Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)
„Wenn er einen von uns so einfach beseitigen konnte, wird er nicht zögern, das Gleiche mit uns zu versuchen! Ich möchte zu gerne wissen, ob er das allein geschafft hat!“
„Und was schlägst du vor?“
In Laurent war bereits seit ihrem gemeinsamen Telefonat ein Plan gereift, den er nun seiner Mitstreiterin unterbreitete.
„Wie gut verstehst du dich mit seinem Herzblatt Anna?“, fragte er geradeheraus.
„Wir waren früher mal so etwas wie Freundinnen“, gab Alexa zur Antwort, wobei sie nicht definierte, ob sie mit ‚früher’ ihre Studentenzeit andeutete oder ihr Dasein als menschliches Wesen meinte.
Ein Anflug von einem Lächeln huschte über das markante Gesicht des Vampirmeisters. Sein Blick verdunkelte sich jedoch dabei.
„Hör gut zu“, forderte er mit abgesenkter Stimme zu Alexa gewandt, „und tu genau, was ich sage. Du weißt durch diese Anna, wie Jason aussieht. Er dagegen kennt dich nicht.“
„Aber er wird mich als Vampirin erkennen“, warf Alexa ein.
Laurent nickte. „Soll er ja auch. Trotzdem wird er nichts gegen dich unternehmen.“
Alexa verstand zunächst kein Wort. Er grinste böse in sich hinein. Dann erklärte er der schönen Frau seinen abartigen Plan.
„Nun komm schon, du wirst dich doch mal für ein paar Tage von deinen Büchern loseisen können“, klang Alexas lockende Stimme aus dem Handylautsprecher. Anna rang mit sich selbst. Sie würde nur zu gern Alexas Angebot annehmen und diesen Urlaub mit ihr verbringen, aber sie war gerade erst nach Glasgow zurückgekehrt. Die ehemalige Schulfreundin hatte ihr sogar versprochen, dass ihr keinerlei Kosten entstehen würden. Angeblich hatte sie diese Reise gewonnen, wollte sie aber nicht allein antreten. Dafür hatte Anna Verständnis. Auch sie reiste nicht gerne allein an ihr unbekannte Zielorte.
„Hast du eigentlich noch was von deinem Jason gehört?“, fragte Alexa nebenbei völlig belanglos.
„Leider nicht“, gab Anna leise zu.
„Ach, Kopf hoch, Mädchen, andere Mütter haben auch schöne Söhne.“
Wenn du wüsstest, dachte Anna und warf einen wehmütigen Blick auf das Poster von Jason und seiner Band über ihrem Bett.
„Bis zu den Prüfungen hast du doch noch etwas Zeit, oder?“, bohrte Alexa weiter. „Und so, wie ich dich kenne, holst du den verlorenen Stoff bestimmt schnell wieder auf. Wer weiß, wann sich wieder so eine tolle Gelegenheit bietet! Nun komm schon, ich bin sicher, du wirst es nicht bereuen und außerdem noch etwas von der Welt sehen. Ich verrate dir aber noch nicht, wohin es geht. Nur soviel – kulturell wird es bestimmt interessant werden! Vielleicht lernst du da ja auch einen neuen Lover kennen!“
Beim letzten Satz kicherte Alexa wie damals, als sie beide in ihrer Studentenzeit jede Menge Blödsinn im Kopf hatten. Anna gab ihren Widerstand auf. Alexa verstand es wirklich, jemanden zu überzeugen. Außerdem war sie neugierig geworden. Ihre Mutter hätte bestimmt Einwände gehabt, andererseits, sie brauchte ja nichts davon zu erfahren. In dieser einen Woche würde sie nur drei Vorlesungen verpassen und Moira würde bestimmt für sie mitpauken und sie nachher auf dem Laufenden halten.
„Also gut, aber du schickst mir das Flugticket!“
„Bravo!“, lobte Alexa. „In ein paar Tagen hörst du dann von mir!“
Bereits drei Tage später hatte die deutsche Studentin die Unterlagen von einem deutschen Reisebüro in der Post. Sogar Bargeld fürs Taxi hatte die Freundin beigelegt. Anna wunderte sich, dass kein Datum für den Rückflug eingetragen war. Und überhaupt, wo lag überhaupt dieses Braşov? Der Name klang irgendwie russisch. Dabei stand Alexa doch gar nicht auf diese kälteren Regionen. Sie war eher der Typ für eine Karibikreise in einem sexy Bikini. Dennoch packte die Studentin einen kleinen Koffer für den geschenkten Urlaub. In Berlin würde sie sich bei einer Zwischenlandung mit Alexa treffen und von dort aus gemeinsam mit ihr weiterfliegen. Mittlerweile freute sie sich sogar auf dieses unerwartete Abenteuer.
†
Leander Knight saß an seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer und starrte noch ein paar Sekunden auf das Telefon, nachdem Jason aufgelegt hatte.
Es sieht so aus, als würde sein Zigeunerblut langsam die Oberhand gewinnen. Dieser Heißsporn will sich nie an die Regeln halten – nicht einmal an seine eigenen , überlegte er dabei und seine Sorge um den jungen Freund wuchs. Dann hob er den Kopf und sah die drei Hybridenvampire an, die vor ihm saßen und mit
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