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Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Titel: Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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Außerdem solltet ihr euch eurer Verantwortung bewusst sein. Wenn ihr einem Menschen die Seele nehmt, dann klärt ihn über seine Zukunft auf, denn diese liegt von nun an wieder in den Schatten der Nacht, wie es uns seit jeher bestimmt ist. Eure Opfer sollen unsere Gabe zu schätzen wissen! Wenn ein Mensch euch freiwillig dienen will, so sei euch gestattet, dessen Seele auch später zu eurem Vertrauten zu machen.“
    „Jason, wir haben dich als Führer anerkannt, unter anderem wegen deiner fairen Gesinnung. Aber willst du wirklich wieder gescheiterte Existenzen und Psychopathen in unseren Kreis aufnehmen, nachdem du unserer Rasse ihre alten Fähigkeiten wiedergeben willst? Jetzt geht es nicht mehr um die Aufstockung des Hybridenbestands. Die Großen Alten haben nicht umsonst so gerne in adeligen Kreisen gejagt“, wandte Richard Tabatha ein.
    Es blieb eine kleine Weile still in dem großen, holzgetäfelten Wohnraum, der immer noch einen Hauch vergangener Größe des Empires in sich trug. Jason stand mit dem Rücken zur Gruppe und schaute aus dem Fenster auf Miriams verwilderten Rosengarten, der jetzt im bleichen Mondlicht lag. Dann wandte er sich um und verkündete hoch erhobenen Hauptes: „Du hast Recht. Ich will die Besten unter ihnen, die von edler Gesinnung und die klügsten Köpfe. Das Opfer der alten Meister soll nicht umsonst gewesen sein!“ Zustimmendes Gemurmel folgte seinen entschlossenen Worten.
    Was in jener Nacht in den Cheviot Hills geschah, war beispiellos in der Geschichte der Vampire. Sieben neue Meistervampire wurden geschaffen, die Jasons Macht teilten – auch die Macht der Gestaltwandlung. Und diese würden sie weitergeben an ihre auserwählten Kinder. Jason hatte Recht: Altes Blut wurde mit neuer Macht versehen!
    Zum ersten Mal hatte Jason eine Grundsatzentscheidung über seine Rasse ohne seinen Freund und Mentor Leander Knight getroffen. Er hätte allerdings besser daran getan, diesen Plan mit ihm zu besprochen, denn was Jason nicht voraussehen konnte, war der Untergang der Hybridenrasse, denn diese war von nun an die schwächste von allen und würde früher oder später ausgelöscht werden. Das Gesetz der Evolution begünstigte immer nur den Stärkeren. Etwas anderes hatte Jason ebenfalls nicht bedacht: Mit seinem finsteren Plan leitete er den ersten Schritt zur Verwirklichung von Lady Alderleys ursprünglichem Vorhaben ein, die Herrschaft der Vampire auf der Erde durch den Einsatz von Lamiablut neu zu begründen, so wie sie einst in den Zeiten von Atlantis bestanden hatte.
    * * *
    Leander Knight hatte lange überlegt, wie viel er seinem Freund von der Unterredung mit dem Bischof mitteilen sollte. Daher war er auch nicht direkt nach England gereist. Er brauchte etwas Zeit zum Überlegen. Wenn Jason erfuhr, dass er wieder einmal als Unterpfand für die Profitgier der Menschen herhalten sollte, um einen scheinheiligen Frieden aufrecht zu erhalten … Er wusste nicht, wozu der junge Fürst fähig sein würde. Der Halbengel spürte, dass Jason nicht länger bereit war, seine Rasse in die Opferrolle drängen zu lassen. Er drehte die Visitenkarte in seiner Hand hin und her. Nur ein Name, eine Adresse in einem gepflegten Hamburger Vorort und eine Telefonnummer standen darauf. Vielleicht sollte er mit dieser Frau auch erst mal ein persönliches Gespräch führen? Obwohl er wusste, wie gnadenlos diese Organisation früher vorgegangen war, war es einen Versuch wert. Leanders nächstes Reiseziel hieß also Hamburg.
    Dr. Luise Keller ließ sich gerade ein heißes Bad ein und war ganz und gar nicht auf Besuch eingestellt, erst recht nicht auf einen, der sich mitten in einem gleißenden Licht ankündigte. Normalerweise verfehlte ein solcher Auftritt seine Wirkung auf Menschen nicht, aber Dr. Keller war Wissenschaftlerin. Engel fielen doch eher in den Bereich des Bischofs. Nun, jetzt stand einer vor ihr: gutaussehend, groß und athletisch, gekleidet in einen dunkelblauen Anzug mit offenen Hemdkragen und wirkte wie ein Model aus einem Designerkatalog.
    War sie noch in der ersten Schrecksekunden zurückgewichen, so überwog jetzt die Neugier. Ihr ungebetener Gast lächelte sie an, und Luise Keller konnte nicht verhindern, dass ihr Herz unwillkürlich höher schlug. Leander lächelte nicht aus Höflichkeit, sondern weil er in Dr. Kellers Gedanken gelesen hatte, dass die Ärztin im Alleingang arbeitete. Er war erleichtert, dass keine gefährliche Organisation hinter ihr stand.
    Dann stellte er sich vor:

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