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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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antworten, legte sich zurecht, öffnete vorsichtig den Gürtel seiner Jeans, knöpfte den Hosenschlitz auf und schob die Hand hinein.
    »Du«, sagte er hinterher. »Wenn du ein Zimmer aussuchen solltest, nur ein einziges, das unbedingt tapeziert oder gestrichen werden sollte, welches würdest du dann nehmen?«
    »Wieso?«, fragte sie, während ihr Blick über die Schlafzimmerwände huschte und sie gleichzeitig insgeheim überlegte, ob er wohl Gedankenleser war.
    »Ich will ein Zimmer am Wochenende fertig machen, mehr schaffe ich nicht. Aber ich habe das Gefühl, ich sollte endlich loslegen.«
    »Oh ja! Wie schön! Dann nimm das Schlafzimmer«, sagte sie fröhlich, aber nicht übertrieben begeistert, damit er sich nicht unter Druck gesetzt fühlte und glaubte, er hätte eine Sklaventreiberin im Haus, einen modernen Hausdrachen.
    »Das Schlafzimmer meinst du. Nun ja. Aber warum nicht das Wohnzimmer?«
    »Na, weißt du, dunkelblaue Blumengirlanden, das ist ein düsterer Raum zum Stillen. Und ich werde vermutlich ziemlich viel Zeit hier verbringen«, sagte sie, und wieder einmal wurde ihm bewusst, dass ihr das mit dem Kind viel präsenter war als ihm. Er war fast ein wenig eifersüchtig darauf.
    »Wie du meinst«, sagte er schließlich lächelnd und legte ihr einen Arm um die Schultern, küsste ihr sanft die Nasenspitze, wie man einen Sahneklecks auf den Schokoladenpudding spritzt.
    »Ich kann auch streichen, nur die Fußleisten nicht. Im Augenblick krieche ich nicht gerade gern auf dem Fußboden herum«, sagte sie und setzte sich keuchend auf, stellte die Füße auf den Boden und merkte, wie kalt der war. »Und das Bett?«, fragte sie, wobei sie die Beine auseinander stellte, um Platz für den Bauch zu haben, während sie sich herabbeugte, um sich die Strümpfe anzuziehen, die sie als zusammengeknüllte Bälle im Bett fand. »Wir müssen es dann wohl rausschleppen«, sagte sie stöhnend und drehte ihm ihr von der Anstrengung tiefrotes Gesicht zu.
    »Ich habe da einen Plan«, sagte er. »Soll ich dir nicht bei den Strümpfen helfen?«
    »Nicht nötig. Ich habe sie schon an. Was für einen Plan denn?« Sie schaute ihn neugierig an.
    »Ich habe überlegt, dass ich Janne Lundin anrufe und ihn frage, ob er nicht als Möbelpacker auftreten will. Es gibt ja einiges, was verschoben werden müsste.«
    Veronika hatte Janne Lundin, einen von Claes’ engsten Mitarbeitern, nur einmal kurz getroffen. Ein gut fünfzigjähriger Mann, etwas grau und farblos, sehr durchschnittlich, abgesehen von seiner Größe, die fast zwei Meter betrug. Veronika kannte Claes’ Kollegen nicht, und deshalb war es etwas Neues für sie, dass er einen zu sich ins Haus holen wollte. Sie war sich nicht sicher, ging aber davon aus, dass es auch für Claes neu war. Sie war neugierig, ein ganz neues Arbeitsfeld war erst vor relativ kurzer Zeit in ihr Leben eingetreten, und ihr war schon klar, dass auch die Polizisten sich überlegten, was für eine Frau da wohl jetzt einen Platz in Claes’ Leben hatte, die er auch noch gleich schwanger gebumst hatte. Soweit sie wusste, hatte Claes nie engeren Kontakt mit einem seiner Mitarbeiter von der Abteilung für Gewaltverbrechen gehabt.
    Lundin konnte seine Verwunderung nicht verbergen, als Claes anrief, aber natürlich würde er gern am Samstag kommen, das könnte doch richtig nett werden. Ein paar Minuten später rief Lundin noch einmal zurück und fragte, ob Veronika nicht Hilfe mit einem Umzugseintopf haben wollte. Seine Mona würde gern etwas Französisches beisteuern, was nur aufgewärmt werden musste. Veronika bedankte sich, aber insgeheim graute es ihr vor lauter fremden Menschen an ihren Sachen, die sich sowieso schon mit anderen vermischt hatten, das war fast zu viel des Guten. Aber etwas anderes, als sie einzuladen, wäre gar nicht in Frage gekommen. Das hätte abweisend und verletzend gewirkt, und außerdem brauchte sie Hilfe, um in Fahrt zu kommen.

KAPITEL 8
    Lena Söderlund legte den Hörer auf. Das war der Dritte an diesem Abend, der anrief, um sie zu bemitleiden. Sara hatte genug mit sich zu tun, das Kind in ihrem Bauch wuchs offensichtlich nicht so, wie es sollte. Trotzdem hatte sie netterweise von sich hören lassen. Zur Beerdigung konnte Sara unter den gegenwärtigen Umständen nicht kommen, aber sonst wäre sie natürlich dabei gewesen, das wusste Lena. Sara war niemand, der andere im Stich ließ.
    Lena zog den Telefonstecker heraus und lief wie ein böser Geist in der Wohnung herum. Es war ihr

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