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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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stimmt. Teva. Entweder sind es Sandalen oder ein Paar Sportschuhe, die Sohlen werden für verschiedene Modelle benutzt. Die Größe stimmt mit 39 überein. Die Spur befand sich auf dem Flurboden. Wir haben bei dem Opfer keine Fußbekleidung gefunden, die zu ihr passt, außerdem hat sie außergewöhnlich kleine Füße, Größe 36,5 nach den Schuhen im Schrank zu urteilen. Also haben wir hier den Täter«, schloss Benny ab und wandte sich langsam und effektvoll seinen Zuhörern zu.
    »Den Täter, der eine Frau ist«, fügte Janne Lundin gemächlich hinzu, stellte das übergeschlagene Bein zu Boden und begann wie üblich auf den hinteren Stuhlbeinen zu schaukeln.
    »Oder ein junger Mann. Kleine Füße, leichte Waffe, leicht zu zielen ohne größeren Rückstoß«, sagte Benny. »Aber der Schuhabdruck genügt nicht fürs Gericht, solange wir nicht den passenden Schuh dazu finden und beweisen können, dass sie zusammengehören. Er hat höchstens einen gewissen Wert für die Ermittlungen.«
    Louise hatte schnell auf den Riemen ihrer Sandalen die Marke lesen können. Tatsächlich, da stand auch Teva. Bequeme Schuhe, so bequem, dass sie kaum etwas anderes an den Füßen haben wollte. Aber sie hatte größere Füße, Schuhgröße 40.
    »Hast du die Schützenvereine überprüft?«, fragte Claesson.
    »Wir sind noch dabei. Dann werden wir sehen, ob einer der Schützen oder einer der Reserve seine Waffe ›ausgeliehen‹ hat. Vielleicht ja unfreiwillig, wer weiß. Es ist jedenfalls davon auszugehen, dass die Waffe illegal ist. Das sind ja bekanntermaßen die meisten Tatwaffen.«
    »Ja, ja«, seufzte Louise Jasinski vor sich hin. »Eine Frau. Das schränkt die Zahl der Verdächtigen auf die Hälfte ein.«
    »Das hier haben wir auch noch gefunden«, sagte Technik-Benny und zog erneut die Aufmerksamkeit auf sich. Auf der Leinwand sahen sie ein Bonbonpapier, rot-weiß gestreift.
    »Das Einwickelpapier für ein Karamellbonbon, Mintolux«, sagte er.
    »Sahnebonbon drinnen mit harter, weißer Pfefferminzhülle«, sagte Louise, und ihr fiel ein, dass sie welche davon in ihrer Schreibtischschublade hatte.
    »Das haben wir auf dem Fußboden gefunden. Es sind Fingerabdrücke dran, aber das Papier kann ja schon lange dort gelegen haben. Tja, das war’s«, erklärte Benny und schaltete den Overheadprojektor aus.

KAPITEL 16
    Der niedergelassene Arzt Björk hatte beschlossen, sich nach der Rückkehr aus dem Urlaub nicht sofort wieder von der Arbeit auffressen zu lassen. Er hatte fest vor, nicht wieder in diese lähmende Müdigkeit zurückzufallen und beabsichtigte, positiv zu denken. Es gab so viel Gutes über seinen Beruf zu sagen – an das weniger Gute wollte er jetzt nicht denken. Schau nach vorn! »Arbeit fördert die Gesundheit und den Wohlstand und verhindert viele Gelegenheiten zum Sündigen.«
    Nach Sünden stand ihm zur Zeit gar nicht der Sinn, außer man zählte die Kopenhagener dazu, die er nur ungern ablehnte. Doch auch die Gelegenheiten für kleinere Sünden waren seltener geworden, denn die neue Sprechstundenhilfe hatte das Personal auf einen gesünderen Kurs gebracht: Schwarzbrot, fettarmer Käse und Karottenstifte. Vor dem Sommer war das Personal natürlich dankbar dafür gewesen, diese Gruppe so tüchtiger Frauen, mit denen er sich umgab. Wobei es da wohl kaum um den Cholesterinwert, sondern eher um die Taillenweite ging. Jedes Jahr das gleiche traurige Lied: all diese wunderbaren Frauen, die mit sich selbst unzufrieden waren. Verschenkte Frauenenergie. Höchstens Schwester Gun machte da eine Ausnahme.
    Gott sei Dank gab es Schwester Gun, einen patenteren Menschen konnte man sich kaum denken. Sie gehörte noch zur alten Schule und scheute keine Mühe, wenn es dem Wohl der Patienten diente. Und wer nur versuchte anzudeuten, dass sie vielleicht ein wenig altmodisch wäre, der bekam es mit ihm zu tun. Nicht, weil er selbst so schrecklich modern war, aber man musste ja nicht unbedingt immer alle Moden mitmachen. Oft kam man ja doch wieder an den Ausgangspunkt zurück, sprich zu der Erkenntnis, dass die Patienten letztendlich eine Person vor sich haben wollten, die wusste, wovon er oder sie sprach, und die ein gewisses Maß von Mitmenschlichkeit zeigte. Und an dem Punkt war an ihm wie auch an Gun nichts auszusetzen. Sie hatten im Laufe der Jahre viel erlebt, mehr als die meisten anderen.
    Schwester Gun war außerdem selbstständig genug, das neue Gesundheitsregime auf die leichte Schulter zu nehmen und auch mal ein paar leckere

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