Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
Vom Netzwerk:
nie, wie lange man lebt, dachte sie. Nie zuvor war der Wunsch, ein richtig langes Leben führen zu dürfen so greifbar für sie gewesen wie jetzt, wo sie wieder ein Kind erwartete.
    Als Claes Claesson gegen sieben Uhr nach Hause kam, war alles dunkel. Er hatte auf dem Heimweg etwas zu essen eingekauft, worum Veronika ihn telefonisch gebeten hatte. Also stellte er die Einkaufstüten auf den Flurboden neben einen der Umzugskartons mit Bügeln, Schuhspannern, Kleiderbürsten und anderen Utensilien, die Veronika in den Haushalt eingebracht hatte. Er sah, dass sie die massiveren Holzbügel an die Garderobe gehängt, die leichteren im Karton gelassen hatte. Außerdem hatte sie noch zwei Spankörbe aus ihrer Wohnung, ja sogar aus ihrem Elternhaus, hervorgeholt, in die Mützen und Handschuhe gelegt werden konnten, und das machte einen heimeligen Eindruck, sobald man in die Tür kam. Es gefiel ihm so. Ansonsten war er ehrlich gesagt etwas beunruhigt, wenn sie sich allein ans Einrichten und Dekorieren machte. Würde er sich denn überhaupt trauen, etwas dazu zu sagen? Verflucht, warum war er nur so ein Ästhet. Er musste lernen, Kompromisse zu machen, über Dinge hinwegzusehen. Das Leben hing doch nicht an den Möbeln!
    Heutzutage wohnen wir uns fast zu Tode, dachte er müde. Wir kaufen zu große Häuser und stecken viel zu viel Kraft und Zeit, und Geld natürlich auch, in die Kücheneinrichtung und die schicken Möbel, die für unser Image herhalten müssen.
    Wo blieb er eigentlich in diesem Sammelsurium von Einrichtung, das Veronika und er angehäuft hatten? Er wusste noch keine Antwort darauf, aber das lag natürlich daran, dass er kaum Zeit hatte, wirklich Hand an die Dinge zu legen. Irgendwie hatte er außerdem das Gefühl, dass das Resultat gar nicht mehr so wahnsinnig wichtig war. Hauptsache, es funktionierte. Es gab jetzt wichtigere Dinge in seinem Leben.
    Bevor er die Lebensmittel wegpackte, ging er ins Wohnzimmer, um zu sehen, wo sie war. Die Stehlampe am Kopfende des Sofas war eingeschaltet. Sein dunkelblaues, bequemes dreisitziges Sofa mit ihrem Glastisch davor. Die graue Wolldecke zusammengeknüllt auf einem Sitzkissen, ein Becher und ein Teller standen auf dem Tisch, ein paar Umzugskartons waren ausgepackt, auseinander gefaltet und an die Wand gestellt. Schade, dass die Tapeten so einzigartig traurig aussehen, dachte er. Das Medaillonmuster kam in der Tapetenmode immer wieder, aber im Augenblick war es unmodern, und auf jeden Fall wollten sie es nicht haben. Zumindest er nicht. Unruhig und unharmonisch, das können keine Möbel ausgleichen, dachte er, während er auf die weinroten Samtkringel starrte. Da gab es nur eins: neu tapezieren.
    Er fand sie im Schlafzimmer. Sie lag auf der Tagesdecke, auf einer Seite des Doppelbetts, das sie gemeinsam gekauft hatten. Ein gutes Dux-Bett. Ein Buch lag aufgeschlagen neben ihrem gewölbten Bauch, der Mund war halb offen und entspannt, leise Schnarchlaute strömten hervor. Er wollte sie eigentlich nicht wecken, konnte sie aber auch nicht in Ruhe lassen. Er legte sich vorsichtig hinter sie, das Bett wippte ein wenig, und sie bewegte sich ein bisschen, ohne die Augen zu öffnen. Er drückte seinen Brustkorb gegen ihren Rücken, passte seinen Unterkörper ihrem Po an, streichelte ihre Schenkel, ließ den Arm weiter über ihren Bauch gleiten, pustete ihr leicht ins Nackenhaar. Er vernahm Menschengeruch von Haar und Haut. Es roch nach Frau.
    Sie bewegte sich, nahm seine Hand, umfasste sie.
    »Hei, da bist du ja«, sagte sie verschlafen, drehte sich schwerfällig um und legte einen schlaffen Arm um ihn. »Wie war es?«
    »Gut«, sagte er leise, gab ihr einen schnellen Kuss auf den Mund, fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar, worauf sie den Hals reckte und die Augen wieder schloss.
    »Und du, wie war es bei dir?«, fragte er etwas belegt und schob die Hand weiter herab auf ihre Hüften, führte sie langsam und vorsichtig an dem angespannten Bauch vorbei und behutsam hinunter zu ihrem Unterleib. Er spürte, dass er einen Ständer bekam, und er dachte, dass er ihr nah sein wollte, ganz nah, doch das ging ja jetzt nicht. Nicht bei einer hochschwangeren Frau. Aber warum eigentlich nicht? Die Hand tastete sich weiter vor unter den Gummizug der dehnbaren langen Hose und schob sie vorsichtig den Bauch hinunter. Sie protestierte nicht, sondern knurrte nur behaglich. Er tastete weiter hin zu der behaarten, weichen Kuhle, hinab in den warmen, feuchten Schoß, und sie begann mit Bewegungen zu

Weitere Kostenlose Bücher