Lustnächte
verstaubten Archiv, weit weg von Rennes-le-Château.
Marc und Jean-Luc verabschiedeten sich spät.
„Du willst morgen also tatsächlich nach Südfrankreich aufbrechen?“, fragte Beatrix, als sie allein waren.
„Ja.“
Pierre goss ihre Gläser noch einmal voll.
„So ganz ohne jede Art von Organisation?“, fragte sie hartnäckig nach. „Wie willst du das anstellen?“
Pierre schaute etwas irritiert über den Rand seines Rotweinglases.
„Nun ja, ich sehe nach, ob meine Kreditkarten alle im Geldbeutel sind und ausreichend Sprit im Tank ist. Ich stopfe ein paar Klamotten in den Koffer und gebe die Zieladresse ins Navigationssystem ein. Dann fahr ich los.“
„Einfach so?“ Beatrix setzte einen skeptischen Blick auf.
„Ja, einfach so. Und zwar ziemlich früh. Ich schätze, dass wir zwischen neun und zehn Stunden brauchen werden.“
„Dann sollte ich wohl mal gehen und packen.“
„Versuch es mit Jeans und Wanderschuhen“, schlug Pierre praktisch vor. „Obwohl, wenn ich es recht bedenke …“
„Wenn du
was
recht bedenkst?“
„Dieser Rock war heute Morgen mehr als praktisch. Nimm ihn am besten auch mit.“
Ein Sofakissen traf ihn, flog zurück und im nächsten Moment war die schönste Rangelei im Gange. Lachend rollten sie auf den Teppich vor dem Kamin. Pierre kam oben zu liegen. Beatrix hatte sichtlich Mühe, nicht zu ersticken. Als er sie lange genug hatte zappeln lassen, stützte er sich freundlicherweise auf einem Arm ab. Beatrix japste immer noch. Aber er war ihr immer noch so nah, dass er ihre Brustwarzen durch das dünne Shirt hindurch fühlen konnte. Er sah sie zärtlich an. Die Lust auf sie war sofort wieder da. Und ihr Körper reagierte spürbar auf ihn. Er wusste, er hätte sie auf derStelle haben können, aber das war es nicht, was er wollte. Er wollte sein Spiel noch weiter treiben, er wollte, dass sie sich vor Geilheit wand. Dass sie ihn anbettelte, sie zu nehmen. Wollte hören, dass sie ihn genauso dringend wollte wie er sie. Resolut unterdrückte er seine Gier.
„Sag es.“ Pierre schaute ihr direkt in die Augen.
„Was willst du hören?“
„Sag, wie geil du auf mich bist und dass du meinen Schwanz in dir spüren willst. Na los, sag es schon.“ Seine Stimme zitterte vor unterdrücktem Verlangen.
„Ich werde niemals um etwas bitten, was du mir liebend gern freiwillig geben würdest.“
Oh, dieses kleine Luder. Sie war heiß auf ihn. Das war nicht zu übersehen. Aber sie war offensichtlich nicht bereit, sich zu unterwerfen. Und das war es, was er so dringend wollte. Energisch kämpfte er gegen sein Verlangen. Er wusste, er konnte es. Allerdings nicht, wenn er auf ihr lag.
„Ganz wie du willst“, presste er hervor. Ohne ein weiteres Wort stand er auf und ging ins Gästezimmer. Nachdrücklich schloss er die Tür.
Er hatte es wieder getan. Beatrix konnte es nicht glauben. Zum zweiten Mal für heute fühlte sie sich gedemütigt. Unglaublich! Ihre Gefühle schlugen um in maßlose Wut. Oh ja, er hatte ganz recht. Sie wollte mit ihm schlafen. Vielleicht wollte sie in diesem Moment sogar nichts auf der Welt mehr als seine Männlichkeit in sich zu spüren, die er so sorgfältig verpackt hielt. Aber sie würde sich niemals so weit erniedrigen, darum zu betteln. Unter gar keinen Umständen. Wütend wischte sie Jean-Lucs Unterlagen vom Tisch und stürmte ins Schlafzimmer. Heftig warf sie die Tür hinter sich zu. Sie riss ihr Shirt hinunter, schleuderte es in die Ecke. Der Rock flog hinterher. Vehement warf sie sich aufs Bett und starrte an die Decke. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Verdammter Schweinehund! Er war geil auf sie. Daran bestand nicht der geringste Zweifel. Warum hatte er nicht zu Ende gebracht, was er im Museum auf so unverschämte Weise begonnen hatte? Er hätte es haben können. Nichts lieber als das. Er wollte, dass sie bettelte. Dass sie sich erniedrigte. Niemals! Dieser Dreckskerl. Er hatte sich doch kaum zurückhalten können. Trotzdem war er gegangen. Wie demütigend. Wie überaus demütigend. Diese Ratte! Das würde sie ihm zurückzahlen. Bis auf den letzten Cent. Bebend vor Wut erwog sie ihre Möglichkeiten. Bis ihr ein Einfall kam, der ein teuflisches Lächelnauf ihre Lippen zauberte. In seinem Kleiderschrank fand sie, wonach sie suchte. Krawatten. Sie nahm zwei und verließ pudelnackt und leise das Schlafzimmer, um ihr Vorhaben auszuführen. Na warte, Pierre LeBreton. Gleich wirst du erfahren, was Demütigung ist.
Pierre schlief nackt, was ihrem
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