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Luther. Die Drohung

Luther. Die Drohung

Titel: Luther. Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Cross
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sie liebt das an ihm.
    Liebte das an ihm.
    In dem Moment weiß Zoe, dass es wirklich vorbei ist. Als John in die
Vergangenheit rutscht.
    Luther tritt aus der Wache und eilt über die Straße. Howie lehnt mit
verschränkten Armen an seinem Auto, wartet im Regen.
    Sie reicht ihm einen braunen Umschlag.
    Er öffnet ihn. Regen tropft auf das Papier.
    Er überfliegt das Blatt, dann schaut er auf. »Ich war noch nie in
Swindon. Wie weit ist es?«
    »Etwa hundert Kilometer. Ich fahre.«
    Er zögert mit dem Einsteigen.
    Er fragt: »Isobel, sind Sie sicher, dass Sie mit der Sache
einverstanden sind?«
    Sie kann ihm nicht in die Augen sehen. »Ja, wenn Sie sicher sind,
dass Sie richtig liegen.«
    »Ich liege richtig.«
    »Dann bin ich sicher. Steigen Sie ein.«
    Er hält einen Finger hoch.
    »Noch einen Anruf«, sagt er.
    Howie setzt sich ins Auto und startet den Motor.
    Ihr ist schlecht.
    Luther ruft Ian Reed an.
    »Was gibt’s?«, fragt Reed.
    Er ist benommen. Er hat geschlafen. Einen Augenblick lang bringt
dieser Gedanke Luther durcheinander. Ihm wird bewusst, dass er und Reed
innerhalb der wenigen Tage, die sie getrennt waren, irgendwie in verschiedene
Welten geglitten sind.
    »Na, wie sieht’s aus?«, fragt Reed.
    »Kompliziert. Wie geht’s deinem Hals?«
    »Besser.«
    »So viel besser, dass du arbeiten kannst?«
    »Muss ich?«
    »Kumpel«, sagt Luther. »Ich brauche dich dringend. Ich saufe hier
ab.«
    »Lass mich nur was anziehen. Wir sehen uns auf dem Revier.«
    Luther dankt ihm, dann legt er auf und steigt ins Auto.
    Er und DS Howie fahren nach Swindon.
    Reed nimmt die weiche Halskrause ab und ruft Teller an, um
ihr zu sagen, dass er kommt.
    Sie ist zu beschäftigt, um ihm zu danken; sie informiert ihn nur
kurz und sachlich über die Lage. Er trinkt eine Tasse Instantkaffee und bindet
seine Krawatte.
    Er sagt ihr, dass er innerhalb einer Stunde auf der Arbeit sein
wird, dann holt er seine Jacke.
    Er spült gerade seine Schmerztabletten mit Wasser hinunter, als es
unerwartet und penetrant an seiner Wohnungstür klingelt.
    Reed öffnet einem wenig gepflegten, bebrillten Mann mittleren
Alters. Er strahlt die Zerstreutheit eines Kurators auf der Suche nach
Fossilien aus. Reed hat ihn noch nie gesehen, aber er erkennt Detective
Superintendent Martin Schenk sofort.
    Schenk nimmt seine etwas alberne Mütze ab. Ein paar Haare sind
elektrisiert und stehen nach oben. Er grinst Reed schüchtern an. »DCI Reed?«
    »Steht vor Ihnen, Chef.«
    »Sie sehen sehr gut aus, wenn man die Umstände bedenkt.«
    »Es geht so. Ich will wieder zur Arbeit.«
    »Ganz recht, ganz recht.« Schenk dreht die Mütze in den Händen, als
wäre er nervös. Schenk ist nicht nervös. »Das war eine sehr ereignisreiche
Nacht«, sagt er. »Für Ihre Kollegen.«
    »Das habe ich gehört«, antwortet Reed. »Deswegen bin ich
aufgestanden. Alle Mann an Deck.«
    »Einer der Verursacher dieser Ungeheuerlichkeit«, sagt Schenk, »ist
auf der Intensivstation, soweit ich weiß.«
    »Anscheinend. Der Sohn.«
    »Mit bewaffneten Wächtern.« Schenk schüttelt den Kopf, wie um den
Zustand der Welt zu beklagen. »Sie packen also mit an?«
    »Ich kann gehen«, sagt Reed. »Ich kann einen Telefonhörer halten.
Das tatsächliche Rumgerenne werde ich anderen überlassen.«
    Schenk nickt bewundernd. Die Bewunderung ist echt. Er fragt: »Würde
es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir uns vorher kurz unterhalten?«
    »Theoretisch nicht, Chef«, antwortet Reed. »Aber praktisch ist es
nicht der günstigste Zeitpunkt.«
    »Absolut. Vermutlich habe ich deshalb solche Schwierigkeiten,
Detective Superintendent Teller zu erreichen. Wenn ich ein paranoider Mensch
wäre, würde ich denken, sie weicht mir aus.«
    »Na ja, sie ist ziemlich im Stress.«
    »Absolut. Es ist nur … wir müssen dringend ein paar Dinge
aufklären.«
    »Wie gesagt«, erwidert Reed. »Ich weiß nicht, wer mich überfallen
hat. Es ging …«
    »Alles sehr schnell. Absolut. Das haben Sie bereits erklärt.
Absolut.«
    »Worum geht’s dann?«
    »Kennen Sie einen Burschen namens Julian Crouch?«
    »Ja, ich weiß, wer das ist. Hab von ihm gehört. Er ist ein mieses
Arschloch. Verzeihen Sie meine Ausdrucksweise.«
    »Ach, ich bin schon seit Urzeiten Bulle«, sagt Schenk. »Es gibt
nicht viele Ausdrücke, die ich noch nicht gehört habe. Ich hab schon Leute wie
Julian Crouch eingelocht, als es noch ›Polente‹, ›knorke‹ und ›Nostrils‹ hieß.«
    Nostrils ist britischer Siebzigerjahre-Slang für eine

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