Lustbeweise
zu peinlichen Situationen kommt. Ansonsten darf sich jeder wünschen, was er möchte und der Schenker sollte sich bemühen, den Wunsch wahr werden zu lassen."
Alle starrten Ben entgeistert an. Pauline war die Erste, die ihre Sprache wieder fand.
„ Also, ich finde die Idee super! Aber meint ihr, wir verstehen uns danach noch genauso gut? Sex hat schließlich schon die besten Freundschaften zerstört."
„ Daran habe ich auch schon gedacht."
Ben klang ziemlich überzeugt von seiner Idee, er schien seinen Vorschlag bereits ausführlich durchdacht zu haben.
„ Wir sollten uns vielleicht auf eine Art Schweigegelübde einigen. Niemand spricht mit einem anderen von uns Vieren über das, was passiert ist. Genießen und schweigen lautet die Devise."
Falls irgendjemand der anderen ein schlechtes Gefühl bei der Sache hatte, so ließ er es sich nicht anmerken. Pauline jedenfalls strahlte begeistert und leckte sich voller Vorfreude die Lippen. Ihre Reaktion war nicht ungewöhnlich, sie war die Aufgeschlossenste unter ihnen im Hinblick auf erotische Abenteuer und bezeichnete sich selbst gerne als "sexuell extrovertiert". Da also alle einverstanden waren, verständigten sich die Vier darauf, dass jeder seinen Wunsch bis zum nächsten Wochenende in einen weißen Briefumschlag stecken und diesen in einen Karton legen sollte, den Ben in seinem Schreibtisch aufbewahrte.
„ Gut, dann müssen wir jetzt nur noch klären, was tabu ist."
Ben holte einen Block aus seiner Tasche und zückte einen Kugelschreiber.
„ Ich höre?"
Als Erste meldete sich Luisa zu Wort.
„ Also, ich möchte nichts mit irgendwelchen Ausscheidungen zu tun haben. Ihr wisst schon, was ich meine."
„ Ok, kein Sekt und kein Kaviar. Ist notiert."
„ Ich stehe nicht auf harte SM-Nummern." Das war Henry.
„ Gut. Was sind deine No-Gos, Pauline?"
„ Och, ich lasse mich überraschen und bin offen für Neues."
Sie grinste provokant und Ben verdrehte die Augen.
„ Dann hätten wir ja alles geklärt. Ich würde vorschlagen, dass sich einfach jeder am nächsten Freitag einen Umschlag mit nach Hause nimmt und sich dann in Ruhe durchliest, was ihn erwartet. Ach ja, und vergesst nicht euren Namen auf euren Wunschzettel zu schreiben."
Der Rest des Abends verlief nicht so unbeschwert, wie er begonnen hatte. Jeder hing seinen Gedanken nach und überlegte fieberhaft, welche persönliche Fantasie es wert war, schon bald in die Tat umgesetzt zu werden. Lediglich Pauline wirkte wie immer völlig unverkrampft.
Luisas Weihnachtswunsch: Heiße Stunden zu Dritt
Als Ben am Freitag Nachmittag das Büro verließ, konnte er es kaum erwarten, den Briefumschlag zu öffnen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sich alle Vier bereit erklären würden, auf seinen Vorschlag einzugehen. Nun musste er zugeben, dass er ein wenig Angst vor seiner eigenen Courage bekam, doch für einen Rückzieher war es zu spät. Die Idee zu diesem Experiment war ihm während der Lektüre eines Erotik-Romans gekommen, der ihm sehr gefallen hatte. Er konnte nur hoffen, dass seine Idee sich nicht negativ auf ihre Freundschaft auswirken würde. Die Geschichte hatte kein Happy End gehabt - er konnte nur hoffen, dass die Realität anders aussehen würde.
Zu Hause angekommen öffnete Ben den Umschlag, zog den Zettel heraus und begann zu lesen.
Lieber Wunscherfüller,
ich möchte gerne eine heiße Nacht mit Ben und Henry verbringen und von den Beiden nach allen Regeln der Kunst verwöhnt werden. Dabei dürfen sie mir gerne zeigen, wo es lang geht und natürlich sollen sie dabei auch nicht zu kurz kommen.
Vielen Dank,
Louisa
Ben legte den Brief beiseite und schluckte. Er war erleichtert und gleichzeitig nervös. Louisa war eine hübsche Frau mit braunen Locken, schweren Brüsten und einem ziemlich ausladenden Hinterteil. Ben fand kurvige Frauen erregend, es würde ihm ein Vergnügen sein mit Louisa zu schlafen. Bei dieser Vorstellung spürte er, wie sich sein Schwanz versteifte.
Noch nie hatte er jedoch eine Frau mit einem zweiten Mann teilen müssen. Henry war zudem auch noch sein bester Freund.
Nun, Ben hatte keine Wahl. Er hatte gewusst, dass es kompliziert werden konnte, doch jetzt musste er die Sache durchziehen und dafür sorgen, dass Louisas Wunsch zu ihrer Zufriedenheit erfüllt wurde. Er dachte an seinen eigenen Weihnachtswunsch und das Herz wurde ihm einen Moment lang schwer. Doch dann schob er alle Zweifel beiseite und widmete sich ganz seinem
Weitere Kostenlose Bücher