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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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»Ob er Schluss machen wollte …«
    »Höchstwahrscheinlich wohl nicht. Die Mehrheit will eigentlich nicht, dass es klappt, die will eher Hilfe haben, um weiter leben zu können«, dozierte Claesson wie bei einer Vorlesung. »Aber nicht alle Selbstmordkandidaten hinterlassen eine Nachricht.«
    »Genau.«
    »Was war nun mit diesem Hjort? Was hat er gesagt?«, fragte Claesson, um den Faden wieder anzuknüpfen.
    »Im Grunde genommen hat er gar nicht so viel gesagt, er konnte nichts zu den direkten Ermittlungen beitragen, aber er hat angedeutet, dass es eine arbeitsintensive Periode am Krankenhaus gab, als dieser Arzt, na, wie soll ich sagen, rausgeekelt worden ist. Hjort erschien mir sehr sympathisch, ruhig, freundlich, eine gewissenhafte Person, und er hat offensichtlich nichts mit dem Mobbing oder mit Lauras Tod zu tun.«
    Claesson schwieg. »Na gut! Aber wir müssen da natürlich weiterbohren«, sagte er schließlich.
    »Das finde ich auch«, stimmte Janne Lundin zu.
    »Ich werde wohl Rigmor Juttergren noch einmal befragen. Unter anderem. Wir werden morgen früh hören, was die anderen herausgefunden haben«, sagte Claesson zum Abschluss müde und erschöpft.
    Er hatte das Essen sträflich vernachlässigt, und jetzt war es über sechs Stunden her, seit er das letzte Mal etwas zu sich genommen hatte. Zwar funktionierte er normalerweise wie ein Kamel, stopfte große Portionen in sich hinein und hielt es damit lange Zeit aus, aber jetzt war die Zeitspanne doch zu lang, vor allem, da er nur Brote gegessen hatte.
    »Gehst du jetzt?«, fragte Lundin in der Tür.
    »Ich denke schon. Ich muss noch den Rasen mähen, bevor es zu spät ist. Sonst werden die Nachbarn noch sauer. Und morgen ist ja auch noch ein Tag.«

KAPITEL 18
    »Ein rotes, größeres Auto«, hatte Arnold Holst gesagt. Jetzt waren Lauras direkte Nachbarn zurückgekommen, und die Frau hatte erzählt, dass ein roter, »so etwas größerer Wagen, wie die Leute ihn heute oft fahren«, mehr als einmal vor Lauras Grundstück geparkt hatte.
    »Was du nicht sagst«, meinte Claesson zu Peter Berg. »Das klingt ja endlich danach, als hätten wir was in der Hand. Was hat sie noch gesagt?«
    Sie hatten sich im Polizeirevier versammelt, es war halb neun Uhr morgens, und sie waren guten Mutes.
    »Dass sie den Besitzer des Wagens gesehen hat«, erklärte Berg, sagte dann aber nichts mehr.
    »Und …«
    »Es war keine Frau«, erklärte er und machte sich auf die Enttäuschung gefasst.
    »Nichts, um den Kopf hängen zu lassen«, meinte Claes Claesson. »Wir haben nur gesagt, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass der Mord von einer Frau begangen wurde, abgesehen davon, dass Frauen nicht so häufig Schusswaffen benutzen und so weiter. Auch ein Mann kann schließlich mit einer zierlichen Waffe schießen, und was die Schuhabdrücke betrifft, so kann das auch eine Freundin gewesen sein, die zu Besuch gekommen ist. Das bedeutet nicht, dass wir uns aufs Geschlecht festlegen, man muss immer verschiedene Möglichkeiten in Erwägung ziehen …«
    »Alle Wege müssen offen gehalten werden, das ist das A und O«, sagte Lundin, streckte seinen langen Körper und zeigte plötzlich ein breites Lächeln.
    Erika Ljung trat soeben durch die Tür, eine halbe Stunde verspätet.
    »Je später der Tag, umso schöner die Frauen«, sagte er und nickte ihr zu, während sie schweigend auf einen Stuhl sank.
    »Pass auf! Das kann als sexuelle Nötigung aufgefasst werden«, warf Louise Jasinski ein.
    »Was?«, fragte Lundin, als hätte er nicht recht verstanden.
    »Ach nichts«, sagte Louise.
    »Konzentriert euch«, sagte Claesson. »Wo waren wir? Ja, bei dem Auto. Also ein rotes, größeres Auto, wahrscheinlich ein Kombi, der Besitzer ein Mann, zumindest ist der aus dem Wagen ausgestiegen. Mach weiter, Peter!«
    »Die Nachbarin hat erzählt, dass das Auto im Laufe des Frühjahrs immer mal wieder aufgetaucht ist. Sie glaubte, es wäre ein ›männlicher Bekannter‹ oder, wie sie sich ausgedrückt hat, ein ›Kavalier‹. Was sie durchaus positiv meint. Sie kannte Laura nur flüchtig, sie haben sich ab und zu über den Zaun hinweg unterhalten, und sie hat sie als freundlich, vielleicht etwas gestresst empfunden, wusste aber auch, dass Laura einen anstrengenden Beruf hatte. Die Nachbarin selbst ist Lehrerin. Sprachlehrerin.«
    »Ach, so eine, die nur halbtags arbeitet«, warf Lundin ohne nachzudenken ein.
    »Das ist heutzutage nicht mehr so, und das weißt du selbst ganz genau«, widersprach ihm Louise

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