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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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untersucht, die selbst das Tun der Jesuiten in den Schatten
    stellt und eigentlich die Kontrolleure kontrollieren sollte, inzwischen zu viel Macht in sich vereint.« Ciban begegnete ihrem Blick. »Sie selbst
    haben dem Institut und dem Orden angehört, Catherine. Sie haben den
    Orden inzwischen verlassen, weshalb ich davon ausgehe, dass Sie
    nachvollziehen können, wovon ich spreche.«
    »Aber Sie sind der Chef der vatikanischen Sicherheit.«
    Der Präfekt zuckte mit den Achseln. »Ich tue, was ich kann, aber mein
    Vorgänger hat die Zügel wohl etwas zu sehr schleifen lassen. Und Seine
    Eminenz Kardinal Gasperetti – wie Sie sich erinnern, steht er dem Lux
    unmittelbar vor – ist äußerst vorsichtig in seinem Treiben, seit ich im
    Amt bin.«
    »Wie stand Pater Darius mit ›Lukas‹ in Verbindung?«, wollte Catherine
    wissen.
    Ciban runzelte die Stirn. »Sie meinen, ob er aktiv oder passiv war? –
    Schwester, er war Ihr Mentor! Er hat viele Projekte des Instituts geleitet und zum Erfolg geführt.«
    »Auch ›Lukas‹?«, fragte Ben.
    »›Lukas‹ ist streng geheim und geht weit über das Apostelmysterium
    hinaus.«
    Die junge Nonne konnte nicht anders, als ein kurzes, schmerzhaftes
    Lachen ausstoßen. »Verzeihen Sie, aber nach allem, was Ben und ich in
    den letzten Tagen erlebt haben … Was könnte schon über das
    Apostelmysterium hinausgehen?«
    »Vielleicht geben Ihnen Ihre Visionen eines Tages die Antwort«, meinte
    Ciban ernst. Dann fügte er hinzu: »Soweit ich weiß, befinden sich in
    ›Lukas‹ die Profile und Forschungsresultate von medialen Menschen,
    deren Begabung weit über das Maß eines durchschnittlich hochbegabten
    Medialen hinausgehen. Darius’ Profil dürfte in dieser Datenbank
    gespeichert sein, ebenso wie das von Kardinal Benelli. Und vermutlich
    auch das Ihre, Schwester.«
    Catherine starrte den Kardinal an. Die Worte für eine Erwiderung
    blieben ihr buchstäblich im Halse stecken.
    Ben räusperte sich. »Mal etwas anderes, Eminenz. Könnte der Mörder
    über ›Lukas‹ von den Identitäten der Apostel erfahren haben?«
    »Möglich. Allerdings ist das nicht sehr wahrscheinlich.«
    »Weshalb?«
    »Das Lux ist nicht über die Identitäten der Apostel informiert. Ebenso
    wenig wie ich. Allein die Namensliste aller Spiritualen wäre viel zu
    komplex, um daraus auf die Abgesandten zu schließen. Hinter jedem
    Namen könnte praktisch ein Apostel stehen.«
    Der Papst, der sich mit jeder Minute zu erholen schien, sagte schwach:
    »Schwester Catherine ist sich sicher, dass es keinen Verräter unter den
    Aposteln gibt.«
    Anstatt Erleichterung zu zeigen, verdüsterte Cibans Miene sich. Für
    einen Moment schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete, wandte er
    sich der jungen Frau zu. »Eigentlich sollte ich über Ihre Feststellung
    erleichtert sein. Tatsächlich haben wir dadurch jedoch nun ein anderes,
    viel weltlicheres Problem, und das früher, als mir lieb ist.«
    Ein viel weltlicheres Problem? Was meinte Ciban wohl damit?
    Sein Handy klingelte. Er nahm das Gespräch an. Coelho war am anderen
    Ende der Leitung und bestätigte Catherines Eingebung. Theas Leichnam
    war an der Grotta di Lourdes geborgen, der Tatort unauffällig gesichert
    und dokumentiert worden.
    »Es wartet viel Arbeit auf uns, Ben«, sagte der Präfekt. Dann wandte er
    sich Catherine und dem Papst zu. »Ich werde Monsignore Rinaldo
    herschicken. Wenn Sie uns bitte entschuldigen wollen.«

70.

    Der Tag hatte sich besser entwickelt, als der Meister zu hoffen gewagt
    hatte. Der sechste Apostel war tot. Der Papst hatte einen neuerlichen
    Zusammenbruch erlitten, wenn auch keinen ganz so starken wie erhofft.
    Nun stand ein Bote vor ihm, dessen Mitbringsel ihm sogleich offenbaren
    würde, was es mit der neuen Küchennonne im päpstlichen Haushalt auf
    sich hatte. Es hatte allerdings eines gewissen Nachdrucks bedurft, um
    Monsignore Massini letztendlich zum Reden zu bringen.
    »Danke. Sie können jetzt gehen.«
    Nachdem der Bote gegangen war, öffnete der Meister den versiegelten
    Umschlag und nahm ein ebenfalls versiegeltes Dossier heraus. Als er die
    Akte öffnete und sein Blick auf die erste Seite mit der Fotografie fiel, hielt er für einen Moment den Atem an.
    Catherine Bell!
    Wie klein die Welt doch war!
    Der Meister überflog das Dossier, blieb kurz an dem einen oder anderen
    Punkt hängen: Chicago, Grundschule für medial Hochbegabte, Darius,
    Corona, das Institut, die Georgetown University in Washington, das

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