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Lustnächte

Lustnächte

Titel: Lustnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara DuMont
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einer Woche gesagt hätte, er würde sich heute mit dem Gedanken an Heirat tragen, hätte er denjenigen schlicht und einfach für verrückt erklärt. Fakt jedoch war, dass es ihm fast körperlich wehtat, Beatrix nicht in seiner unmittelbaren Nähe zu haben. Besonders schlimm wurde es in der unterirdischen Kapelle. Pierre sah den Altar und fühlte wieder den Kontakt ihrer Körper, hörte ihr Stöhnen von der Decke widerhallen. Von Jean-Lucs aufgeregtem Geschwätz bekam er kaum etwas mit.
    „… Schädel, die sie in diese Ausbuchtungen stellten …“
    Pierre wurde heiß bei dem Gedanken an Beatrix und die Regionen unterhalb seiner Gürtellinie reagierten eindeutig auf die Bilder in seinem Kopf.
    „… Anbetung dieser Schädel. Der Baphomet-Kult ist dir sicher geläufig. Wenn man …“
    Er liebte den Duft ihrer Haut, ihre langen schwarzen Locken, die sich so weich in seiner Hand anfühlten, wie ihr Körper sich willig an ihn drängte, liebte die Hitze, die von ihrer Haut ausging, ihr Stöhnen …“
    „Ist dir nicht gut?“
    „Was?“
    „Ich fragte, ob dir nicht gut ist. Du hältst dich da krampfhaft am Altar fest und keuchst wie ein alter Mann. Was hast du?“
    „Nichts. Die Luft hier drin ist ein bisschen stickig.“
    Fehlte noch, dass er Jean-Luc erzählte, was auf diesem Altar passiert war. Für gewöhnlich gab er ja gern bei ihm mit seinen Liebesabenteuern an. Aber nicht, wenn es um Beatrix ging. Er musste ihm endlich sagen, wie die Sache wirklich war und dass er sich keine Hoffnung auf irgendwelche gemeinsamen Liebesspiele machen sollte. Jetzt sofort.
    „Du, Jean-Luc …“
    Aber Jean-Luc war längst im Raum nebenan.
    „Wo bleibst du, Mann?“
    Seine Stimme klang dumpf zu Pierre herüber. Er seufzte unwillig,ließ sich auf die Knie nieder und kletterte durch den schmalen Durchlass.
    „Béatrice hatte vollkommen recht mit dem, was sie über dieses Fresko sagte. Die Sache mit diesem Sack hier im Boot zu Füßen der Maria Magdalena. Du erinnerst dich? Und es passt zu dem, was wir in der Kirche gesehen haben. Das Bild am Altar. Ein sehr bekannter Ausspruch der Templer heißt: Wer den Schädel Johannes des Täufers besitzt, regiert die Welt. Nur fürchte ich, all diese Hinweise meinen nicht den Schädel Johannes des Täufers.“
    „Denkst du …“ Pierre wagte es nicht, diese Theorie weiter zu verfolgen. Ungläubig starrte er auf Jean-Luc. Langsam sagte sein Freund: „Ja. Genau das meine ich. Und weißt du, was das bedeutet? Für die gesamte Christenheit?“
    „Ich kann es mir vorstellen.“ Auf Grund dieser Erkenntnis vergaß er sogar für einen Moment sein Debakel.
    „Es passt alles hervorragend zusammen. Die hohen Geldzahlungen an Boudet, Saunière und den Bischof, genau wie die Morde an den Priestern. Und Saunières plötzlicher Tod ebenfalls.“
    „Saunière starb an einem Schlaganfall. Boudet ebenfalls.“
    „Ja, mein Lieber. Aber es gab auch damals Mittel und Wege, den Blutdruck so zu erhöhen, dass es zum Tod führte. Und man wird sich kaum die Mühe gemacht haben, eine Autopsie durchzuführen, wenn alte Männer an einem Schlaganfall dahinschieden.“
    „Was genau meinst du mit Mittel und Wege?“
    „Digitalis zum Beispiel“ erläuterte Jean-Luc bereitwillig. „In geringen Mengen eingenommen ist es ein Segen für Leute mit schwachem Herzen. Bei einem gesunden Herzen oder in einer angemessen hohen Dosierung führt es zu Herzstillstand. Und all diese Priester haben das Geheimnis um diesen Schädel wohl gekannt. Was genau hat der Wirt vom Dorfgasthaus dir noch mal erzählt?“
    Pierre überlegte.
    „Da war dieser Abbé Gelis aus Coustaussa. Er wurde in seinem Wohnzimmer von einem Unbekannten erschlagen. Als nächstes Rescanières, der nach Rennes-les-Bains kam, als man Boudet zum Rücktritt gezwungen hatte. Er wurde von einem Scharfschützen erschossen. Nachdem er sich offenbar zu sehr für Saunière und Boudets Wirken interessiert hatte. Und Boudet starb drei Monate später, als er an den Bischof schrieb, er könne Licht in die Angelegenheit um Rescanières Tod bringen. Saunière und ein weiterer Mann wurden gesehen, als sie in dieser Nacht zu Boudet nach Axat gingen.“
    „Bestimmt nicht, um ihm die Letzte Ölung zu geben. Ich wette,dass sie nachgeholfen haben. Die Querelen Saunières mit dem neuen Bischof sind uns hinlänglich bekannt. Kaum war der in Carcassonne eingetroffen, wurden sowohl Boudet als auch Saunière all ihrer Ämter enthoben. Boudet unternahm nichts gegen die

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