Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)
konnte. Wenn sie nur nicht so verklemmt wirken würde!
Der Vampirmeister konnte nicht umhin, sich in diese kleine Szene einzumischen. Von seinem Platz aus konnte er die Beiden gut im Auge behalten. Er schlich sich in die Gedanken des Mädchens ein. Sie schwärmte offensichtlich für einen bekannten Hollywoodstar. Laurent musste lächeln.
Sie sind doch alle gleich , dachte er und erhöhte ihre Körpertemperatur, indem er ihr suggerierte, mit ihrem Schwarm allein zu sein und von ihm verführt zu werden. Er konnte sehen, wie ihre Blicke glasig wurden und sie in eine andere Welt abdriftete. Aber ihr Körper reagierte wie gewünscht. Sie zog den Rock ihres Kleides nicht mehr herunter, sondern schob ihn immer mehr herauf, bis die weiße Spitze ihres Slips hervorblitzte. Der Dozent konnte sehen, wie Clement fast die Augen aus dem Kopf fielen und er immer unruhiger auf seinem Sitz hin- und herrutschte. Fast wäre der Vampir hinter ihnen in ein lautes Lachen ausgebrochen, doch er riss sich zusammen.
Der Bus stoppte, und die Klasse verließ das Fahrzeug, um sich bald darauf in alle Himmelsrichtungen zu verstreuen. Um sechzehn Uhr wollte man sich wieder hier am Parkplatz für die Rückfahrt treffen. Laurent schlenderte hinter Julie und zwei anderen Mädchen her. Sie stand immer noch unter seinem Bann und so trennte sie sich unter seinem Einfluss bald von den Freundinnen. Außer ihm folgte auch Clement der hübschen Studentin. Für das Museum selbst hatten die beiden offenbar keinen Blick übrig. Laurent dirigierte Julie wie einen Zombie auf einen abgelegenen Weg, wo Clement sie einholte.
„Darf ich dich ein Stück begleiten?“, fragte der Junge eher schüchtern. Julie registrierte seine Anwesenheit völlig teilnahmslos. Jetzt war der richtige Zeitpunkt!
Lacroix ließ Julie Clements Hand ergreifen und ihn in ein Gebüsch zerren. Völlig überrumpelt folgte der Student mit dem ungepflegten kleinen Kinnbart und den braunen Stoppelhaaren, die unwillkürlich an Pumuckl erinnerten. Als sie sich unbeobachtet glaubte, zog Julie sich das leichte Kleid über den Kopf und ließ Clement einen Blick auf ihre wohlgeformten Proportionen werfen. Ohne zu zögern, begann auch Clement sich auszuziehen und nach wenigen Minuten wälzten sich beide in dem zentimeterhohen Gras zwischen den Rhodondendronbüschen. Laurent hatte sein Ziel erreicht. Er wusste, dass Julie von dieser kleinen, ungewollten Affäre mit Sicherheit schwanger werden würde und ihre Zukunft ganz anders als geplant verlaufen würde. So einfach konnte man Menschen über ihre niedrigsten Instinkte manipulieren!
Nachdem der attraktive Lehrer seine Klasse mental kontrollieren konnte, war er versucht, diese Fähigkeiten natürlich auch in anderen Bereichen einzusetzen. In einem Supermarkt verleitete er einen unbescholtenen Kunden zum Diebstahl, obwohl dieser gar keine Ambitionen dazu hatte. Wozu würde man diese Fähigkeiten noch alles einsetzen können? Chaos oder Ordnung, diese Frage stellte Laurent sich mittlerweile täglich. Sollte er als Superheld in seiner Stadt oder gar seinem Land eine neue „Regierung“ aufzwingen oder Frankreich in Unruhen stürzen? Beides war allzu verlockend. Besonderes die letztere Option würde für zahlreiche Opfer sorgen, deren tatsächliche Todesursache gar nicht mehr erforscht werden würde!
Diese Überlegungen beschäftigen ihn wieder einmal, als er an einem freien Tag an seinem Lieblingsplatz im Hafen von Le Havre verweilte und den schaukelnden weißen Booten an den Privatanliegern zusah. Ein paar Möwen schrieen ihre eintönige Melodie hinaus, während sie durch den wolkenlosen Himmel segelten. Diese Plätze lagen etwas entfernt von der geschäftigen Wirtschaftsanlage des Hafens, wo die großen Frachter ent- und beladen wurden.
In diesem Augenblick klingelte sein Handy. Alexas verführerische Stimme war am anderen Ende. Seit ihrer ‚Geburt’ fühlte sich Lacroix zu dieser Frau hingezogen, obwohl sie sich nur einige wenige Male gesehen hatten. Jetzt kam es ihm zum ersten Mal in den Sinn, ihrer beider Kräfte bündeln zu wollen. Doch was war mit dem Dritten im Bunde? Rashid würde doch nicht etwa auf die gleiche Idee kommen?
„Behalte diese Informationen bitte für dich“, gab er der schönen Vampirin die Anweisung. „Ich möchte nicht, dass Rashid zuviel weiß. Der interessiert sich zwar angeblich nur fürs Geschäft, aber warum sollte auch er nicht nach Höherem streben?“
„Verstehe, drei sind einer zuviel“,
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