarproblem hat niemand Kenntnis. Und ich bitte
Eure Majestät untertänigst, meinen Namen nicht in Gegenwart Dritter auszusprechen, schließlich bin ich der
Minister der Geheimkanzlei …«
»Bitte, Slug! Es sind nur treue Gefolgsleute und widerwärtige Verräter anwesend! Die Ersten werden niemandem etwas sagen, die Zweiten – erst recht nicht!«
Der König brach in Gelächter aus. »Aber wenn niemand
von der Glatze weiß – warum habe ich dann eine?«
»Ich wage zu behaupten«, sagte der Minister, »dass
die vorliegende Puppe mit dem Ziel angefertigt wurde,
Eurer Majestät durch Analogiemagie zu schaden. In die
Löcher könnten die Verschwörer ein paar Haare stecken,
die sie Euch gestohlen haben …«
»Wenn es da etwas zu stehlen gäbe«, hielt der König
dagegen.
»Wenn ich mir das einmal ansehen darf, Sire!« Der
alte, grauhaarige Zauberer nahm seinen Stab in die rechte Hand, kam näher und sah sich die Puppe aufmerksam
an. Er schüttelte den Kopf. »Eure Majestät, mit dieser
Puppe kann man die schädliche Analogiemagie nicht
gegen Euch einsetzen. Sie ist mit Liebe und Respekt
angefertigt, an ihr blieben die bösen Zauber nicht haften.«
»Was hat es dann damit auf sich?«, empörte sich der
König. »Wer soll das bloß verstehen?«
»Es gibt da noch etwas«, ergriff der Minister der Geheimkanzlei wieder das Wort. »Die vorliegende Puppe
wurde von uns in der persönlichen Toilette des CoHerzogs Sator Gris entdeckt, in einem Korb mit Stofffetzen, mit denen man sich …«
»Bitte! Es ist eine Dame anwesend!«, fiel ihm der König ins Wort. »Wir haben Euch schon verstanden! Das ist
tatsächlich etwas … beleidigend.«
»Der vorliegende Fund brachte uns dazu, das Klosett
genauer zu untersuchen«, berichtete der Minister weiter.
»Dabei entdeckte einer unserer unerschrockensten Mitarbeiter tief unten im Eimer drei weitere Puppen. Ich hatte
nicht die Kühnheit, diese Stücke hier bei Hofe vorzulegen. Aber ich kann Euch versichern, dass es höchst beleidigende Darstellungen Eurer Majestät waren, deren
Kleidung aus Stofffetzen bestand, die offenbar von einem
Batisttuch Eurer Majestät stammen. Ich möchte Eure Majestät an dieser Stelle daran erinnern, dass …«
»Dass ich vor drei Tagen so großzügig gewesen war,
dem Co-Herzog Gris ein Taschentuch direkt aus meiner
Tasche zu schenken!«, unterbrach ihn der König und
stand auf. »Das habe ich nicht vergessen!«
Sator schwankte und fiel auf die Knie. Er öffnete und
schloss den Mund, als wolle er etwas sagen, brachte aber
keinen Ton heraus.
»Und das Letzte«, fuhr der Minister fort. »In der Reisekleidung von Gris wurden zwei Ringe gefunden.«
»Zwei?«, rief Tiana – doch zum Glück achtete niemand auf sie.
»Der erste Ring«, der Minister zog ihn aus der Tasche,
»kombiniert in erstaunlich geschmackloser Weise allgemein bekannte Symbole der Vitamanten. Wie Ihr seht, ist
es ein runder Ring, auf den eine Platte mit einem aufgeschlagenen Buch gelötet ist, das eine Taube zeigt, die auf
Eiern sitzt …«
»Die?«, fragte der König.
»Die am Boden liegen.«
Der König nahm den Ring an sich und betrachtete ihn.
»In ihm ist keine Magie«, sagte der Minister. »Was er
soll, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht soll er die
Macht der Vitamanten symbolisieren, aber an ein solches
Symbol würde ja wohl höchstens ein Kind glauben.«
»Trotzdem hat er was«, urteilte der König. »Als Erkennungszeichen taugt er natürlich rein gar nichts, aber
eine gewisse künstlerische Begabung des Goldschmieds
steht für mich außer Frage. Seht Euch doch nur einmal
diese bösen Rubinaugen an! Und diese klaren, sparsamen
Linien, die gleichzeitig die Bosheit und Dummheit dieses
Vogels wiedergeben! Übrigens ist das keine Taube, sondern ein Täuberich! Keine Ahnung, warum, aber ich
weiß sicher, dass es ein Männchen ist!«
»Zweifellos, Eure Majestät«, entgegnete der Minister geduldig. »Die künstlerischen Aspekte des Rings
habe ich bisher außer Acht gelassen. Der zweite Ring
jedoch …« Er holte den zweiten Ring heraus, der aus
silbergrauem

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