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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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tatsächlich etwas passiert war. Die Verwandten hatten bisher nichts Auffälliges beisteuern können. Und die Nachbarn auch nicht, abgesehen von diesem Kavalier im roten Kombi. Claesson hatte gemeinsam mit der Informationsabteilung eine neue Pressemitteilung verfasst. Man entschied sich, so wenig wie möglich zu sagen.
    Vielleicht steckt ja doch ein Mädchen dahinter, trotz allem, dachte Louise, als sie sah, mit welch sicherem und fast lässigem Gang Peter den Flur entlanglief. O-Beine hatte er immer schon gehabt, aber jetzt marschierte er mit einem flotten Wippen in den Kniegelenken.
    Sie war sich immer sicher gewesen, dass eines Tages ein nettes Mädchen Hand in Hand mit Peter Berg auftauchen würde. Ein sauberes, frisches Mädchen aus der Gemeinde, eine brave Frau voller Mütterlichkeit und Tatkraft im Blick. Erzieherin vielleicht. Oder Krankenschwester. Gemeindehelferin, Leiterin eines Altersheims, das würde auch passen. Oder warum nicht Bibliothekarin. Versicherungsangestellte, da gab es auch viele gute Frauen. Es musste jedenfalls eine sein, die die Initiative ergriff, überlegte sie.
    Und warum nicht eine Polizistin, kam ihr in den Sinn, als sie sah, wie verlegen er wurde, als Erika Ljung ihm einen Kaffeebecher unter dem kaltblauen Schein der Leuchtstoffröhren mitten auf dem Flur reichte. Ob das gut gehen kann?
     
    Janne Lundin fand Erika Ljung über ihren Schreibtisch gebeugt. Sie sah lustlos aus.
    »Also, an die Arbeit«, erklärte er, und sie stand auf, griff aber nicht nach der Regenjacke, die an einem Haken hinter der Tür hing.
    Das Wetter war im Laufe des Tages umgeschlagen, von bewölktem Himmel und Regen am Morgen zu Sonnenschein und drückender Hitze mitten am Tag.
    »Typisches Augustwetter«, sagte sie. »Heute Abend wird es so heiß sein, dass man ins Wasser springen kann.«
    »Machst du das häufiger?«, fragte Lundin, während sie zum Auto gingen.
    »Kommt schon vor. Ich schwimme gern.«
    Lundin faltete seine knapp zwei Meter hinter dem Lenkrad zusammen und fuhr auf die Ordningsgatan, eine Einbahnstraße zum Stortorget, auf dem der Springbrunnen, ein großer Granitapfel, sein Bestes gab, um dem Platz ein wenig Leben einzuhauchen. Ein paar Obdachlose saßen im Schatten einiger müder Ulmen vor dem Alkoholladen, ansonsten war alles öd und leer. Und feuchtwarm.
    Sie wollten zu Carl-Magnus Meisser, der in einem küstennahen Streifen gleich nördlich der Stadt wohnte, im Anschluss an die große Badestelle, die in erster Linie bei Kindern und Jugendlichen beliebt war, weil es hier einen Kiosk und einen Sprungturm gab. In einem früheren Ferienhausgelände, das durch das Wachstum der Stadt geschluckt worden war, sollten sie Meissers Haus suchen. Die Gegend wurde inzwischen als eine der besseren angesehen, und auch als eine der teureren, da die Lage garantiert ruhig war, dazu aber nicht zu weit vom Zentrum entfernt. Viele Grundstücke, um nicht zu sagen die meisten, hatten einen eigenen Strand mit Meeresblick und eigenem Badefelsen, von dem der Morgensprung getätigt werden konnte.
    Erika versuchte ein Gähnen zu unterdrücken, als Janne Lundin zum Hafen hin abbog, um dann die alte Küstenstraße Richtung Norden zu nehmen.
    »Müde?«, fragte Lundin, ohne sie anzusehen.
    Sie war heute Morgen nicht zum ersten Mal zu spät gekommen, auch wenn es nicht so häufig vorkam, dass man es als zu oft bezeichnen musste.
    »Tja«, meinte Erika nur.
    »Gehst du nachts bummeln, oder schläfst du nur schlecht?«
    Sie ließ die Frage ein paar Sekunden lang unbeantwortet im Raum stehen. »Ich schlafe schlecht«, sagte sie dann.
    »Hm.«
    »Das gehört wohl dazu. Man kann seinen Kopf in den Träumen nicht lenken«, erklärte sie und wischte sich dabei den Schweiß mit der Hand im Nacken ab.
    Es war stickig, und die Kleider klebten am Leib, der Schweiß lief die Achseln herunter und zeigte sich glänzend auf der Oberlippe.
    Janne Lundin schaute durch das Seitenfenster hinaus und sah einen früheren Nachbarn bei der Statoil-Tankstelle tanken, als sie vorbeifuhren. Dann wohnt er also doch noch in der Stadt, dachte er.
    Lundin kannte Erika nicht besonders gut, diese relativ neue Kriminalassistentin, und sie war außerdem um so viel jünger als er, dass er unsicher war, wie persönlich er ihr gegenüber überhaupt werden durfte. Er wollte um keinen Preis in den Verdacht geraten, ein geiler alter Bock zu sein, das passierte schnell in seinem Alter. Den Frauen wurde nachgesagt, dass sie im Klimakterium und deshalb launisch

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