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Luther. Die Drohung

Luther. Die Drohung

Titel: Luther. Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Cross
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sich an, wie groß Sie sind. Sie
sollten sich schämen. Sie haben seinen kleinen Hund umgebracht.«
    Tonga hält Reeds Blick stand, aber nicht lange. Er blickt auf seinen
Schoß und rutscht ein wenig auf seinem Sitz herum. Er murmelt etwas über den
Hund.
    »Was?«, fragt Reed. »Das ist Ihnen peinlich, nicht wahr?«
    »Ich will meinen Anwalt.«
    »Er will seinen Anwalt«, wiederholt Reed.
    Reed und Luther lachen.
    »Sie sind nicht verhaftet«, sagt Luther. »Das hier ist eine
Entführung.«
    »Was meinen Sie damit? Sie sind doch ein Bulle, oder nicht? Ich hab
die Dienstmarken und alles gesehen.«
    Reed deutet auf die Polizeiwagen vor Tongas Tür. »Wir haben
Folgendes getan«, sagt er. »Wir haben einen anonymen Hinweis bei jemandem
hinterlassen, der ihn in der Tat sehr ernst genommen hat.«
    »Was für einen Hinweis?«
    »Dass sich eine schmutzige Waffe in den Räumlichkeiten dort drüben
befindet.«
    »Da ist keine Waffe«, sagt Barry Tonga. »Nicht in meinem Haus.«
    »Ach, ich glaube, Sie werden feststellen, dass da doch eine ist«,
erwidert Reed. »Eine, die schon bei einer Reihe von Verbrechen eingesetzt
wurde. Darunter zwei Schießereien.«
    Er genießt den Schweiß auf Tongas Stirn.
    »Abgesehen von der Waffe«, fährt Reed fort, »wird man auch einige
Gramm Heroin finden. Genug für die Annahme einer Handelsabsicht. Dafür landen
Sie ein ganzes Weilchen im Knast. Lange genug, dass Ihre Frau sich einen
anderen suchen kann, der ein Talent für Organza hat.«
    »Das ist Scheiße, Mann«, sagt Tonga. »Das ist Scheiße. Das ist
Korruption. Das ist falsch.«
    »Vollkommen«, bestätigt Luther.
    Tonga lehnt sich zurück. Das Auto schaukelt auf seinen Federn. Er
sieht sie mit gesenktem Kopf von unten an.
    »Also, was wollen Sie?«
    »Dass Sie unseren Chefs erzählen, Sie hätten für uns gearbeitet.
Inoffiziell.«
    »Als was?«
    »Als Spitzel.«
    »Ich bin kein Spitzel.«
    »Nein. Aber Sie tun so.«
    »Und was habe ich davon?«
    »Dann beschützen wir Sie«, antwortet Luther.
    »Aber was heißt das, Sie beschützen mich? Wovor beschützen Sie
mich?«
    »Vor uns.«
    »Wie?«
    »Sie geben zu, dass Sie den alten Mann bedroht haben«, erklärt Reed.
»Sie sagen, Sie haben auf Julian Crouchs Befehl gehandelt.«
    Tonga sieht, wie zwei Beamte von der Spurensicherung aus seiner
Wohnung kommen. Einer von ihnen reicht einem uniformierten Sergeant einen
Beweisbeutel.
    »Okay, das kann ich machen«, sagt Tonga. »Damit hab ich kein
Problem. Crouch ist ein Arsch. Aber die Waffe. Eine Waffe ist ein dickes Ding.
Sie können keine Waffe wegzaubern.«
    »Tja, das ist das Schöne daran«, erwidert Luther. »Sie sagen, Crouch
hat Ihnen die Waffe gegeben. Sie haben sie gestern zum ersten Mal gesehen.«
    »Ja, aber warum sollte er das tun?«
    »Weil er wollte, dass Sie den Alten aus dem Weg räumen.«
    »Aus dem Weg räumen? Also umbringen?«
    Luther nickt.
    »Den alten Knacker?«
    Luther nickt.
    »Crouch?«
    Luther nickt.
    »Den Mumm hat er nicht. Der Typ ist ein Weichei.«
    »Spielt keine Rolle.«
    »Und das tun Sie ernsthaft für ihn? Für den alten Knacker?«
    »Jep«, antwortet Reed.
    »Waffen deponieren, Drogen deponieren, einen Zeugen zur
Falschaussage zwingen?«
    »Jep«, antwortet Reed.
    »Das ist Fairplay«, sagt Barry Tonga. »Das respektiere ich.«
    »Nett von Ihnen«, erwidert Luther. »Beeilen Sie sich. Ja oder nein.«
    »Aber Sie können mit so einem Scheiß nicht durchkommen. Das geht
nicht.«
    Luther schreit wütend auf und schlägt mit der Hand aufs
Armaturenbrett.
    Das Handschuhfach springt auf, spuckt alte Zeitungen und zerdrückte
Getränkebecher aus.
    Tonga zuckt zusammen.
    Luther startet den Motor.
    »Warten Sie!«, ruft Tonga. »Wo wollen Sie hin?«
    »Da rüber«, antwortet Reed und zeigt auf die Polizisten vor Tongas
Wohnung.
    »Was? Warum?«
    »Um Sie auszuliefern, Barry. Sie werden gesucht. Und wir haben’s
eilig. Wir können nicht den ganzen Tag hier rumhängen und warten, bis Sie es
sich überlegen.«
    »Hey«, sagt Tonga. »Jetzt mal langsam.«
    Luther stellt den Motor nicht ab, aber er fährt auch nicht los. Er
fragt: »Was? Ich hab keine Zeit, hier rumzutrödeln.«
    »Wenn ich helfe«, fragt Tonga, »ist das alles? Keine weiteren
Schikanen?«
    »Keine weiteren Schikanen«, antwortet Reed.
    »Was ist mit Kidman?«
    »Werden Sie gegen ihn aussagen?«
    »Wegen?«
    »Verabredung zum Mord.«
    »Scheiße, ja. Der Typ ist ein Mistkerl. Es gab keinen Grund, dem
kleinen Hund wehzutun. Meine Oma hatte so einen

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