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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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und auszuruhen.
    Sie erwacht erneut, hört, dass eine weitere Frau gekommen ist. Sie hat eine klare Stimme, die sie erkennt.
    »Ich heiße Veronika Lundborg«, sagt die Frau. »Ich bin Ärztin«, fährt sie fort und nimmt Charlottes Hand und zwar richtig, nicht so, als hätte sie eine Seuche.
    Ihre Hand ist warm. Charlotte räuspert sich vorsichtig, es ist aber eher ein Röcheln. Ihr Hals brennt.
    »Wir haben Sie heute Nacht im Bauch operiert. Aber jetzt ist alles gut. Sie hatten einen Tubus im Hals, und das tut vielleicht noch ein wenig weh, dieser Schmerz geht aber schnell vorbei. Schlafen Sie einfach weiter. Ihr Mann kommt gleich. Er war übrigens schon mal hier, aber da waren Sie noch nicht richtig wach. Er ist nur kurz nach Hause gefahren.«
    Harald. Ach ja. Der Gute.
    Wie soll das nur enden?
     
    Als Claesson zum Friedhof kam, war Benny Grahn bereits dort. Er ging den Blick zu Boden gerichtet langsam innerhalb der Absperrung auf und ab. Claesson räusperte sich.
    »Hallo.«
    Sie nickten sich zu, und Technik-Benny hob das blau-weiße Absperrband an, sodass Claesson darunter hindurchgehen konnte.
    »Ich dachte, die Jasinski würde kommen.«
    »Die hat es mit dem Magen.«
    »So was auch.«
    Benny Grahn sah Claesson rasch an, sagte aber nichts mehr. Die Sonne schien schwach, aber genauso unverdrossen wie bereits den ganzen einzigartig warmen Sommer lang. Gelbes Birkenlaub wirbelte wie Konfetti in der lauen Brise, die über den Friedhof zog. Sie führte bereits kühlere Luft mit sich, die ungemütlichere Zeiten ahnen ließ.
    »Komm mit«, meinte Technik-Benny.
    Claesson ließ sich die Stelle zeigen, an der Charlotte Eriksson zusammengebrochen war. Sie war relativ weich auf eine ungemähte Wiese gestürzt, die sich neben dem Bürgersteig befand, der sich in eine Baugrube verwandelt hatte, und zwar genau an der Ecke, an der der Fußgänger- und Fahrradweg von der Stengatan abzweigte und zwischen Friedhof und Einfamilienhäusern entlangführte. Dieser Weg erreichte erst den Tärnvägen und mündete dann in den Falkvägen. Charlotte Eriksson wohnte im Trastvägen, der Verlängerung des Tärnvägen.
    Alles Vogelnamen, dachte Claesson.
    »Wir vermuten, dass sie von Süden aus der Stengatan kam«, sagte Benny.
    Claesson nickte. Sie gingen davon aus, dass sie vom Kärlekstigen den kürzesten Weg am Oscarsgymnasium vorbei genommen hatte, hatten aber noch keine Zeugen gefunden, die sie gesehen hatten.
    »Wenn nötig, wenden wir uns damit an die Medien«, meinte Claesson. »Laut Ehemann war sie bei so einem Damentreffen, du weißt schon.«
    »Nähkränzchen«, meinte Technik-Benny.
    »Sie erlitt einen Bauchschuss«, dachte Claesson laut nach und sah sich um. »jemand muss ihr entgegengekommen sein, vielleicht von Norden die Stengatan entlang. Oder jemand hat sie überholt, sich umgedreht und geschossen. Ich frage mich, welchen Weg sie nehmen wollte?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Benny Grahn. »Wir werden sie fragen müssen. Entweder wollte sie geradeaus die Stengatan weitergehen und weiter oben in den Trastvägen einbiegen, oder sie hatte vor, den Fuß- und Fahrradweg hier zu benutzen. Da finden sich sicher Spuren, falls sie selbst sich nicht mehr erinnern sollte. Aber so weit sind wir mit der Spurensicherung noch nicht.«
    Zwei weitere Kriminaltechniker befanden sich am Tatort.
    »Die meisten Leute haben ihre Lieblingswege, von denen sie nur selten abweichen. Die Person, die geschossen hat, hätte im Prinzip hier auf dem Weg auftauchen und wieder verschwinden können«, meinte Claesson. »Es ist schließlich leicht, sich zwischen den Büschen zu verstecken. Hier sind abends in der Dunkelheit mit Ausnahme des einen oder anderen Hundebesitzers vermutlich nicht viele Leute unterwegs.«
    »Das Risiko, entdeckt zu werden, ist minimal«, pflichtete ihm Benny Grahn bei. »So gesehen eine wirklich gute Stelle. Auf der Stengatan fahren an einem Freitagabend auch nicht die Halbstarken spazieren.«
    »Der Täter könnte jedes beliebige Fahrzeug benutzt haben, auch ein Fahrrad oder ein Moped. Möglicherweise war er zu Fuß unterwegs. So beiläufig könnte das passiert sein.«
    »Sie könnte sich ja auch umgedreht haben. Jemand ging hinter ihr her, sagte etwas zu ihr, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, da knallte es schon«, sagte Benny.
    »Es gibt wirklich viele Möglichkeiten. Sie soll es uns selbst erzählen, wenn sie wieder fitter ist.«
    »Stimmt. Aber schau mal hier drüben«, meinte Benny und deutete mit dem Kopf ins

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