Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)
geredet! Die Menschen haben nicht gezögert, unsere Fürsten zu vernichten, obwohl diese sich an das Abkommen hielten.“
„Sie haben Angst“, gab Leander zu bedenken. „Seit Jahrhunderten haben sie Angst vor euch. Sie würden auch heute in Panik geraten, wüssten sie von ihrem friedlichen Zusammenleben mit euch.“
Jason blickte seinem Freund nun offen ins Gesicht. „Das sollten sie auch, das sollten sie“, sagte er leise. „Ich möchte, dass du die letzten Grenzgängervampire hierher bestellst. Meinetwegen kannst du dich dann um diesen Bischof kümmern, meine Jungs werden dir sicher gerne dabei helfen.“
Leander lehnte ab. „Das werde ich besser allein erledigen.“
„Wie du willst.“
* * *
Diesmal betrat Leander Knight die Räumlichkeiten des Bischofs im Vatikan ohne Voranmeldung. Rücksichtslos drängte er den jungen Sekretär beiseite. Es war noch früh am Morgen, und Alberani genoss wie immer um diese Zeit sein Frühstück. Er schien wenig verwundert, als er den Vermittler auftauchen sah. „So früh hatte ich zwar nicht mit Ihnen gerechnet, aber setzen Sie sich doch.“ Er machte eine Geste zu einem der Sessel hin.
Leander lehnte dankend ab. „Ich bin überzeugt, Sie wissen von dem Luftangriff in Kanada“, begann er. Alberani wiegelte ab. „Ein bedauerlicher Unfall, sonst nichts.“ Gerade wollte Leander ihm empört antworten, als der Bischof weiter sprach: „Natürlich würde ich solche Unfälle in Zukunft gerne vermeiden. Vielleicht könnte man ja eine Versicherung abschließen.“ Leander ahnte bereits, worauf das hinaus laufen würde. Er hatte eine ähnliche Situation bereits einmal mit Dr. Connor erlebt. „Was wollen Sie?“, fragte er daher direkt.
„Ich sehe, wir verstehen uns. Ich habe da einen kleinen Handel abgeschlossen. ‚Trilobit’ möchte seine Forschungen fortsetzen …“
„Stopp! Sie wissen wohl nicht, wohin die letzten Forschungen geführt haben und welche Monster geschaffen werden sollten?!“
Alberani hob beschwichtigend die Hand. „Nicht doch, bleiben Sie ruhig. Es geht diesmal wirklich nur einen wirtschaftlichen Aspekt. Es ist längst nicht mehr die Rede davon, einen Übermenschen zu erschaffen. Glauben Sie mir.“ Es folgte eine kurze Beschreibung von Dr. Kellers Plan, ein Verjüngungsmittel auf den Markt zu bringen. Wieder so ein Moment, in dem Leander die menschliche Habgier zutiefst verabscheute.
„Und was wollen Sie von den Seelenlosen? Sie sind gestraft genug, wie Sie wissen!“
„Wie mir die Vertreterin der Organisation mitteilte, fehlt eine letzte Zutat“, grinste der Bischof. Wohlweislich verschwieg er dem Halbengel, dass es sich nur um eine Einzelperson handelte und „Trilobits“ ehemalige Größe längst zerschlagen war.
„Ich verstehe“, murmelte Leander.
„Wie schön. Dann werden Sie bestimmt einen Ihrer Erschaffer davon überzeugen können, für eine geraume Zeit als Versuchskaninchen zu dienen?“ Alberanis Blick war lauernd auf den Atlanter gerichtet. Dieser schwieg zunächst.
„Am liebsten wäre uns natürlich dieser Jason, der ja schon einmal recht erfolgreich als Blutspender diente“, fuhr der Bischof fort und nahm einen Schluck Kaffee.
Sie wissen von ihm , fuhr es Leander durch den Kopf. Aber sie wissen nichts von seiner tatsächlichen Macht.
„Ich werde mein Möglichstes tun“, sagte er dann laut.
„Na bitte. Ich sehe, wir sind doch beide friedliebende Menschen“, meinte der Bischof zufrieden.
„Unter einer Bedingung“, erklärte Leander dann. Alberani, sich seines Sieges bereits sicher, blickte erstaunt hoch. Dem klaren und wissenden Blick des Halbengels wich er jedoch immer wieder aus.
„Sie hören unverzüglich auf, die Vampire in ihre Fallen zu locken und stoppen Ihren persönlichen kleinen Feldzug. Denn ich glaube nicht, dass die Regierungen von Ihrem Tun unterrichtet waren, sonst hätte man solch brutale Maßnahmen wie in Kanada nicht ergriffen“, verlangte der Halbengel mit fester Stimme.
Missmutig zog der alte Kirchenmann die Brauen hoch. „Ich schlage einen Waffenstillstand vor, bis das Serum entwickelt wurde. Dann sehen wir weiter“, verkündete er dann.
„Und ich fordere Sie auf, den Frieden einzuhalten und die Vampire in Ruhe zu lassen. Sie werden einen Krieg heraufbeschwören, wie in die Welt noch nicht gesehen hat. Von mir aus können Sie Millionen mit Ihrem Zeugs verdienen. Aber hören Sie mit diesem Morden auf!“
„Morden!“, lachte Alberani auf. „Die menschliche Rasse lebt mit
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