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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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haben«, wie Lundin ich ausdrückte. Doch bei allen herrschte unterschwellig die Angst dass er krank werden oder einen tödlichen Herzinfarkt bekommen könnte, oder irgendeine andere heimtückische Krankheit mit tragischem Ausgang.
    Aber heute sah Gotte wie die Gesundheit in Person aus, und er wollte wissen, wie weit sie gekommen waren, »sich ein Bild über ihre Fortschritte machen«, wie er sich ausdrückte, sonst wäre er gar nicht gekommen. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen, dass die Rückenlehne knackte, und öffnete ein Wasser.
    »Du hast was mit deinen Haaren gemacht«, kommentierte er Louise Jasinski, die fast als Letzte hereinhuschte.
    »Ja, geschnitten«, gab sie lächelnd zurück. »Hast du das bemerkt? Dann bist du besser als mein Mann«, sagte sie, ohne dabei beleidigt zu klingen. »Aber du hast auch was gemacht«, fuhr sie fort. »Du siehst gut erholt aus.«
    »Ja, findest du? Vanja hat mich gezwungen, hier ein bisschen abzuspecken«, erklärte er und legte eine große Hand auf den dicken Bauch.
    Damit war das auch geklärt.
    »Bist du so gut und machst die Tür zu«, bat Claesson Peter Berg, der am nächsten saß. »Zunächst möchte ich Benny das Wort geben«, sagte er, und alle schauten Technik-Benny an, der darauf vorbereitet war.
    »Was die Waffe betrifft, so haben wir einiges klären können«, sagte er und redete wie üblich schnell wie ein Maschinengewehr, legte gleichzeitig das erste Bild auf den Projektor, das eine relativ plumpe Waffe zeigte. »Ein Waffenspezialist aus Helsingborg hat uns geholfen, es handelt sich um eine sowjetische Wettkampfswaffe, eine Pistole namens Baikal, eine dort häufig vorkommende Waffe, 22 Kaliber, also feinkalibrig. Die Kugeln haben einen Durchmesser von 5,6 mm, ohne Mantel und sind aus reinem Blei. Die Kugeln, die getroffen haben, steckten im Körper, teilweise verformt. Es gab laut rechtsmedizinischer Untersuchung keinen Durchschuss. Blei ist weich, und die Kugeln hier sind nicht groß. Zwei Fehlschüsse haben in die Flurwand getroffen. Die Hülsen lagen auf dem Flurboden, und durch sie konnte die Waffe bestimmt werden. Falls ihr sie überhaupt bemerkt habt«, fügte er hinzu, streckte sich und schaute forschend in die Runde, als ob sie Idioten waren, was in dieser Sache wohl mehr oder weniger auch zutraf, denn keiner hatte die Hülsen bemerkt, »dann hätte euch auffallen müssen, dass sie vorwiegend auf der einen Hälfte des relativ großen Flurbodens lagen – der Flur ist ja ziemlich geräumig. Genauer gesagt lagen die Hülsen auf der rechten Seite, von der Haustür aus gesehen.«
    Benny bekam einen trockenen Mund, er goss sich ein Glas Wasser ohne Kohlensäure ein, trank und redete sofort weiter.
    »Wenn man die Verletzungen betrachtet, die Bahn der Kugeln, ihre Platzierung – sämtliche Einschüsse befanden sich auf der linken Seite des Brustkorbs –, so kann man sich vorstellen, dass der Täter oder auch die Täterin, ich komme später noch darauf zurück, durch die Haustür eingetreten ist und das Opfer im Flur erschossen hat. Aus einem Abstand von ungefähr zwei Metern, vielleicht noch weniger. Schmauchspuren auf der Kleidung gibt es nur wenige, die Pistolenmündung ist also höchstwahrscheinlich nicht auf dem Körper aufgesetzt worden.«
    Benny trank erneut und fing dann die Blicke der Anwesenden ein, alle saßen mucksmäuschenstill da. »Das Opfer hat sich dann zu dem Platz hinbewegt, an dem es tot umgefallen ist. Das haben wir ja schon vorher angenommen, und das müsste auch stimmen, es gibt nirgends sonst Blutspuren. Was haben wir noch gefunden? Ja, Schuhabdrücke wie diese hier«, sagte er und legte das nächste Bild auf. »Und worum handelt es sich hier: um ein grob geriffeltes Muster, das man bei Sportschuhen finden kann, aber auch bei Sandalen etwas gröberer Machart, die im Augenblick ziemlich modern sind.«
    Louise Jasinski schaute auf ihre Füße. Da befanden sich genau solche bequemen, momentan ziemlich moderne Sandalen aus wildlederähnlichem Material mit Klettverschluss. Sie war darin barfuß und hatte helllila Nagellack, den sie sich von ihrer ältesten Tochter geliehen hatte. Diese war gerade dreizehn geworden und eher wild als zahm zu bezeichnen.
    »Hier«, sagte Benny und zeigte mit einem Finger auf das projizierte Bild, »ist ein Detail zu sehen, das dem Buchstaben T entsprechen könnte, und danach ein e, und wenn ich jetzt das mache …« Er legte das Bild einer kompletten Schuhsohle darüber. »… dann seht ihr, dass das

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