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Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Titel: Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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Verachtung vor und wollte sich gerade erheben, als sie bittend seine Hand ergriff und ihn zurückhielt. Sie zog unter ihren ganzen Halsschmuck eine feine Goldkette hervor, an welcher ein zierliches Kreuz hing und zeigte es ihm. Jetzt verstand er. Selbstmord galt in der Kirche als eine Todsünde und in der Welt der gläubigen Zigeuner erst recht. Sie hätte einen Auftragskiller anheuern müssen, um ihr diesen Wunsch zu erfüllen und nicht in Ungnade vor der Kirche und ihrer Sippe zu fallen. Jetzt heuerte sie Jason dafür an.
     
    Der junge Vampirfürst, der von Natur aus zu einem Gefühl von Mitleid unfähig war, schaute sie eindringlich an. Frisches Blut wurde ihm aus freien Stücken angeboten. Sollte er da ablehnen? Konnte er das überhaupt? Er spürte deutlich, wie sein natürliches Verlangen nach Nahrung wuchs. Das war die andere Kreatur in ihm, die ihr Recht forderte. Er könnte ihr einen wunderschönen Tod in der Blüte ihrer Jahre schenken! Sarah merkte, dass der attraktive Mann da vor ihr langsam seinen inneren Widerstand gegenüber ihrem Wunsch aufgab. Sie setzte sich nun dicht an ihn heran und strich mit einer Hand über die bartlose Wange, weiter den Nacken hinunter bis zu seinen Schultern, näherte ihr Gesicht dem seinen und hauchte einen zarten Kuss auf die geschlossenen Lippen vor ihr. Jason spürte das lockende Pochen, das von ihrer samtigen Haut ausging, die einen sanften Duft von Vanille und Rosen ausströmte. Rosen … England … Miriam, seine einzige Fürstin. Jason verlor sich in der Vergangenheit, erwiderte automatisch die zärtlichen Berührungen und sank mit der schönen Zigeunerin auf den Boden. Mit einer einzigen Bewegung hatte Sarah sich des dünnen Kleides über Kopf entledigt. Bis auf einen Slip aus schwarzer Spitze war sie darunter nackt. Dieses letzte Kleidungsstück zerriss der Vampir mit einem Ruck, als er sie leidenschaftlich küsste. Jason schaute kurz auf. In Sarahs Augen schimmerten Tränen. Sie wusste genau, dass dies hier ihre letzte Nacht auf Erden sein würde. Dann gab sie sich den süßen Forderungen ihres tödlichen Liebhabers hin.
     
    Als der Schlag ihres Herzens erlosch, lag Sarah wie schlafend in Jasons Armen, der sie zärtlich betrachtete. Dieser kostbare Augenblick der Hingabe an die Vergänglichkeit war etwas so intimes, wie ihn nur Vampire empfinden konnten. Die tiefen Wunden an ihrem Hals hatten aufgehört zu bluten, die zarte Bräune ihrer Haut ging langsam über in einen Hauch von Weiß über, wie frisch gefallener Schnee. In wenigen Minuten würde sie als Vampirfürstin erwachen und ihrerseits neue Untote erschaffen können. Jason musste handeln. Es tat ihm leid, diese Schönheit ein weiteres Mal zerstören zu müssen. Er nahm einen tiefen Atemzug und mit einem einzigen Ruck seiner schlanken Hände zerbrach er ihr Genick als wäre es nur ein dünner Ast.
    Dann erhob er sich und begann, sich wieder anzukleiden. In diesem Augenblick klingelte sein Handy. Leander war am Apparat.
    „Bist du wahnsinnig geworden?“, fauchte der Halbengel den jungen Vampir an.
    So aufgebracht hatte dieser seinen Freund selten erlebt.
    „Wenn du in einer Nacht einen Fürsten erschaffst und diesen auch noch vernichtest, kannst du gleich eine Signalrakete in den Himmel schießen, damit deine Feinde wissen, wo du bist!“, wetterte der Atlanter.
    Jason gab ihm im Stillen zwar Recht, aber irgendwie interessierten ihn die Vorwürfe auch wieder nicht. Er fühlte sich nach langer Zeit wieder einmal richtig wohl. Frisches Menschenblut pulsierte in seinen alten Adern, belebte seine Kräfte auf lange Zeit und – machte seine Präsenz deutlich spürbar für die neuen Meister.
    Der Halbengel hatte das ebenso stark gespürt. Obwohl er die Bedürfnisse seiner Schützlinge verstand und Jasons prekäre Situation als Neuzeitfürst ganz besonders, so fragte er sich doch wieder einmal, ob er diesen ‚jungen Wilden’ jemals würde unter Kontrolle halten können. Die Situation war nun mal nicht mehr zu ändern.
    „Verschwinde da!“, empfahl Leander. „Und hinterlass bitte keine Spuren für die Polizei, die die Behörden auf dumme Gedanken bringen könnte.“
    Nachdem er aufgelegt hatte, fiel ihm der Brief des Erzbischofs wieder ein. Er kramte ihn aus seiner Tasche und las ihn noch einmal durch. Morgen würde er einen Abstecher nach Rom machen und hören, was dieser Kleriker da von ihm wollte. Irgendwie schienen sich die Probleme gerade anzuhäufen.
     
    Jason überlegte, wie er die blutleere Leiche

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