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Lukianenko Sergej

Lukianenko Sergej

Titel: Lukianenko Sergej Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trix Solier 3445BAB7
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Welt ist langweilig,
primitiv und für uns Zauberer einfach nicht geschaffen.
Zum Teufel mit ihr! In der Magie ist jedoch alles anders.
Sobald du dir hier etwas ausdenkst, wartet dieses Ausgedachte in seiner eigenen, in seiner idealen Welt bereits
auf seine Materialisierung. Du musst also nur noch einen
Körper aus Worten schaffen. Es gibt viele glücklose
Zauberer, mein junger Fanaticus, die sich die erstaunlichsten Dinge ausdenken können, aber nie die passenden
Worte finden, um diese Dinge aus der idealen Welt in die
reale zu überführen. Noch größer ist allerdings die Zahl
der Zauberer, die auf fremde Ideen zurückgreifen. Sie
bringen es durchaus fertig, den millionenfach beschriebenen Feuerregen in der realen Welt auf die Köpfe ihrer
Feinde niederprasseln zu lassen – aber etwas Neues
darfst du von denen nicht erwarten!«
»Es kommt also darauf an, sich etwas auszudenken und es zu materialisieren?«, fragte Trix.
»Richtig!«
»Und Ihr, Herr Sauerampfer, könnt das?«
»Ich vermag das eine so gut wie das andere«, antwortete Radion stolz. »Deshalb bin ich auch ein großer Zauberer. Wenn du dich anstrengst, wirst du ebenfalls ein
großer Zauberer, du verfügst über die nötige Fantasie und
Redegabe.«
»Ich habe Fantasie?«, hakte Trix freudig nach.
»Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel …
nachdem du diese Fee herbeigezaubert hast.«
Wenn in der ruhmreichen Stadt Dillon das Kind mit
dem stolzesten Gesichtsausdruck hätte gekürt werden
sollen, hätte Trix vermutlich alle Chancen gehabt, aus
diesem Wettbewerb als Sieger hervorzugehen.
»Aber ich wollte dir von den Vitamanten erzählen«,
kam Sauerampfer auf ihr Thema zurück. »Den Vitamanten reicht es nicht, über Naturgewalten und Materie zu
gebieten und lebende Wesen aus der idealen Welt in unsere zu rufen. Sie verlangen auch noch nach Unsterblichkeit und haben deshalb angefangen, die Natur des Lebens
und des Todes zu erforschen.«
»Wozu das?«, wollte Trix wissen.
Sauerampfer seufzte und sah ihn mit einem Anflug
von Neid an. »Wenn du älter bist, wirst du es verstehen.
Jedenfalls haben die Vitamanten mit ihrem Wunsch nach
ewigem Leben das Grundgesetz der Magie verletzt, das
lautet: Verlange nicht nach Unsterblichkeit!«
»Und warum nicht?«, fragte Trix erstaunt.
»Weil es verboten ist!«
»Aber warum?«
»Alle Zauberer, die die Magie des Lebens erforschen
und nach Unsterblichkeit gieren, werden zu grausamen
Tyrannen. Sie behaupten, sie wollen nur Gutes und
Wohlergehen für alle und brächten der Welt ewiges Leben, ja, sie ließen sogar die Toten wiederauferstehen …
Aber dahinter stecken nur Bosheit und Niedertracht. Junge
Männer sterben im Krieg, erstehen auf, werden Soldaten
und sterben wieder … durch ein Schwert oder ein Zauberfeuer …«
»Aber warum?«
»Willst du das wirklich wissen?«
»Ja!«
»Ich auch«, sagte Radion seufzend. »Aber von außen
kann man es nicht begreifen, mein Junge. Wir, die guten
und lichten Magier, haben alles unternommen, was uns
möglich war, um zu verstehen, was in den Köpfen der
Vitamanten vorgeht und sie zu solchen Ungeheuern
macht. Wir haben Spione ausgeschickt. Wir haben versucht, junge Adepten zu bestechen. Wir haben Vitamanten gefangen und sie der schlimmsten Folter unterzogen.
Nichts davon hat etwas genützt. Nicht einmal das Studium
des Vitamantentums hat uns weitergebracht. Am Ende
sind nur die Weisesten von uns zum Feind übergelaufen!
Klaus der Mitleidige, der gütigste Magier, den du dir
überhaupt nur vorstellen kannst, zum Beispiel. Einmal ist
eine junge Schülerin auf seinem Arm eingeschlafen, weil
die Übungen sie so erschöpft hatten. Da hat Klaus sich
den Arm abgehackt, bloß um sie nicht zu wecken. Er hat
sich dann mithilfe der Magie einen neuen wachsen lassen.«
»Bestimmt hat sie aus voller Kehle geschrien, als sie
aufgewacht ist!«, sagte Trix begeistert.
»Und selbst Klaus hat versagt, als das Magierkapitel
ihm Bücher der Vitamanten zum Studium überließ. Bereits nach einer Woche hat er die Ritter, die ihn bewachen sollten, in steinerne Standbilder verwandelt, eine
Hafentaverne bis auf die Grundfesten niedergebrannt und
zwei Schiffe versenkt, um anschließend zu den Kristallenen Inseln zu fliehen. Die Taverne war übrigens eine
elende Spelunke, das Bier war da immer verwässert. Jedenfalls, mein Schüler, sind die Vitamanten verderbt und
böse aufgrund der Natur ihrer Kunst. Aber woran das
eigentlich liegt, wissen wir nicht.«
»Mein Vater

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