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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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dass Diccan sein Versprechen tatsächlich einhalten würde. Egal, wie sehr sie es sich auch wünschte, sie konnte sich nicht an Minettes Stelle sehen. Und Diccan hatte kein Interesse – da war sie sich ganz sicher. Er würde noch mehr Ausreden finden, um sie zu meiden, und sie hätte nicht den Mut, um ihn herauszufordern. Am Ende würden sie so weitermachen wie bisher und sich weiter und weiter voneinander entfernen, bis sie wieder Fremde füreinander waren.
    Sie wurde eines Besseren belehrt, als sie nach der Gesellschaft bei den Wildes nach Hause und in ihr Schlafzimmer zurückkehrte. Diccan saß im Ohrensessel und hielt in der einen Hand einen Brandyschwenker und in der anderen eine Reitgerte, mit der er unablässig gegen seinen Schenkel klopfte.
    »Ich dachte, ich hätte dir gesagt, dass du bei unserem nächsten Treffen besser auf den Knien wärst«, sagte er und ließ seinen Blick bedächtig über das cremefarbene Seidenkleid gleiten.
    Grace hatte das Gefühl, dass mit einem Schlag die Luft aus dem Raum gewichen wäre, und blieb unsicher in der Tür stehen. »Was machst du hier?«, wollte sie wissen und bereute im nächsten Moment ihre dumme Frage.
    Sie sah sich sogar um, als wollte sie sichergehen, dass sie sich nicht im Zimmer geirrt hatte. Aber nein, es war ihr Zimmer, das in warmen Holztönen und blassem Blau und Creme gestaltet war. Es war das Schlafzimmer einer ehrenwerten Frau. Sie versuchte, ruhig zu bleiben.
    »Halt«, sagte Diccan, als sie ihre Handschuhe ausziehen wollte, »du hast noch nicht die Erlaubnis, dich auszuziehen.«
    Sie hielt inne. »Wie bitte?«
    Plötzlich fiel ihr auf, wie hell es in dem Zimmer war. Das Licht kam nicht nur vom Kaminfeuer, sondern von einer Vielzahl an Kerzen, die angezündet worden waren. Die Wirkung war magisch. Das sanfte flackernde Licht ließ Diccan, der sich zurückgelehnt hatte und nur ein Leinenhemd und eine schwarze Hose trug, in einem goldenen Schimmer erstrahlen.
    »Möchtest du nun eine Wiederholung von gestern Nacht erleben oder nicht?«, fragte er. Seine raue Stimme hatte eine ganz besondere Wirkung auf sie.
    Eine Sekunde lang brachte sie vor Aufregung kein Wort über die Lippen. Aufregung? Wohl nicht. Vermutlich war es eher eine bittersüße Mischung aus Verlangen und Angst.
    »Ja, das habe ich gesagt«, entgegnete sie und konnte sich noch immer nicht rühren. »Bis auf die Unterhaltung. Ich glaube, die hat mir nicht so gut gefallen.«
    Hatte sie Verlegenheit in diesen blassgrauen Augen aufblitzen sehen? Der Moment war zu schnell vorbei, und gelangweilte Belustigung stand in seinem Blick. »Ich finde, dass Worte den Spaß noch verstärken«, sagte er und nahm einen Schluck von seinem Brandy. »Allerdings denke ich, dass ich auch über andere Themen sprechen könnte. Wie zum Beispiel deinen Ungehorsam. Warum bist du noch immer nicht auf den Knien?«
    Sie wusste genau, was er meinte. Trotzdem blickte sie sich um, als wäre sie ahnungslos. »Wieso sollte ich das tun?«
    Sein Lächeln wirkte so sinnlich – so etwas hatte Grace noch nie gesehen. »Stimmt«, sagte er, »du hast den Anfang des Abends verpasst. Deine Unwissenheit sei dir verziehen.«
    Er ist belustigt , dachte sie. Und außerdem war er plötzlich erregt. Aus irgendeinem Grund reizte sie das fast genauso wie das Versprechen, das in seinen Augen zu lesen war.
    »Genau so, hast du gesagt«, murmelte er.
    »Ja.« Sie atmete bebend ein. »Das habe ich gesagt.« Sie riss sich zusammen, damit ihre Hand nicht zitterte, und zeigte auf die Gerte. »Spielt die Peitsche eine Rolle? Wenn ja, solltest du dir vielleicht einen Moment nehmen, um die Pistole unter meinem Kissen hervorzuholen.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Du hast eine Pistole unter deinem Kissen?«
    Obwohl ihre Knie weich wurden, ließ sie sich nichts anmerken und hielt sich aufrecht. »Natürlich. Man weiß ja nicht, welcher Schurke versucht, sich ins Schlafzimmer zu schleichen.«
    »Ich verstehe.« Mit der Gerte schlug er sacht und rhythmisch wie ein Metronom auf seinen Schenkel. »Tja, ich kann nicht bestreiten, dass ich ein Schurke bin, also liegt die Entscheidung bei dir.«
    Ihr Herz begann, wie wild zu hämmern, und ihre Finger kribbelten. Er überließ ihr die Entscheidung. Das machte den Augenblick nur noch aufregender. Sie schlenderte zum Bett, griff unter das Kissen und zog die Bunney -Taschenpistole hervor. Sie hatte nicht vor, sich ganz zu ergeben und vollkommen hilflos zu sein, also legte sie die Pistole auf das

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