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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Nachttischchen.
    Eigentlich hätte sie es besser wissen müssen. »Gut so, meine Liebe«, sagte er lächelnd und nippte ruhig an seinem Brandy.
    »Es wäre schlecht, sich stören zu lassen.«
    Er nickte. »Stimmt. Ich glaube übrigens, wir sollten das Programm ein bisschen abändern. Ich möchte mich nicht bei der Frage erwischen, mit wem ich da schlafe.«
    Grace fühlte sich, als hätte jemand einen Eimer mit kaltem Wasser über ihrem Kopf ausgeschüttet. »Komisch«, sagte sie, machte bewusst einen Schritt zurück und zog sich den Handschuh hoch, »ich kann mich nicht daran erinnern, dass du die Frau, mit der du gestern Nacht zusammen warst, absichtlich beleidigt hättest.«
    »Entschuldige. Ich will einfach nicht, dass du einen falschen Eindruck bekommst.«
    Sie lachte freudlos auf. »Dass du dich in mich verlieben könntest? Nein, Diccan, die Chance, dass ich diesen Fehler mache, ist verschwindend gering.«
    Sie hatte den Eindruck, dass ein Schatten über seine Augen huschte, doch eigentlich wusste sie es besser. Dass sie sich wünschte, er würde sie mögen, bedeutete nicht, dass es auch so kam. Sie musste sich mit Lust zufriedengeben. Und sie wusste, dass er ihr zumindest das verschaffen konnte.
    »Nimm die Haarnadeln heraus«, sagte er unvermittelt. »Ich will sehen, wie dein Haar offen herunterhängt.«
    Sie zögerte gerade lange genug, um ihm zu verstehen zu geben, dass sie eine weitere Beleidigung nicht dulden würde. Dann hob sie bedächtig die Arme und fing an, die Haarnadeln zu lösen. Für gewöhnlich hätte sie die Nadeln in einer Cloisonné-Schatulle gesammelt. Heute Nacht jedoch ließ sie sie einfach fallen. Die einzigen Geräusche im Raum waren das leise Klingen, als die Nadeln auf den Holzfußboden fielen, und das Atmen von Grace und Diccan.
    Sie wandte den Blick nicht von ihm ab. Vielleicht liebte er sie nicht. Vielleicht begehrte er sie nicht wirklich. Aber es gelang ihm noch immer, so zu blicken, als wollte er sie auf den Boden werfen und gleich dort nehmen. Er rührte sich nicht, klopfte nur mit der Gerte gegen seinen Schenkel. Doch Grace fühlte sich eingeengt, ihr war heiß und kalt, und sie zitterte. Ihre Hände bebten.
    »Jetzt breite es aus«, sagte er.
    Sie fuhr sich mit den Händen durchs Haar, lockerte und schüttelte es, bis es ihr offen über den Rücken fiel. Überrascht bemerkte sie, dass seine Pupillen sich bei diesem Anblick weiteten. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihrem Bauch aus und strahlte bis in ihre Beine.
    »Zieh eine Locke über deine Brust.«
    Sie gehorchte. »So?«
    Sein Atem ging flach; sie konnte es sehen. Er nickte. Grace stand still. Ihr Haar hing wie ein Vorhang über ihren Rücken, eine Locke einladend über ihrer Brust, deren Spitze sich aufgerichtet hatte. Seide auf Seide. Fasziniert betrachtete sie die wachsende Ausbeulung in seiner Hose.
    »Hm«, seufzte er und legte das Ende der Gerte an seinen Mund. »Ein hübsches Bild. Aber ich glaube, dass die Locke auf deiner nackten Brust noch besser zur Geltung kommen würde. Zieh dich aus.«
    Sie erstarrte. »Nein.«
    Sein Lächeln wurde kühl. »Dann willst du das hier doch nicht.«
    Wenn er sie berührt oder auch nur gelächelt hätte, dann hätte sie vielleicht nachgegeben. »Nicht wenn es bedeutet, dass ich mich erniedrigen muss«, erwiderte sie und wünschte sich, ihre Stimme hätte fester geklungen. »Ich habe nicht vor, mir die nächsten paar Minuten von dir anzuhören, wie wenig ich an deine Geliebte heranreiche. Genieße die Vorstellung, Diccan, die Wirklichkeit verblasst dagegen.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich dachte, ich hätte dir gesagt, dass du nicht so reden sollst. Ich möchte dich nackt sehen, Grace. Das ist mein Recht. Vor allem, nachdem du mich um das hier gebeten hast.«
    Vor Ärger errötete sie und erstarrte vor Unentschlossenheit. Ihr Körper wollte sich fügen, wollte alles tun, damit er bei ihr blieb. Die Erfahrung sagte ihr, dass er noch nicht annähernd betrunken genug war. Der Stolz ließ sie schweigen.
    »Grace«, sagte er leise, »ich habe deine Beine schon einmal gesehen. Im Übrigen verspreche ich dir, dass du sowieso bald nackt sein wirst.«
    Sie hob das Kinn an. »Aber nicht so.«
    Einen schrecklichen Moment lang war Schweigen alles, was sie hörte. Sie riss sich zusammen, um dort stehen zu bleiben, wo sie war, und um nach außen hin so zu wirken, als würde ihr die Demütigung nichts ausmachen. Sie rechnete damit, dass er gehen würde.
    »Tja«, sagte er schließlich und lehnte

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