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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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taktvolle und diskrete Art auf ihre Wünsche reagiert, indem er sie in Ruhe ließ. Sie hatte gesagt, dass zwischen ihnen beiden nie etwas anderes als Kameradschaft entstehen könnte, und jetzt, wo er so offensichtlich danach handelte, das tat, worum sie ihn gebeten hatte und nur als Kamerad auftrat, und das kaum merkbar, da wusste sie nicht mehr so genau, ob es wirklich das war, was sie gewollt hatte. Es brannte in der Brust.
    Sie hatte ihn vor ein paar Tagen in der Stadt bei einer mageren Frau mit dunklen Haaren und kugelrunden Augen stehen und mit ihr sprechen sehen. Das war in der Nähe des Granitapfels auf dem Stortorget.
    Sicher kennt er sie schon seit langer Zeit, dachte sie. Oder vielleicht auch nicht.
     
    »Wo zum Teufel ist Peter Berg? Hat ihn jemand angerufen?«, fragte Louise, die auf dem Stuhl neben Claesson saß.
    »Er ist doch sonst immer pünktlich«, sagte Lundin.
    »Ich habe eben angerufen, aber es hat sich niemand gemeldet«, erklärte Erika leise, die anderen wandten ihr den Kopf zu, und sie senkte den Blick.
    »Er wird schon noch auftauchen«, meinte Claesson von seinem Schreibtischstuhl aus, den er so gedreht hatte, dass der Rücken zum Schreibtisch zeigte und er im Kreis mit den anderen drei Polizeibeamten saß.
    Louise sah gleichzeitig müde und engagiert aus. Sie hatte auf Grund vieler Gedanken schlecht geschlafen, meinte aber zum Schluss ein deutliches Muster erkennen zu können. Leider nicht deutlich genug, als dass sie eine präzise Präsentation ihrer Gedanken hätte bieten können.
    Sadismus, dachte Erika, die die Information, die Gotte ihr gegeben hatte, erst einmal verdauen musste und zum Glück kam offenbar keiner auf die Idee, sie jetzt danach zu befragen. Verdammter Sadist, fluchte sie noch einmal innerlich, während sie sich auf das zu konzentrieren versuchte, was die anderen sagten.
    Janne Lundin dagegen erschien frisch und munter, er trug ein ganz neues dunkelblaues Hemd, das beide Damen bereits bewundert hatten. Sie hatten natürlich auch kommentiert, dass es nicht kariert war, denn bisher hatten sie Janne Lundin in nichts anderem als in karierten Hemden gesehen und gingen deshalb davon aus, dass er ein unerschöpfliches Lager daheim haben müsste, von dem er sich wohl für den Rest seines Lebens bedienen konnte. Ehefrau Mona hatte das neue Hemd im Ausverkauf erstanden, berichtete Lundin und erschien gleichzeitig zufrieden und etwas peinlich berührt über die ihm zuteil werdende Aufmerksamkeit zu sein. Aber Hosen konnte er nie im Angebot kaufen, dazu waren die Beine einfach zu lang. Er war schon zufrieden, wenn sie überhaupt eine fanden, die bis über die Knöchel ging.
    »Wie groß bist du eigentlich«, wollte Louise schon häufiger mal wissen.
    »Reichlich viele Zentimeter lang vom Scheitel bis zur Sohle«, antwortete er aus unerfindlichen Gründen dann jedes Mal.
    Niemand wusste es genau, aber sie schätzten ihn auf gut einhundertfünfundneunzig Zentimeter, wenn nicht noch länger. Dass er Schuhgröße siebenundvierzig hatte, war dagegen kein Geheimnis. Man konnte es einfach unter den Sohlen ablesen.
    »Wir fangen ohne Berg an«, sagte Claesson. »Louise hat etwas über das Bonbonpapier zu erzählen.«
    Sie berichtete über ihre Überlegungen der letzten Nacht, die ihren Anfang am vergangenen Abend an Kirres Kiosk genommen hatten.
    »Das Motiv befindet sich höchstwahrscheinlich an Lauras Arbeitsplatz«, fasste Claesson zusammen. »Da gibt es so einige, die gute Gründe haben, zurückzuschlagen, darüber sind wir uns wohl alle einig«, sagte er und schaute die anderen an. »Die Frage ist nur, wer. Eigentlich ziemlich deprimierend«, fuhr er fort und stand auf, den Kaffeebecher in der Hand. »Wenn man bedenkt, dass niemand mit der Faust auf den Tisch geschlagen hat, dass diese Schweinereien so lange stattfinden konnten, ja die reinsten Verfolgungsjagden, und das unter Menschen, die doch bereit sein sollten, dazwischen zu gehen, wenn so etwas passiert. Man wundert sich immer wieder aufs Neue«, sagte er seufzend, während er hinausging, um frischen Kaffee zu holen.
    »Eine Versammlung von Sadisten mit verkrüppelten Seelen«, zischte Erika plötzlich, als er wieder reinkam, und alle schauten sie aufmerksam an.
    »Oder aber das Motiv liegt in der unmittelbaren Nähe der Arbeitskollegen«, fuhr Claesson fort, ohne von Erikas Ausbruch weiter Notiz zu nehmen. »Dabei denke ich an die Witwe des toten Arztes Johan Söderlund. Es wäre sicher nützlich, sie noch einmal zu

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