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Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)

Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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immer über das Böse, Ashur. Immer
.
    Mit langsamen Bewegungen rappelte er sich hoch.
    Überrascht stand Nuha auf und beobachtete erstaunt, wie sich die Muskeln in seinen Armen anspannten.
    Blut rann über seinen Rücken und sammelte sich auf dem Boden, doch er schenkte dem keinerlei Beachtung. Nachdem er sich zu ganzer Größe aufgerichtet hatte, starrte er auf die dunkelhaarige Frau hinab und presste zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: »Zoraida wird diesen Kampf nicht gewinnen. Selbst wenn ich tot bin, wird sie schon sehr bald ins Verderben stürzen. Und du wirst mit ihr untergehen. Denk an meine Worte, Nuha.« Er beugte sich zu ihr. »Ihr werdet alle sterben.«

11
    Die Finsternis, die sie umgab, dämpfte ihre Sinneswahrnehmung. Claires Puls beschleunigte sich in der kühlen Nachtluft, als sie zu dem dunklen Umriss starrte, der in der Ferne aufragte. Sie war keine Retterin, die in der Not plötzlich aus dem Nichts auftauchte – das war sie nie gewesen! Wie idiotisch von ihr, sich beschwatzen zu lassen und mutterseelenallein hierherzukommen! Was, wenn sie scheiterte?
    Vor Panik brach ihr der Schweiß aus. Sie sollte besser umkehren, zurück in die Menschenwelt, um Tariq und Nasir mitzuteilen, dass sie sich etwas anderes einfallen lassen mussten. Sie war ganz sicher nicht diejenige …
    Das Gute triumphiert immer über das Böse. Immer
.
    Die Worte, die sie erst vor wenigen Stunden zu Ashur gesagt hatte, hallten durch ihren Kopf. Eine warme Welle durchflutete sie, irgendwo tief in ihrem Inneren bündelte und verstärkte sich eine Energie, von der sie bis dahin nicht einmal geahnt hatte, dass sie sie besaß. Claire versuchte sich zu beruhigen und starrte nach vorn, wo sich etwas vor dem sternenklaren Himmel abzeichnete, was wie Felsformationen aussah. Wie sie wusste, verbargen sich darin unzählige Tunnel, tiefe Höhlen und sogar eine komplette Festung. Tariq und Nasir hatten sie ihr beschrieben, so gut es ging. Dank Nasirs Kräften, über die sie jetzt gebot, war es ihr gelungen, sich auf diese dunkle Klippe über Zoraidas Schlupfwinkel zu versetzen, ohne dass die Wachen argwöhnisch geworden waren.
    Auch wenn sie bei allem anderen versagt hatte – dieses eine Mal würde sie nicht versagen! Nein, denn hier ging es um so viel mehr als nur darum, einem Vater zu helfen, seinen sterbenden Sohn zu trösten. Hier ging es darum, ein Leben zu retten und es vor ihr eigenes zu stellen.
    Sie kletterte den kleinen Abhang hinunter und schlich durch das schmale Tal zu der Felsformation. Es war so dunkel, dass sie kaum die Hand vor Augen sehen konnte, darum tastete sie sich am Rand der steinigen Vorsprünge entlang, bis sie einen Spalt fand. Dann starrte sie zu den drohend aufragenden Steintürmen empor.
    Konzentration und Selbstbeherrschung. Das waren die weisen Worte, die Nasir ihr mit auf den Weg gegeben hatte. Claire hatte keine Ahnung, ob ihr Plan funktionieren würde, aber es hieß: jetzt oder nie. Sie atmete tief ein, schloss die Augen und stellte sich vor, hoch oben auf dem Felsplateau zu stehen.
    Plötzlich spürte sie keinen Boden mehr unter den Füßen. Sie keuchte erschrocken, doch anstatt die Augen zu öffnen, konzentrierte sie sich wieder auf ihren Zielort. Sekunden später setzten ihre Füße auf, und Aufregung durchströmte sie, als sie die Augen öffnete und feststellte, dass sie exakt dort gelandet war, wo sie es sich gewünscht hatte.
    Wow, was für eine abenteuerliche Reise! Daran könnte sie sich fast gewöhnen. Unter anderen Umständen …
    Ein Feuerstoß erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie duckte sich hinter einen Felsen und spähte in den Krater unter sich. Es musste sich um einen uralten Vulkan handeln. Flackernde Fackeln waren überall an den Wänden des runden Steinkreises angebracht, und in der Mitte war eine merkwürdige u-förmige Konstruktion errichtet worden. Direkt vor dem riesigen Bau züngelten Flammen aus einer gigantischen Grube.
    Immer höher und hungriger loderte das Feuer auf, falls das überhaupt noch möglich war. Dumpfer Trommelwirbel setzte ein, als aus einem Durchlass in der Felswand neben Claire unbekannte Gestalten – wohl Dschinn – strömten und gemeinsam die Konstruktion am Rande der Grube umringten.
    Als sie einen Sprechgesang in einer alten Sprache begannen, die Claire nicht kannte, zerrte ein Wächter einen um sich schlagenden Mann aus dem Tunnel. Nasir! Ihr blieb schier das Herz stehen, als sie ihn erkannte. In der Zeit, die sie gebraucht hatte, um hierherzugelangen,

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