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Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)

Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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verstehe, dass du wütend auf Tariq bist, aber die Dinge sind anders, als sie scheinen.«
    Ashur drehte sich auf dem Absatz zu ihr um und ließ seinen gegen Tariq gerichteten Zorn an ihr aus. »Woher kennst du meinen Bruder? Warum hat er dich angerufen? Raus mit der Sprache,
noor
, weil ich nämlich nicht mehr in so liebenswürdiger und umgänglicher Stimmung bin wie vorhin.«
    Sie taxierte ihn mit strahlend blauen Augen, die im Mondlicht zu glitzern schienen, doch er konnte nicht ergründen, was sie dachte. Ashur bezweifelte, dass ihm das jemals gelingen würde. »Mira war an den Feuerbrand-Opal gebunden. Sie kontaktierte mich vor einigen Monaten, um zu erfahren, ob es eine Möglichkeit gäbe, Tariq zu befreien.«
    »Warum ausgerechnet dich? Weiß sie, was du bist?«
    Claire strich sich eine Locke hinters Ohr. »Nein, keiner von ihnen weiß das, nicht einmal Tariq. Ich arbeite als Professorin für Geschichte und Folklore an der Universität von Florida. Mira hat mich übers Internet ausfindig gemacht, weil ich eine Forschungsarbeit über Dschinn veröffentlicht habe.«
    Ashurs Augen wurden schmal. »Wieso? Woher rührt dein Interesse an unserer Rasse, abgesehen davon, dass du unsere Kräfte stehlen willst?«
    Seufzend verschränkte Claire die Arme vor der Brust. »Ich will eure Kräfte nicht stehlen, Ashur. Das habe ich dir doch bereits versichert. Nicht alle himmlischen Wesen verfolgen niedere Motive.«
    »Und nicht alle Ghule sind bösartig, was?«
    Claires Mundwinkel zuckten belustigt. »Nasirs Gefährtin ist ein Ghul, und auf mich machte sie jedenfalls keinen besonders gefährlichen Eindruck.«
    Da musste er ihr recht geben. Die Frau hatte furchtsam und nervös und so schockiert gewirkt, wie er sich fühlte.
    Er verscheuchte den Gedanken. Ganz egal, wie sie
wirkte
, sie war nun mal ein Ghul, und Ashur hatte genügend Zeit in Zoraidas Verliesen verbracht, um zu wissen, dass die Ghule der Abschaum der Dschinn-Rasse waren. »Also nahm sie von sich aus mit dir Kontakt auf. Was genau hat das mit meinem heimtückischen Bruder zu tun?«
    »Ach, Ashur.« Claire legte den Kopf schräg, und Mitleid stahl sich in ihre Augen. »Tariq hat dich niemals vergessen. Nachdem Mira einen Weg fand, ihn von dem Opal zu befreien, tauchte Zoraida auf und erhob Anspruch auf Miras Seele. Es kam zu einem Kampf, doch die beiden siegten und sperrten diesen Feuerbrand-Opal hier …«, Claire berührte den Edelstein an ihrem Hals, »zusammen mit der Zauberin in eine Flasche. Doch das blöde Ding fiel über Bord und wurde ins offene Meer gespült, bevor jemand es zurückholen konnte. Ja, Tariq hat sich entschieden, auf den Thron zu verzichten und in der Welt der Menschen zu bleiben, um bei Mira sein zu können, aber er ist auch wegen dir geblieben! Weil er diese Flasche unbedingt wiederfinden und sich einen Plan überlegen wollte, um dich zu befreien. Das hätte er im Dschinn-Reich ganz sicher nicht tun können.«
    Ashur fiel es schwer, zu glauben, was er da hörte. Andererseits konnte er noch immer kaum fassen, dass Nasir am Leben war. In ihm brannten so viele Fragen dazu, wie sein Bruder aus den Gruben von Jahannam entkommen war und weshalb Zoraida ihn nicht zurückbeordert hatte!
    Claire kam einen Schritt näher. »Mit jeder Minute, die Tariq länger in dieser Welt bleibt, nehmen seine Dschinn-Kräfte ab und er wird menschlicher. Bald schon wird er nicht mehr in der Lage sein, die Grenze zu eurem Reich zu überschreiten. Seit diese Flasche verloren ging, hat er verzweifelt nach ihr gesucht.«
    Ashur dachte an die Überraschung in Tariqs Augen, als er das Zimmer betreten hatte. Daran, dass sein Bruder keinerlei Widerstand geleistet hatte, als er über ihn hergefallen war. Zweifel stürmten von allen Seiten auf ihn ein.
    Dann erinnerte er sich an das Schuldbewusstsein in Claires Blick, als Tariqs Stimme sie auf der Insel unterbrochen hatte. »Wie kommt es dann, dass ausgerechnet du diese Flasche gefunden hast? Wenn du die Geschichte von meinen Brüdern und der Zauberin kanntest, warum hast du vorgegeben, nicht zu wissen, wer ich bin?«
    Unbehagen spiegelte sich in ihrem Gesicht, und sie stierte auf die Kiefernnadeln unter ihren Sandalen. »Ich wusste wirklich nicht, wer du bist, als du am Strand vor der Hütte auftauchtest. Ich nahm an, dass Zoraida über eine ganze Reihe von Lustsklaven verfügt. Wie hätte ich ahnen können, dass sie ausgerechnet dich schicken würde?«
    Ashur dachte nach. Zoraida besaß tatsächlich eine ganze Reihe von

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