Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition)
„Was soll ich tun?“
Ben hatte sich maßlos über diese
Arroganz geärgert, denn ihm fiel es damals schon schwer, ein Mädchen, das ihm
gefiel, auch nur anzusprechen. Ständig hatte er sich gefragt, mit welcher
Masche es seinem Bruder gelang, Frauen wie Männer in die Waagerechte zu locken.
Dann, von einem Moment auf den anderen, war ihm mitten in der Nacht eine Idee
gekommen: Er würde es sich einfach anschauen. Also hatte er einen günstigen
Moment abgewartet, war in Raffaels Unterrichtsraum eingedrungen und hatte – gut
versteckt in einem der Kuscheltiere, die Raffael haufenweise von seinen
Liebsten geschenkt bekommen hatte und die seither im Regal verstaubten – eine kleine
Kamera installiert. Die Aufnahmen wurden live und in Farbe auf seinen Rechner
gespielt und dort gespeichert. Ben konnte sie sich ansehen, wann immer und so
oft er wollte. Und das tat er auch – gemeinsam mit Ella. Und manchmal war auch
Sören dabei.
Heute aber waren sie alleine,
Ella und er. Soeben erfreuten sie sich an einer Aufnahme, in der Raffael ein
Mädchen namens Melanie vernaschte. Melanie hatte Rundungen genau an der
richtigen Stelle. Und Raffael hatte ganz offensichtlich nicht genug von ihr
bekommen können. Gerade griff er in Melanies schwarzen BH aus teurer Spitze und
befreite ihre wohlgeformten Brüste aus den Körbchen. Lustvoll stöhnte er auf,
als sie ihm in ihrer schwellenden Weichheit entgegen drangen. Er nahm sie fest
in beide Hände, knetete sie mit seinen schlanken, muskulösen Händen und liebkoste
sie mit seiner Zunge, während Melanie ihren Kopf in den Nacken legte und
kehlige Laute der Lust von sich gab. Schließlich ließ Raffael eine seiner Hände
nach unten wandern, schob ihren Slip über den Schamlippen zur Seite und drang
mit seinem Mittelfinger in sie ein. Mit immer schneller werdenden kreisenden
Bewegungen brachte er ihr Innerstes in Wallung, was sie ganz offensichtlich in
höchste Ekstase versetzte. In rhythmischen Bewegungen strecke sie ihm ihren
Unterleib entgegen und bot ihm ihre Scham offen dar. Auf dem Höhepunkt der Lust
angekommen, trieb Raffael seinen Schwanz mit kräftigen Stößen in sie hinein.
Dies war der Moment, in dem auch
Ben einen fast animalischen Schrei von sich gab. Die ganze Zeit über hatte
Ella, während er mit glasig-faszinierten Augen aufs Video starrte, mit den
Fingern ihrer rechten Hand seinen steif aufgerichteten Penis massiert, ihn
wieder und wieder in den Mund genommen, und mit ihren vollen, roten Lippen fest
umschlossen, während ihre Zunge mit seiner Eichel ihr ungehemmtes Spiel trieb.
„Ella, du bist der helle
Wahnsinn“, keuchte er, während er seinem Bruder beim sexuellen Höhepunkt zusah,
aufstand und den Reißverschluss seiner Hose schloss. „Gleich kommt Sören nach
Hause, der wird es dir sicher gerne besorgen, wenn dir danach ist.“ Er wusste,
dass Ella Sören im Bett bevorzugte. Das war ihm auch ganz lieb, denn er legte
nicht besonders viel Wert darauf, einer Frau Befriedigung zu verschaffen. So
kam es nur sehr selten vor, dass er Ella berührte oder gar in sie eindrang.
Nein, er liebte es, das Gefühl zu haben, von den Händen und dem Mund einer Frau
verwöhnt zu werden, ohne dass sie Ansprüche an ihn stellte. Sören aber brauchte
den orgiastischen Aufschrei einer Frau, um selber kommen zu können, ließ sich
jedoch, im Gegensatz zu Ben, nur ungern oral befriedigen. Insofern waren sie
ein perfektes Dreiergespann.
Ella wandte sich wieder ihren
Blumen zu, die auf dem großen Küchentisch darauf warteten, aus ihren kleinen
Plastiktöpfchen befreit und in ausladende Blumenkübel umgepflanzt zu werden, um
sich später in der warmen Frühlingssonne richtig entfalten zu können. Ben
schaltete das Video ab und machte sich daran, für seine Politikklausur zu
lernen, die am nächsten Tag anstand. Politik war das einzige Fach, dem er in
der Schule überhaupt ein gewisses Interesse entgegenbringen konnte. Na ja, und
Geschichte vielleicht. Das aber mit Abstrichen. Sein Ziel war es, irgendwann
ein großer Politiker zu sein. Außenminister fände er gut, da könnte er reisen
und coole Menschen kennen lernen. In seiner Heimatgemeinde, der Krummhörn,
engagierte er sich in einer alternativen Liste, die mit den etablierten
Parteien nichts am Hut hatte. Hier wollte er lernen, wie man Kampagnen,
Seilschaften und, wenn nötig, auch Intrigen spann. Denn das, so hatte er längst
begriffen, war das A&O des Politikgeschäfts. Inhalte waren da eher
zweitrangig, man musste
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