Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Titel: Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
Vom Netzwerk:
Daher spielt auch der Zeitpunkt keine Rolle.“
    „Somit hat der Todesengel kein Recht auf eine Ersatzseele und wir müssen nicht auf einen dreizehnten Mond warten“, murmelte Leander.
    Norbu nickte ganz stolz, als würde er einen seiner jugendlichen Schüler für die Lösung einer schwierigen Aufgabe loben. Jason hätte diese Sache lieber heute als morgen zu Ende gebracht, diese Zeitlupenmentalität war absolut nicht sein Ding. Trotzdem zwang er sich zur Ruhe.
    „Ich frage mich gerade, ob wir die Schlafenden wirklich zur Unterstützung brauchen“, dachte Leander laut nach.
    Der Abt nahm ihm die Entscheidung ab.
    „Ihr werdet sie brauchen. Noch kann die kleine Chime nicht an eurer Seite kämpfen. Sie hat noch viel zu lernen, um ihre wahre Bestimmung zu erkennen und ihr zu folgen. Und bevor noch mehr Zeit zugunsten der Dunkelheit verstreicht, sollte die Waage wieder ins Gleichgewicht gebracht werden!“ Norbus Stimme klang fest und entschlossen. Er mahnte. Vielleicht kannte dieser Mann hier am Ende der Welt die Zukunft besser als sie alle?
    „Ich muss das Buch noch holen, dann könnten wir aufbrechen“, wandte sich der Halbengel nun an den jungen Vampirfürsten neben ihm. „Ich schlage vor, dass ich mich sofort auf den Weg mache und morgen früh wieder hier eintreffe. Dann werde ich mit Ayleen sprechen müssen und wir treffen alle Vorbereitungen.“
    Jason nickte. Was hätte er auch dagegen einwenden sollen?
    Leander war absolut nicht wohl bei dem Gedanken, seine Tochter und Jason an ein und demselben Ort zu wissen und sei es nur für ein paar Stunden. Noch zu deutlich klangen die Worte ihrer Mutter, Lady Alderley in seinen Ohren, die Ayleen als Gefährtin für Jason ausersehen hatte, um eine neue Herrschaft von Vampiren auf Erden einzuleiten. Wenn bei ihrem jetzigen Plan irgendetwas schief gehen sollte, dann rückte dieses Ziel in greifbare Nähe. Denn dann war Jason allein auf seine und Ayleens Hilfe angewiesen, um die stärkeren Vampirmeister zu vernichten. Würde seine Tochter, wenn sie zur Frau herangereift war, der Anziehungskraft des anmutigen Fürsten widerstehen können oder umgekehrt? Er hätte sie so gerne für immer getrennt gewusst. Aber das Schicksal schien hier gegen ihn zu arbeiten.
    Leander hatte Jasons Blick wohl bemerkt, als er Ayleen nach so langer Zeit wieder gesehen hatte. Sie wussten beide, dass ihre Schönheit einmal alles Irdische übertreffen würde.
    Doch nun genug mit der Grübelei. Es galt, zu Handeln. Leander Knight erhob sich und verschwand in einer Lichthülle, die ihn in Sekundenschnelle nach Italien teleportieren würde. Zurück blieb ein ziemlich verwirrter Jason Dawn.
     
    †
     
    Als Leander in seinem Landgut in der Toskana eintraf, war es bereits dunkel. Maria kam nur einmal in der Woche zum Putzen, wenn er selbst nicht anwesend war. In der etwas entfernt liegenden Kellerei waren die Leute mit der Weinernte beschäftigt gewesen. Emilio, der Vorarbeiter, war seit fast zwanzig Jahren ein zuverlässiger Mitarbeiter, der seinen Chef nur selten störte, ihn jedoch regelmäßig in seinen Berichten auf dem Laufenden hielt. Alles schien seinen gewohnten Gang zu gehen. Der Atlanter ging in sein Büro, öffnete den verborgenen Tresor hinter dem Bücherregal und holte dort das in Leder gebundene Buch heraus. Wieder fiel sein Blick auf die Amphore, die er ebenfalls im Safe aufbewahrte. Nur er wusste, was beziehungsweise wen, sie beinhaltete. Leander überlegte noch kurz, ob er auch die Einhornwaffe mit nach Tibet nehmen sollte, entschied sich jedoch dagegen und schloss die Stahltüre des Tresors wieder. Er blickte sich kurz im Zimmer um. Er benötigte ebenso wenig Licht, um in der Dunkelheit zu sehen, wie seine Schützlinge, die Vampire.
     
    Ein Umschlag fiel ihm ins Auge, den Maria wohl demonstrativ mitten auf die Schreibtischunterlage gelegt hatte. Irritiert nahm er ihn in die Hand. Auf seiner Rückseite klebte ein großes, rotes Siegel. Er brach es auf und entnahm das wertvolle Briefpapier mit den in Tinte geschriebenen Zeilen darauf. Schau an, dachte er, als er die Unterschrift entziffert hatte, Rom möchte mit mir über meine Zukunft sprechen.
    Für einen Augenblick überlegte er, den Brief einfach zu vernichten und die Einladung des Bischofs zu ignorieren. Aber dann faltete er das Papier zusammen und steckte es ein. Vielleicht konnte er seinerseits mehr über die Pläne der Kirche erfahren, was die Untoten anging.
    „Jetzt werde ich auch noch zum Spion. Immerhin besser als

Weitere Kostenlose Bücher