Lust de LYX - Heißes Verlangen (German Edition)
kam.
Der Leiche ihrer Mutter.
Madison schrie. Es war ein wilder, verzweifelter Schrei.
Die grünen Augen ihrer Mutter starrten sie mit leerem Blick an, und ihr Mund war aufgerissen, ein lautloses Kreischen in Todesqualen.
»M-Mama?« Nein, bitte, Gott, nein …
Sie stürzte auf ihre Mutter zu, sie musste sie berühren, musste …
Ein großer, schwarzer Wolf sprang Madison mit gefletschten Zähnen in den Weg; sein dichtes Fell war blutverschmiert. Es war ein Wolf, kein Hund. Ein riesiger, grauenerregender Wolf.
Madison stolperte zurück und stieß mit den Beinen gegen das Tischchen. Die Lampe stürzte krachend zu Boden, und der Raum versank wieder in Dunkelheit.
Das wütende Knurren der Bestie wurde lauter und kam näher.
Die leuchtenden blauen Augen des Wolfs starrten aus der Dunkelheit … starrten sie direkt an.
Madison schrie, und der heiße Atem des Tieres strich über ihre Haut, als sie zur Tür rannte …
Madison setzte sich ruckartig auf, ihr Herz hämmerte. Ihre Haut war mit Schweiß überzogen, Tränen liefen ihr über die Wangen.
Verdammt. Sie hatte schon wieder den Albtraum gehabt. Würde das jemals aufhören?
Sie sprang aus dem Bett und trat ans Fenster.
Madison wusste natürlich, warum sie den Traum gehabt hatte. Seinetwegen. Wegen Alerac.
Er war genau wie der Wolf, der ihre Eltern getötet hatte. Genau wie er . Ein mordendes Monster.
Brennon hatte ihr alles über Werwölfe beigebracht. Hatte ihr eingeschärft, dass sie zu kaltblütigen Tötungsmaschinen wurden, wenn sie die Gestalt wechselten. Werwölfezerstörten alles und jeden , der ihnen über den Weg lief, wenn sich der Blutdurst in ihnen regte.
Bren hatte ihr gezeigt, wie sie sie bekämpfen konnte. Ihr beigebracht, dass sie mit einem silbernen Dolch auf das Herz des Wolfs zielen musste. Silber schwächte einen Werwolf.
Aleracs Ketten waren aus Silber geschmiedet. Er würde sich niemals von ihnen befreien können.
Brennon hatte schon mehrere Werwölfe gefangen. Er hatte sie ins Scions-Labor gebracht und untersucht. Bei seinen Experimenten hatte er herausgefunden, dass Silber ihre Schwäche war. Zuerst dachte er, das wäre nur eine alte Legende. Wie diese Sache mit Vampiren und Knoblauch. Aber es stellte sich heraus, dass Werwölfe die Berührung mit dem Edelmetall tatsächlich nicht ertragen konnten. Manchmal, wenn das Silber rein genug war, verbrannte es ihnen sogar das Fleisch.
Madison war einmal im Labor dabei gewesen, als ein Werwolf die Gestalt wechselte. Seine Knochen waren aufgebrochen und hatten sich gedehnt. Sein Körper hatte die Form geändert und sich mit dichtem, schwarzem Fell überzogen. Innerhalb von weniger als einer Minute hatte der Werwolf sich von einem Menschen … in ein grollendes Monster verwandelt, das versuchte, den Überwachungsraum zu zerstören. Es hatte die Einrichtung zertrümmert, zwei Wissenschaftler angegriffen und einem von ihnen dabei mit seinen messerscharfen Krallen beinahe den Brustkorb aufgeschlitzt.
Erst vier mit starken Betäubungsmitteln bewaffnete Wachen hatten den Werwolf überwältigen können. Wenn sie sich anstrengte, konnte sie ihn noch immer heulen hören.
Dieses laute, durchdringende Heulen …
Eine Träne rann ihr aus dem Augenwinkel.
Seine Kidnapperin kam langsam die Treppe herunter, ihr hübsches Gesicht drückte heftigen Abscheu aus.
Alerac regte sich nicht auf seinem Platz auf dem Boden. Er hatte die Ketten schon getestet und wusste, dass er aufstehen und anderthalb Meter weit gehen konnte. Aber er bewegte sich nicht. Er blieb einfach auf dem Steinboden sitzen, den Rücken an die Mauer gelehnt, die Hände auf den angezogenen Knien.
Ihre Finger umklammerten den Rand eines Tellers. Er konnte das Fleisch riechen, das sie brachte. Ihm knurrte der Magen.
Madisons schmale Augenbrauen zogen sich zusammen, als sie auf das Tablett blickte, das sie ihm zuvor hingestellt hatte. »Sie haben nichts gegessen.«
Genau. Als wäre er blöd genug, irgendetwas von dem anzurühren, was sie ihm brachte! »Ich konnte es nicht riskieren.« Die Hexe wollte bestimmt versuchen, ihn zu vergiften.
Ihre vollen Lippen wurden schmal. »Das Essen ist vollkommen ungefährlich.« Sie hielt ihm die neue Portion entgegen. Rührei. Speck.
Alerac lief das Wasser im Mund zusammen. Es gelang ihm mit knapper Not, seinen Gesichtsausdruck zu beherrschen. »Sie werden verstehen, dass ich Ihnen nicht vertrauen kann.« Er hob die Hände und zerrte ruckartig an den Ketten. »Bisher haben Sie mir nicht gerade
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