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Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)

Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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verändern, denn er spürte die Enge in seiner Hose. Wäre ihm danach gewesen, hätte er sie gleich hier in diesem Wald nehmen können, gegen den Baumstamm gelehnt. Claire hätte gewiss nicht protestiert. Sie hätte es genossen. Genau wie er. Doch würde das irgendeines seiner Probleme lösen? Er war sich noch immer nicht sicher, was für ein Spiel Claire da trieb. Ja, sie wollte ihn, so viel stand fest … aber aus welchen Gründen?
    Etwas Weiches landete auf seinen Armen. Erschrocken schaute Ashur auf den Mantel, der plötzlich über seinen angewinkelten Beinen lag, dann hoch zu dem, der auf ihn herabblickte.
    »Es ist kalt«, bemerkte Nasir, als er in seine eigene Jacke schlüpfte und die Hände in den Taschen der Jeans vergrub. »Und du bist halb nackt. Wenn du unbedingt hier draußen brüten musst, dann frier dir dabei wenigstens nicht den Hintern ab.«
    Ashur hätte wissen müssen, dass sein Bruder ihn nicht lange in Frieden lassen würde. Wieder brach die überwältigende Freude, Nasir am Leben zu wissen, über ihn herein, die er zuvor unterdrückt hatte, weil er sie nicht genießen konnte. Jedes Mal, wenn er in Zoraidas Gefängnis etwas Gutes gefunden hatte, war es ihm genommen worden, als wartete die Zauberin nur auf eine neue Möglichkeit, ihn zu peinigen. »Ich brüte nicht.«
    »Doch, das tust du.« Nasir lehnte sich an einen nahen Baumstamm, während Ashur, noch immer kauernd, in die Ärmel des Mantels schlüpfte. »Vater meinte immer nur ›Ashur sinniert. Lasst ihn in Ruhe.‹. Aber Tariq und ich kannten die Wahrheit. Du hast überlegt, wie du die Strafe umgehen könntest, die Vater dir aufbrummen würde, weil du uns mal wieder gefolgt warst und dich in Schwierigkeiten gebracht hast.«
    Das konnte Ashur nicht bestreiten. Er stützte die Ellbogen auf die Knie und blickte auf das funkelnde Wasser. Die meiste Zeit seines Lebens hatte er damit verbracht, seinen Brüdern nachzulaufen, damit sie ihn einschlossen. Inzwischen wünschte er, er hätte das unterlassen. »Hat Tariq dich rausgeschickt, um nach mir zu sehen?«
    »Nein. Tariq weiß, dass du wütend bist, und das nicht ganz grundlos.«
    Ashur presste die Lippen fest aufeinander. Oh ja, er hatte allen Grund, wütend zu sein. Doch wann immer er daran dachte, wie Tariq ihn im Stich gelassen hatte, hörte er das Echo von Claires Stimme:
Manchmal gibt es keine eindeutige Erklärung, warum Dinge passieren. Sie tun es einfach
.
    Ashur wollte nicht, dass sie in diesem Punkt recht behielt, zudem hatte er nie an Schicksal und Vorsehung geglaubt. Das Leben war das, was man daraus machte. Wie oft hatte sein Vater ihn daran erinnert?
    Er beobachtete ein Stück Treibholz, das im Wasser auf-und abtänzelte, während es vorbeischwamm. Besaß er überhaupt noch einen freien Willen? Er war jetzt Zoraidas Sklave. Sklaven hatten keinen freien Willen. Sie gehorchten.
    Ich möchte dir helfen

    »Was Kavin betrifft«, durchschnitt Nasirs Stimme Ashurs konfuse Gedanken. Er war froh darüber, denn damit konnte er sich auf etwas anderes konzentrieren als auf das ungestüme Schlagen seines Herzens. »Ja, sie ist ein Ghul. Aber nicht alle Ghule sind böse, wie man es uns glauben gemacht hat.«
    Zum ersten Mal musterte Ashur seinen Bruder nun genauer. Nasirs im Nacken zusammengebundene Haare waren länger als bei ihrer letzten Begegnung. Blutüberströmt und misshandelt von Zoraidas Wachen hatte Ashur ihn das letzte Mal gesehen. Nun schien Nasir stärker und sein Körper muskulöser als je zuvor. Doch die größte Überraschung – Ashur musste zweimal hinsehen, um sich davon zu überzeugen – war die Tatsache, dass der Schmerz, den Nasir seit dem Todestag seiner Verlobten mit sich herumgeschleppt hatte, von ihm gewichen zu sein schien. An seine Stelle waren Entschlossenheit, Kraft und eine innere Ruhe getreten, die Ashur sich nicht erklären konnte.
    »Was ist in den Gruben passiert?«, wollte Ashur wissen. »Sie sagten mir, du seist tot.«
    »Wer?«
    »Zoraidas Wachen.«
    »Reines Wunschdenken«, spottete Nasir. »Obwohl es fast so gekommen wäre. Der pure Hass hat mich am Leben gehalten. Ich wurde einem
mu’allim
zugewiesen, der mich trainierte, doch es war Kavin, die mich davor bewahrte, zu dem Ungeheuer zu werden, in das die Hochgeborenen mich verwandeln wollten. Ich meinte es ernst, als ich sagte, dass sie mich gerettet hat. Denn das hat sie. Meinen Geist, meinen Körper, meine Seele – auf jede erdenkliche Weise.«
    Ashur konnte kaum glauben, was er da hörte. Doch

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