Lustnebel
ihre Zähne aufeinanderschlugen. Rowena keuchte überrascht. Sie unternahm einen erfolglosen Versuch, sich aus Chaytons Griff zu befreien, doch er hielt sie unvermindert dominant fest. Ihr Aufbäumen sorgte lediglich dafür, dass sein Schaft tiefer und härter in sie eindrang. Ihr Innerstes wollte explodieren unter der Erregung, die jeden Zoll ihres Leibes durchströmte.
In seinem Blick lagen Begehren, Groll und Anspannung. Sie fixierte ihn, seine Lust, seine Wildheit und etwas Tiefergehendes, etwas, das Rowena nicht näher benennen konnte, ließ sie zittern, reizte sie mehr, als sie zugeben würde.
Er stieß hart und leidenschaftlich in sie. Rowena stöhnte lustvoll, wand sich nach wie vor ergebnislos unter Chaytons besitzergreifenden Händen und genoss seine körperliche Überlegenheit und die Wildheit, mit der er sie nahm.
Ekstase überkam sie, Lust baute sich in ihr auf. Die Erregung steigerte sich langsam, wucherte, breitete sich aus mit einer köstlichen Anspannung, die ihr Sichtfeld mit weißem Flimmern beeinträchtigte.
„Chayton“, krächzte sie. Sie zog ihre Knie an, stellte ihre Füße auf und nahm ihn noch tiefer in sich auf.
Seine Haut schimmerte feucht. Eine Gänsehaut bildete sich, und ein Zittern überzog seinen Körper. Die Spannung in Rowena entlud sich in einer Heftigkeit, die ihren Körper zucken und krampfen ließ. Lichter tanzten vor ihren Augen, und Chaytons Stöhnen und die feuchte Hitze in ihrer Mitte kündigten seinen Höhepunkt an, stachelten ihre eigene Erregung ein letztes Mal an, und kleine Wonneschauer tanzten durch ihre Vagina.
Erlöst sank er auf sie. Rowena schlang ihre Beine um ihn und umarmte ihn. Der heiße Atem strömte in tiefen Zügen aus seiner Brust, blies in ihr Ohr, und seine Haut dampfte an ihrer. Sein Herz pochte hektisch.
Einen Moment blieb er liegen, dann entzog er sich ihr, um sich zu erheben. Rowena umfasste seinen Oberarm. Sie verabscheute es von Mal zu Mal mehr, dass er sie nach dem Sex allein zurückließ. Chayton sah sie ausdruckslos an, und sie fühlte die Ungewissheit in ihrem Innern wachsen.
„Warum hast du mich geheiratet?“
Chayton wirkte verwirrt. Er befreite sich aus Rowenas Griff und legte den Kopf schief. Sie erhob sich und stand vor ihm. Sie spürte einzelne Strähnen über ihre Schulter gleiten, als sie sich bewegte. Ein tröstliches Gefühl, wie beruhigende Fingerspitzen auf ihrer Haut. Sie schluckte.
„Weil es das Richtige war“, antwortete er.
Ein Kloß wanderte ihre Kehle hoch. Zum Glück, denn irgendwie versperrte dies die Tränenkanäle und hielt die Tränen zurück. Sie musterte ihn einen Moment lang, dann drehte er sich um und verließ den Raum.
Rowena sank auf den Boden, und der Kloß in ihrem Hals dehnte sich schmerzhaft aus. Ein Druckgefühl stieg über ihren Hinterkopf hoch und ließ die Tränen explosionsartig aus ihren Augen schießen. Weil sie sicher war, dass Chayton weit genug entfernt war, um sie zu hören, schluchzte sie lauthals. Sie weinte, bis sie heiser war, bis ihre Tränen versiegten und ihr Körper vor Kälte zitterte. Sie schlang ihre Arme um sich. Eine Weile saß sie da, dann gab sie sich einen Ruck und kleidete sich an.
In ihrem Herz saß ein kalter Schmerz wie ein Klumpen aus Kühle und Nadelstichen. Ihre Finger fühlten sich steif und ungelenk an, als sie an ihren Verschlüssen herumnestelte. Angekleidet trat sie ans Fenster und sah hinaus. Der rote Feuerstreif der untergehenden Sonne küsste den Horizont, und Rowena verspürte den Wunsch, sich befreien zu können von allem, so wie die Sonne des Abends unterging und am nächsten Morgen frisch und neu dem Horizont entstieg. Rowena wollte alles hinter sich lassen, angefangen von ihren Erinnerung an den Hellfire Club , den Schuldgefühlen Claires gegenüber, dem Wissen um Lex und ihrer offensichtlich unerwiderten Liebe zu Chayton. Im selben Moment wusste Rowena, dass sie es nicht tun konnte. Selbst wenn sich ihr die Chance zu einem neuen Leben böte, würde sie nichts ändern.
Zu viele Versprechen, zu viele Hoffnungen verband sie mit ihrem Dasein als Rowena Bannister.
Sie schlurfte im Zimmer umher, die Müdigkeit eines ganzen Lebens in sich verspürend, und pflückte die Schlüssel vom Boden auf, um sie wieder in das Kästchen fallen zu lassen. Als der letzte Schlüssel aufgeräumt und der Deckel der Sammlung verschlossen war, verließ Rowena den Raum. Sie zog die Tür ins Schloss und steuerte ihr Schlafgemach an.
Kapitel 9
Wir müssen von
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