Lust de LYX - Heißes Verlangen (German Edition)
weiße Pelz war blutverschmiert. Der Wolf bewegte sich und wurde zu einem Mann, aus dessen Brust ein roter Strom floss.
Die Bilder endeten in einem Wirbel von Dunkelheit, die alles auslöschte. Madison spürte Aleracs Körper an ihrem und fühlte die beruhigende Kraft seiner Berührung. Sie versuchte, ihm etwas zuzurufen, ihm die Bilder zu erklären. Die Gefühle …
Aber die Dunkelheit war undurchdringlich. Sie zog Madison nach unten, tiefer und tiefer …
Madisons Augen waren geschlossen, ihr Atem ging schwach, aber gleichmäßig. Alerac sah auf sie hinunter und strich ihr eine Strähne ihres hellblonden Haares aus dem Gesicht.
Sie hatten sich gepaart. Vereint. Ihre Seelen waren für immer miteinander verbunden. Er hatte endlich die eine Frau gefunden, die ihn ergänzen konnte und die sein Leben ganz machen würde. Die Frau, die ihm Kinder schenken konnte.
Ein Werwolf konnte nicht einfach mit irgendjemandem Kinder zeugen. Ihre Körper mussten zueinander passen, ihre genetischen Codes kompatibel sein.
Für einen Werwolf war nur der Partner kompatibel, der für ihn seit jeher bestimmt war.
Alerac drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und schmeckte ihre Haut. Als sie sich vereint hatten, in jenem Augenblick, als ihre Seelen sich miteinander verbunden hatten, hatte er Madisons Emotionen aufblitzen gespürt. Er hatte ihre Leidenschaft gespürt. Ihre Lust auf ihn und ihr wachsendes Vertrauen.
Alerac hatte auch ihre Angst gespürt. Angst vor dem, was Brennon tun würde. Angst … vor sich selbst. Vor der Wahrheit über sich selbst.
Alerac hatte ihren Schmerz gefühlt, die Trauer, die sie noch immer empfand, und er hatte ein kurzes, blutiges Bild gesehen, ein Bild mit der Leiche einer Frau und den glühenden Augen eines Wolfs.
Die Frau war Madisons Mutter gewesen, das wusste er. Er hatte das blonde Haar gesehen, das Madisons so ähnelte, ihre Nase, ihren Mund …
Aber der Wolf, der in der Vision auf ihn zugekommen war, wer war das?
»Alerac?« Madison blinzelte zu ihm hoch.
Er schloss sie in die Arme. Seine Partnerin.
Sie leckte sich die Lippen. »Das war … ziemlich heftig.«
Verdammt heftig … und verdammt gut. Von Madisons Körper so eng umklammert zu werden hatte sich besser angefühlt als alles, was er je in seinem Leben gespürt hatte.
Alerac fuhr mit den Fingerknöcheln über die Kurve ihrer Brust. Als sie scharf einatmete, lächelte er. Sein Glied war schon wieder hart.
Er senkte den Kopf auf ihre Brust, denn er wollte noch einmal die süße Spitze schmecken.
»Alerac …« Ihre Finger berührten seinen Oberkörper. »I-ich habe gesehen, was du getan hast. Damals …«
Er hielt inne.
Madison schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht ganz, was passiert ist, doch ich habe es gesehen. Ich habe den Wolf gesehen und wie du ihn erschossen hast. Dann – dann habe ich gesehen, wie er sich in einen Menschen verwandelte.«
Alerac antwortete nicht. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte schon von den Visionen gehört, die bei der Verbindung ausgelöst wurden. Ein älterer Werwolf hatte ihm einmal erzählt, dass er Bilder aus dem Leben seiner Partnerin gesehen habe, Bilder ihrer größten Freude oder ihrer größten Trauer. Bei der Verbindung wurden Emotionen geweckt und geteilt, und wenn eine Bindung stark genug war, konnten Paare einen kurzen Augenblick lang Erinnerungen austauschen.
Er hatte das Ereignis gesehen, das seine Partnerin geprägt hatte. Es hatte sie als Teenager zerstört und sie als Erwachsene Rache fordern lassen.
Und Madison hatte in ihn hineingesehen. Sie hatte gesehen, wie er Rafe mit kalter Berechnung ermordet hatte.
»Es ist nicht so, wie du denkst«, sagte er. Ja, er hatte schon lange geplant, Rafe umzubringen. Zuerst hatte er vorgehabt, den wilden Werwolf in seiner Wolfsgestalt anzugreifen. Er hatte sich danach gesehnt, Rafes Hals zwischen seinen Fängen zu spüren. Alerac hatte sich ausgemalt, wie er ihn mit seinen Reißzähnen und Klauen zerfetzen würde. Er wollte, dass der andere Werwolflitt, dass er in Todesqualen aufheulte.
Genau wie seine Schwester.
Doch als die Zeit gekommen war, hatte er ihm ein schnelles, sauberes Ende bereitet.
Es war eine Hinrichtung gewesen.
Er hatte seinen Rudelführer und das Rudel beschützt und einen Mörder unschädlich gemacht.
Würde Madison das verstehen? Sie war Polizistin gewesen. Sie wusste, dass es Böses auf der Welt gab und dass manche Mörder nicht therapiert werden konnten. Wenn man sie nicht aufhielt, würden sie
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