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Lustschmerz

Lustschmerz

Titel: Lustschmerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Bellford
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Entspannt saß er ihr gegenüber in Fahrtrichtung, während sie den Platz noch nicht getauscht hatte und mit dem Rücken zum Fahrer saß. Mit einer eleganten, fast beiläufigen Handbewegung, hatte Baxter seinen Arm aufgestützt, und nun lag ein Finger an seinem Kinn. Nachdenklich beobachtete er Kay, entsandte seine Blicke auf eine aufregende Reise über ihren Körper. Langes, fast pechschwarzes Haar, welches sie zu einem schlichten Zopf gebunden hatte, dessen Ende nun in einem eleganten Schwung an ihrem langen Hals entlangzugleiten schien, um dann auf ihrer Schulter seine ganz Pracht zu entfalten. Fasziniert sah er auf die zarten Gesichtszüge der jungen Frau, die mit verträumtem Blick in die dunkle Stadt hinaussah. Wunderschön geschwungene Augenbrauen krönten tiefbraune Augen, die von einem dichten, fast schwarzen Wimpernkranz geschützt wurden. Senkte sie ihren Blick, schien es, als schliefe sie. Baxter beglückwünschte sich zu seiner Eroberung.
    Seine Augen setzten ihre Reise fort. Kays Pferdeschwanz endete in ihrem nicht allzu üppigen Dekolleté, welches ihm schon beim Dinner samtene Aussichten schenkte und seine Fantasie beflügelte. Ihr zart geblümtes Kleid umspielte eine zarte Taille und in der Länge endete es kurz über ihren Knien. Italienische Länge nannte man dies wohl. Der Name des Modestils war Baxter ziemlich egal. Egal war ihm jedoch nicht, was unter dem Saum des Kleides zum Vorschein kam. Wunderschön geformte Beine auf angemessen hohen Schuhen, welche der Trägerin eine elegante Erscheinung verlieh.
    ***
    Kay bekam von seiner Beobachtung nichts mit. Sie war in Gedanken gerade damit beschäftigt, ihm das Hemd aufzuknöpfen, als das Fahrzeug sich verlangsamte. Sie nahm die Umgebung bewusst wahr und stellte fest, dass ihr die Gegend bekannt vorkam. Und dann erkannte sie den kleinen Lebensmittelladen, in dem sie für gewöhnlich ihre Sandwichs für die Mittagspause kaufte. Sie waren in Nottinghill, diesem kleinen Stadtteil Londons, welcher in den letzten Jahren die Prominenz und die Reichen der Stadt mit seinem Charme in Massen angezogen hatte. Die kleinen, schmalen Häuser in dieser Gegend vermittelten den Eindruck viktorianischer Strenge. Kay liebte es, während sie ihr Sandwich zu sich nahm, hier spazieren zu gehen. Sie wusste, dass die Häuser teilweise von außen ziemlich ramponiert aussahen und an vielen der Zahn der Zeit genagt hatte, aber im Inneren der Häuser waren sie liebevoll restauriert. An einem Frühlingstag in dieser Straße entlang zu laufen, sich in dem kleinen Park eine Verschnaufpause zu gönnen, gehörte für sie zu den kleinen Freuden ihres Alltags.
    Oft hatte sie sich vorgestellt, wie es wäre, einmal hinter eine dieser schweren Holztüren zuschauen und sich vom Inneren der Häuser verzaubern zu lassen. Ihr Herz machte einen kleinen Sprung, denn dass sie wirklich die Gelegenheit bekommen sollte, hätte sie am heutigen Abend nicht erwartet.
    Kay schenkte Baxter ein erfreutes Lächeln. Der Wagen fuhr in eine Auffahrt genau gegenüber ihrer Lieblingsbank in dem kleinen Park. Zufälle gab es, Kay konnte es kaum fassen! Der Fahrer stoppte den Wagen, Baxter rückte sich zurecht, reichte ihr eine Hand und half beim Aussteigen.
    »Nun«, Baxter war vor einem cremefarbenen Haus stehengeblieben, von dem Kay wusste, dass dies erst vor kurzem restauriert worden war, »es ist nicht wirklich groß, aber ich bin selten in der Stadt, da reicht es vollkommen.«
    Kay betrachtete das Haus. »Ich finde es hinreißend«, sagte sie mit verträumtem Unterton.
    Baxter lächelte. »Gut ... Dann wollen wir mal.« Er legte ihr eine Hand unter den Arm und führte sie eine kleine Treppe hinauf. Der Fahrer, oder vielmehr ab jetzt der Butler, hatte bereits die Tür geöffnet und Licht im schmalen Flur gemacht, sodass Kay etwas von der Einrichtung erkennen konnte. Im kleinen Eingangsbereich waren einige dunkle und schwere Möbelstücke so drapiert, dass es gerade einladend genug wirkte, den Besucher neugierig auf den Rest des Hauses zu machen.
    Baxter führte sie hinein und schloss die Tür hinter ihnen.
    »Wenn Sie erlauben ...« Er machte einen affektierten Diener.
    Kay schmunzelte.
    »... dann werde ich vorausgehen.« Damit ging er an ihr vorbei durch einen Gang in ein kleines Arbeitszimmer.
    »Sie müssen entschuldigen«, er wirkte etwas verlegen, »aber obwohl ich die Innenarchitektin gut bezahle, viel zu gut, nebenbei bemerkt, kommt die Dame nicht mit ihrer Arbeit hinterher. Und aus diesem Grunde

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