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Lust und Gefahr

Lust und Gefahr

Titel: Lust und Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Noble & E. C. Sheedy & Shannon McKenna , Cate Noble , E. C. Sheedy , Shannon McKenna
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über Batterie weiter. Es war also höchst unwahrscheinlich, dass jemand ins Haus eingedrungen war.
    »Siehst du? Alles ist in Ordnung.« Sie würde nach unten gehen, alles überprüfen und sich vielleicht ihren Laptop schnappen. Sie machte eine Schleife in den Gürtel ihres Morgenmantels und ging zur Tür.
    Als sie gerade die Hand um den Türknauf schloss, ertönte ein anderes Geräusch. Näher diesmal, im Flur. Da! Jetzt wiederholte sich das Geräusch, klar und eindeutig. Das Knarren der Stufen. Jemand ist im Haus. Und er kam die Treppe hinauf.
    Panik und Entsetzen prallten in ihrem Kopf aufeinander und ließen nur einen Gedanken zu: Raus hier! Vergiss die Kleider, vergiss die Schuhe, verschwinde einfach! Sie schlich durchs Zimmer zum Fenster und öffnete es leise.
    Das alte Strandhaus im Stil der sechziger Jahre hatte einen schmalen Balkon, der beinahe das gesamte obere Stockwerk säumte. Sie würde runterklettern, zu den Nachbarn rennen und um Hilfe bitten. Auf dem Balkon wandte sie sich noch einmal um, um hinter sich das Fenster wieder zu schließen. Wenn jemand in ihr Schlafzimmer kam, wollte sie ihn nicht unbedingt sofort auf ihre Spur bringen.
    Keine Wolke verdeckte den Mond, der fast voll war und alles in ein gespenstisches blaugraues Licht tauchte. Ihr weißer Morgenmantel schien in der Dunkelheit geradezu zu leuchten. Sie drückte sich in die Schatten unter dem schmalen Dachüberstand. Eine Windböe wehte Sandkörner gegen ihre nackten Beine, als sie sich zur anderen Seite des Hauses, an der Stufen hinunterführten, vorantastete. Sie stürzte die Treppe beinahe runter. Wieder grollte Donner.
    Gleichzeitig setzte mit dicken, schweren Tropfen der Regen ein.
    Als ihr Fuß den Boden berührte, bemerkte sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Bevor sie irgendetwas tun konnte, legte sich ihr eine Hand über den Mund. Ein starker Arm schob sich unterhalb ihrer Brüste um ihren Bauch und zog sie an einen durchtrainierten männlichen Körper.
    Außer sich vor Angst trat sie um sich und versuchte, sich freizukämpfen, doch ihr Angreifer war ihr körperlich überlegen, größer und stärker. Angst kroch ihr in die Knochen und machte ihr das Atmen schwer, als ihr klarwurde, dass es zwei Angreifer gab. Einer befand sich im Haus, der andere hier draußen bei ihr. Der Gedanke daran, was sie mit ihr vorhatten, bereitete ihr Übelkeit. Vergewaltigung. Mord. Sie musste kämpfen, musste fliehen …
    »Ellie, ich bin es.«
    Beim Klang der Stimme – dem rauhen Flüstern, das sie aus ihren Träumen kannte – schossen ihr Tränen der Erleichterung in die Augen. Max. Sie schmiegte sich an ihn. Was machte er hier?
    »Du musst ganz leise sein«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Wir sind nicht allein.« Ermutigend drückte er sie an sich. »Nick kurz mit dem Kopf, wenn du verstanden hast, und ich lass dich los.«
    Sie nickte. Als er sie losgelassen hatte, wandte sie sich zu ihm um. Er hatte sie in eine versteckte Ecke gezogen. Wie immer berührte sie schon seine bloße Anwesenheit. Dieser Mann hatte eine beeindruckende Präsenz, schien alle physikalischen Gesetze außer Kraft zu setzen. Mit seinen eins zweiundneunzig ragte er über ihr auf. Sein längeres, dunkles Haar, das er normalerweise zurückgebunden hatte, war offen. Nass vom Regen umrahmte es sein Gesicht. Im fahlen Mondschein gab ihm die glänzende Narbe über dem Auge ein finsteres Aussehen. Er wirkte wie ein düsterer Racheengel. Il Diavolo. »Bist du in Ordnung?«, raunte er. »Hat er dir weh getan?«
    »Nein.«
    »Ist er noch da drin?«
    Wieder nickte sie und deutete nach oben. »Er ist im oberen Stockwerk.« Blitz und Donner zogen Max’ Aufmerksamkeit auf sich, und er blickte kurz in den Himmel. Dann drückte er ihr einen Autoschlüssel in die Hand. »Vor dem Tor steht ein schwarzer Geländewagen. Schließ dich ein. Meine Sicherheitsleute sind unterwegs.«
    Sie packte seinen Arm. »Wohin gehst du?«
    Zuerst hatte sie den Eindruck, dass er ihr nicht antworten würde, doch schließlich umfasste er ihr Kinn. »Ich will nicht, dass der Kerl – wer immer er auch ist – ungeschoren davonkommt.«
    »Aber was ist, wenn er bewaffnet ist? Oder wenn er nicht allein ist?«
    »Ich komme schon klar.« Er ließ seinen Arm sinken und wich einen Schritt zurück. »Und jetzt geh. Der Sturm wird noch sehr viel schlimmer werden.«
    Als wäre das eine Aufforderung gewesen, wurde der Regen stärker. Ellie ging los und drehte sich dann noch einmal um. Eigentlich wollte sie Max bitten,

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