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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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wie ich es während der Verhöre zugelassen habe.
    Doch dummerweise ließen sich die Reminiszenzen an Thea nicht so
    einfach abstellen, ebenso wenig die Trauer und der Schmerz. Theas
    liebenswerter, mutiger Brief tauchte wieder in Catherines Erinnerung
    auf, dann das erste persönliche Kennenlernen im vatikanischen
    Internetbüro und ihr ermutigender Zuspruch während der Spaziergänge
    durch die vatikanischen Gärten …
    Sie stockte.
    Was hatte der Heilige Vater während ihres Gesprächs vorhin noch
    gesagt? »Der Mörder weiß um die Namen der Abgesandten. Er kennt
    sogar ihre Kraftorte.«
    »Kraftorte?«, hatte Catherine gefragt. Noch nie zuvor hatte sie von
    solchen Orten gehört.
    »Jener Lieblingsort, an dem ein Apostel meditiert, um seine
    Kraftreserven zu erneuern. Dort wurden die Morde jeweils verübt …«,
    war die Antwort des Papstes darauf gewesen.
    Mein Gott, konnte es sein? Aber natürlich! Es lag sogar regelrecht auf
    der Hand!
    Sie blickte Ciban an, der noch immer vor ihr in der Hocke saß, und
    sagte: »Ich glaube, ich weiß, wo wir Schwester Thea finden werden.«
    »Du kennst den Tatort?«, entfuhr es Ben.
    »In der Grotta di Lourdes.«
    Der Präfekt musterte sie zweifelnd. »Sind Sie sicher, Schwester?«
    »Dort hat sie oft gebetet. Es war ihr Lieblingsort im Vatikan.« Sie blickte von Ciban zum Papst, der in diesem Moment begriff, was sie meinte.
    Wie es schien, hatte der Kardinal noch nie von den Kraftorten gehört.
    »Sie haben Recht, Catherine«, sagte der Papst. »An ihren Lieblingsorten
    erneuern die Abgesandten ihre Kraftreserven. Darius, Silvia … sie alle
    sind an ihren Lieblingsorten zu Tode gekommen.«
    Ohne die Angelegenheit weiter zu hinterfragen, zog Ciban sein Handy
    unter der Robe hervor, wählte über die Kurzwahltaste eine Nummer und
    setzte sich mit dem Kommandanten der Vigilanza in Verbindung.
    Nachdem er seine Instruktionen erteilt hatte, erklärte er: »Coelho weiß, was zu tun ist. Sollte Schwester Theas Leichnam tatsächlich bei der
    Grotta gefunden werden, wird er uns umgehend informieren.«
    Catherine zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass der
    Vigilanzakommandant sein Handwerk verstand. Vor allem das der
    Vertuschung. Thea würde vermutlich nach der offiziellen Version des
    Vatikans einem Herzleiden erlegen sein, ebenso wie Darius offiziell bei
    einer Bergwanderung ums Leben gekommen war. Letztendlich griff hier
    das gleiche Räderwerk ein, das schon 1998 zielstrebig verhindert hatte,
    dass der Mord an dem Kommandanten der Schweizergardisten Alois
    Estermann und seiner Frau hatte aufgeklärt werden können. Angeblich
    hatte ein junger Soldat die beiden in einem Anfall von Wahnsinn getötet, als Rache für eine vorenthaltene Auszeichnung. Doch es gab zu viele
    Widersprüche. In Wahrheit glaubte niemand an diese Version.
    Andererseits war es bis heute niemandem gelungen, Licht ins Dunkel
    dieses Falles zu bringen.
    Ob Ciban das wahre Mordmotiv kannte? Soweit Catherine wusste, hatte
    damals Kardinal Monti als Präfekt der Glaubenskongregation unter Papst
    Innozenz die Vatikanische Sicherheit geleitet. Monti hatte wenige Jahre
    darauf auch dafür gesorgt, dass Catherine ein Fall für die
    Glaubensbehörde geworden war. So vermutete sie, dass einzig ihre
    außergewöhnliche Gabe sie bisher davor bewahrt hatte, nicht schon unter
    Innozenz auf dem sprichwörtlichen Scheiterhaufen verbrannt worden zu
    sein. Selbst nach ihrem Austritt aus dem Lux Domini hatte sich die
    Glaubenskongregation zunächst einmal vornehm zurückgehalten.
    »Eminenz«, sagte Ben behutsam. »Da wir nun schon mal hier auf den
    Rückruf des Kommandanten warten, wäre dies nicht eine gute
    Gelegenheit, über ›Lukas‹ zu reden?«
    Catherine hörte das erste Mal, wie Ciban aus tiefster Seele seufzte.
    »Ich kann Ihnen nicht mehr erzählen, als ich Ihnen bereits gesagt habe,
    Ben. Wir alle hier in diesem Raum wissen, dass die Kirche ihre medial
    hochbegabten Mitglieder genau beobachtet. Das tut sie nicht erst seit
    gestern. Papst Johannes XXIII. hat seit den Sechzigern versucht, Sorge
    dafür zu tragen, dass auch die Kontrolleure kontrolliert werden. Doch
    leider wurde das meiste dessen, was er initiiert hat, nach seinem Tod und dem zweiten Vatikanischen Konzil untergraben.«
    Catherine, die mehr als hellhörig geworden war, fragte: »Und das
    bedeutet?«
    »Das bedeutet, dass ein progressiver Orden wie das Lux Domini, eine
    religiös-wissenschaftliche Organisation, die spezielle Menschen und
    Phänomene

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