Lustvolles Erwachen
sich wieder in dem Sessel zurück, »wir könnten auch gleich damit weitermachen, dass du auf die Knie gehst.«
»Ja.« Sie sah ihm in die Augen. »Und warum sollte ich das tun?«
Er hob eine Braue. »Minette hat nicht gefragt.«
»Minette musste das wahrscheinlich auch nicht.«
Wieder warf er ihr ein bedächtiges, lässiges Lächeln zu. »Weil«, sagte er geduldig, »wenn du wirklich alles tun willst, was wir gestern Nacht getan haben, dann musst du dich zwischen meine Beine knien und meine Hose öffnen. Du musst deine Hände in meine Hose schieben und ihn herausholen.«
Er sprach langsamer, und seine Stimme klang tiefer, als er sie nun eindringlich ansah. Sie spürte, wie ihr kalt wurde, wie ihre Haut zum Leben erwachte. Sie wollte ihre Schenkel zusammenpressen, damit die Feuchtigkeit nicht ihre Beine hinabrann. Mit einem Blick und ein paar anzüglichen Bemerkungen gelang es ihm, sie unglaublich schnell zu erregen.
»Und dann, Grace«, fuhr er fort und forderte sie heraus, wegzusehen und zusammenzuzucken, »wirst du deinen wunderschönen Mund aufmachen und ihn in dich aufnehmen.«
Für einen Moment war alles, was sie hörte, dass er ihren Mund wunderschön fand. Dann drang auch der Rest seiner Aufforderung in ihr Bewusstsein. Sie atmete erschrocken ein. Das Bild vor ihrem inneren Auge war so deutlich, dass sie das schwellende Fleisch fast an ihrer Zunge spüren konnte. Sie leckte sich über die Lippen, die mit einem Mal trocken waren. Sie bemerkte, wie Diccan der Bewegung ihrer Zunge mit dem Blick folgte, und wurde von einem Gefühl der Macht überrascht.
Natürlich hatte sie diesen Akt schon einmal gesehen. Bisher war sie der Meinung gewesen, dass er eine Frau erniedrigte: wie ein Bettler kniend, Lust bereitend, ohne selbst zu empfangen, in jeder Hinsicht unterwürfig.
Plötzlich sah sie jedoch auch die andere Seite. Er forderte sie nicht nur auf, es zu tun. Er wollte es. Er brauchte es. Sie senkte den Blick und sah, dass sein Schaft sich gegen den Stoff seiner Hose drängte. Diccan rührte sich nicht, und doch fühlte sie selbst über die Entfernung hinweg die Anspannung in ihm, eine pulsierende Kraft, die sie wie Sonnenlicht umschloss. Sie sah, dass er die Hände auf den Armlehnen des Sessels zu Fäusten geballt hatte, und sie hatte das Gefühl, die Kontrolle über die Situation zu haben.
»Und dann?«, fragte sie. Ihre Stimme klang atemlos und leise.
Langsam, bewusst spreizte er die Beine. Es war eher Herausforderung als Einladung. »Dann verwöhnst du mich ein bisschen.«
Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, ihre Handflächen waren feucht. Ihr war heiß, so heiß. Sie zitterte bis in die Zehenspitzen. Wellen der Hitze versengten ihre Haut. Beinahe hätte sie sich auf den Boden fallen lassen, begierig, endlich den harten, samtigen Schaft an ihren Lippen zu spüren, an ihren Zähnen, an ihrem zarten Gaumen. Sie sehnte sich danach, mit der Zunge über die runde Spitze zu gleiten, den Tropfen abzulecken und herauszufinden, ob sie ihn zum Schreien bringen konnte.
Sie stand reglos vor ihm. »Und wann bin ich dran?«
Sein Lächeln wurde düster. Seine Augen wirkten beinahe schwarz. Die Gerte lag still in seiner Hand. »Ach, mach dir darüber keine Gedanken«, entgegnete er. »Schon bald. Und wenn du geglaubt hast, in unserer ersten Nacht einen Höhepunkt erlebt zu haben, hast du keine Ahnung, was dir heute Nacht bevorsteht.«
Seine Worte trafen sie, ein so versengender Blitz, dass sie beinahe zusammensackte. Sie nahm sich einen Moment, um das Gefühl auszukosten. Als er sie beim letzten Mal genommen hatte, hatte der Höhepunkt sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen und sie überwältigt. Es war keine Zeit gewesen, um die Empfindungen zu genießen, die er in ihr ausgelöst hatte.
Langsam und bewusst einen Fuß vor den anderen setzend, ging sie auf ihn zu. Plötzlich fühlte sie das Leben fließend, anschwellend, pulsierend wie Wasser durch sich hindurchströmen. Sie fühlte sich weiblich, als würde ihr Einverständnis ihr das instinktive Wissen von unzähligen Frauen vermitteln, wie man Lust spendete und empfing. Sie bemerkte, wie sie beim Laufen mit den Hüften wackelte, als wäre sie so geschmeidig, weich und sinnlich wie eine Katze. Sie hörte das Rascheln der Seide, die über ihre Beine strich, und genoss das Gefühl, wie der glatte Stoff ihre Haut liebkoste. Sie sah das Feuer, das unvermittelt in Diccans Augen stand, und wusste, dass seine Reaktion diese Nacht zu etwas Besonderem machen
Weitere Kostenlose Bücher