Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)
darin entdecken waren Geschöpfe von der Schönheit eines Engels, unberührt von der Vergänglichkeit. Ursprünglich geboren, um zu töten hatten sie sich selbst Verzicht auferlegt und ihre unsterbliche Seele wie auch ihren unsterblichen Körper behalten.
Fragend schaute das Mädchen ihren Vater an. Leander nickte. Mit einer kleinen Nadel stach sie sich in den rechten Zeigefinger und berührte mit jedem austretenden winzigen Blutstropfen jeweils die Lippen der drei schlafenden Lamia-Vampire.
†
Zunächst einmal geschah gar nichts.
Auch nach über einer Stunde des Wartens veränderte sich nichts in dem Raum. Es wurde dunkel. Hier oben schienen die Sterne zum Greifen nah zu sein. Leander und Jason standen gemeinsam im Säulengang und blickten über die zerklüftete Landschaft. Von den schneebedeckten Gipfeln schien ein eigentümliches Leuchten auszugehen. Es dauerte eine Weile, bis die beiden Freunde bemerkten, dass dieses Leuchten eine Reflektion aus dem Inneren des Klosters darstellte. Der Vampir und der Halbengel eilten zurück Die ganze Halle war jetzt in ein gleißendes Licht getaucht, welches durch die Gänge und schmalen Fensternischen nach außen drang.
Über den drei geöffneten Sarkophagen schwebten die fast durchscheinend wirkenden Wesen aus der Vergangenheit von Atlantis. Sie schienen geschlechtslos, eine Mischung zwischen Mann und Frau, selbst ihr Gesichtsausdruck war absolut neutral. Sie blickten auf das Kind nieder, das vor ihnen stand und sie voller Bewunderung anlächelte. Dann wandten sie sich gemeinsam den beiden Eintretenden zu. Sie schienen vollkommen synchron zu agieren.
Gleichzeitig konnte Jason spürten, wie sich in seinem Kopf ein Druck aufbaute und eine fremde Macht mit ihm Kontakt aufnahm. Ähnlich wie Ayleen am Abend zuvor erforschten diese drei Wesen seinen Geist und seine Natur. Innerhalb weniger Minuten schienen die Lamia-Vampire Jasons Situation erfasst zu haben.
Ein Herrscher, der keiner sein möchte, sollte auch keine Entscheidungen treffen , dröhnte eine sonore Stimme in seinem Kopf.
„Da gebe ich Euch recht“, sagte Jason laut.
Wir werden uns ihn den Dienst deiner Sache stellen, um den Frieden zu erhalten. Persönlich verurteilen wir niemanden.
Diesmal waren die Worte laut und deutlich in der großen Halle zu vernehmen.
Also ob es jemals Frieden gegeben hätte, resümierte Leander im Stillen.
Auch deine Aufgabe ist noch lange nicht zu Ende, wandten sich die drei Wesen wie auf Kommando nun dem Halbengel zu.
Dann weiter zu Ayleen: Und du, mein Kind, bist der Schlüssel für das Schicksal dieser beiden.
Mit diesen mysteriösen Sätzen lösten die drei Wesenheiten sich in einem zarten Nebel auf, ähnlich wie Leander es von Lady Alderley her gekannt hatte.
Jason blickte den Halbengel ratlos an. „Und was jetzt?“, fragte er.
Ayleen ergriff das Wort: „Sie werden euch mental begleiten. Wenn wir eure Gegner gefunden haben und ihr Hilfe benötigt, werden sie zur Stelle sein.“
„Woher weißt du das?“, fragte Jason verwundert.
„Ich habe mit ihnen gesprochen, bevor ihr gekommen seid.“
„Und was heißt eigentlich wir ?“, mahnte Leander jetzt. „Du, mein Schatz bleibst hübsch hier. Du musst noch einiges lernen. Wir beide werden uns um die neuen Meister kümmern.“
Ayleen zog einen Flunsch, gab aber klein bei. Sie wusste instinktiv, dass sie in ihrem jetzigen kindlichen Zustand noch keine große Hilfe würde sein können. Aber das würde sich hoffentlich bald ändern.
Gemeinsam brachte der Halbengel sie zurück in das tibetische Kloster. Nachdem sie sich von dem Mädchen verabschiedet hatten, reisten die beiden Freunde wieder nach England. Die Hybridenvampire würden den Aufenthaltsort der drei Meister über kurz oder lang ausfindig machen.
†
Alexa Peters begrüßte ihre ehemalige Mitstudentin genauso herzlich wie die übrigen jungen Leute, die sich in einer Hamburger Szenekneipe zu einem Klassentreffen zusammengefunden hatten. Sie zog anerkennende Blicke auf sich. Im dem engen, dunkelroten Kleid, dessen Farbe sich in ihrem Lippenstift wiederholte, und den hochgesteckten tiefdunklen Haaren sah sie hinreißend aus. Anna Welsch blickte neidisch auf die hübsche Ärztin im Praktikum. Einzig und allein die frühere Heiterkeit vermisste sie an ihr. Alexa trug einen melancholischen, fast abweisenden Ausdruck in den großen, mit Kajalstift betonten Augen. Das gab ihr so einen leichten Touch von Gothic, fand Anna insgeheim.
Aber sie selbst
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