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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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ihr Leben hatte. Jedenfalls nahm er sie vorübergehend unter seine Fittiche, wovon, wie Birgitta glaubte, alle profitierten.
    Aber ganz so ziellos wie in ihrer Jugend war Annelie nicht mehr. Und ihr Schwiegersohn Magnus hätte sicher nichts dagegen einzuwenden, sich mit ihr zu unterhalten. Aber auf diesen Gedanken musste er schon selbst kommen, ohne dass sie sich einmischte.
    Seit die Kinder von zu Hause ausgezogen waren, war Birgitta immer sehr rechtzeitig auf die Station gekommen. Zeit zu haben war für sie ein Luxus, keine Zeitverschwendung.
    Sie hatte weder Yoga- noch Meditationskurse besucht. Vielleicht besaß sie ja eine natürliche Gabe, sich entspannen zu können, genauso wie Carl-Ivar, der überall einschlafen konnte, vorzugsweise wenn im Fernsehen die Nachrichten kamen.
    Plötzlich war er ihr ganz nahe. Dass sich Carl-Ivar nicht meldete, war zwar beunruhigend, aber dafür gab es sicher eine Erklärung wie fast immer. Vermutlich hatte er vergessen, den Akku seines Handys aufzuladen. Oder er hatte es abgestellt oder absichtlich nicht aufgeladen, um ungestört zu sein.
    Was auch immer er gerade vorhatte …
    Es konnte ihm natürlich auch etwas zugestoßen sein, aber daran wollte sie nicht denken.
    Anne-Sofie, allgemein nur Soffan genannt, betrat das Schwesternzimmer, ließ mit lautem Knall eine Tasche auf den Tisch fallen und ging wieder hinaus.
    »Sollen wir loslegen?«
    Tina Rosenkvist, die von allen nur Rosen gerufen wurde, wollte mit der Übergabe beginnen. Sie ließ sich keuchend auf einen Stuhl fallen. Birgitta zuckte zusammen. Soffan kam wieder herein, und sie rollten mit ihren Schreibtischstühlen näher an Rosen heran. Sie hatten die Krankenblätter, Computerausdrucke, nach Zimmern und Betten geordnet, vor sich liegen. Was geplant war und welche Kontrollen vorgesehen waren, war mit Kürzeln vermerkt. »KAZ« bedeutete, dass der Patient allein zurechtkam, »SB« hieß »strikte Bettruhe«, »B« stand für Blutdruckmessen und »BU« für Blutdruck- und Urinmengemessen. Die Liste war unendlich lang, und es war nicht einfach, das alles in einer Nacht abzuarbeiten.
    Rosen war kein Genie, was eine systematische Übergabe betraf. Sie war recht chaotisch, aber Birgitta schwieg. Sie wusste, dass Rosen nach Hause wollte. Sie wohnte in der Nähe von Kristdals, nur ein paar Häuser von ihrem Elternhaus entfernt. Ihr Mann erwartete sie vermutlich bereits vor der Klinik mit seinem Auto. Alle wussten, dass er es mit dem Abholen sehr genau nahm, die beiden Kinder saßen manchmal auch auf der Rückbank. Rosen sagte, sie könnten sich nur ein Auto leisten, und ihr Mann bräuchte es tagsüber an seinem Arbeitsplatz. Busse gab es keine, wenn man unregelmäßige Arbeitszeiten hatte, das wussten alle. Es bestand aber auch der Verdacht, dass ihr Mann sie irgendwie kontrollieren wollte.
    Birgitta ließ Rosen reden, um die Prozedur nicht in die Länge zu ziehen. Sie ging davon aus, sich den Rest anlesen oder die Patienten fragen zu können. Je älter sie wurde, desto mehr griff sie auf diese einfache Methode zurück: den Dingen direkt auf den Grund zu gehen.
    Es war auch das Gespräch mit den Patienten, das sie inzwischen am meisten schätzte. Am Anfang ihres Berufslebens hatte sehr viel anderes die Sicht versperrt. Gutaussehende Ärzte beispielsweise. Und die Angst, Fehler zu machen. Die Unterhaltungen beim Kaffeetrinken und der Ehrgeiz für die Kinder hatten aber auch viel Kraft gekostet. Junge Mütter verglichen ständig ihre Kinder. Ihre Fortschritte hielten sie für ihren eigenen Verdienst.
    Als Rosen, eine grazile, schmetterlingshafte Erscheinung mit wallendem Haar, nach draußen geflattert war, setzte sich Birgitta an den Computer und schaute sich rasch an, welche Tabletten und Tropfen sie um 22 Uhr austeilen musste. Eine genauere Lektüre der Krankenblätter schob sie auf. Anne-Sofie sah ihr über die Schulter, um zu lesen, bei welchen Patienten Fieber zu messen war.
    Dann teilten sie die Medikamente aus.
    Sie hatten ein paar Krankenzimmer abgearbeitet, als der Dienst habende Arzt anrief, um ihnen einen Patienten aufzudrängen.
    Bauchschmerzen, erläuterte der Arzt. Sie erkannte an der Stimme, dass es Christoffer Daun war. Annelie hatte sich einen Arzt geangelt. Aber ihr Mann gehörte nicht zu den fähigsten Ärzten der Klinik, das konnte wirklich niemand behaupten. Er war allerdings bei den Patienten beliebt, vor allen Dingen bei den Frauen. Er könne so gut zuhören, sagten sie. Offenbar war es ihm wichtig,

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