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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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stehe, ist eine Modernisierung der Kirche.
    Ich weiß, nur Sie können derlei Veränderungen innerhalb der Kirche
    bewirken. Dabei benötigen Sie sicher jede Unterstützung, die Sie
    erhalten können.«
    Sechs der spirituellen Berater des Papstes waren tot. Ob Leo es nun
    zugeben wollte oder nicht, er brauchte Catherines Gabe, ihre mentale
    Energie, wenn er sein Ziel erreichen wollte. Zumindest solange, bis sich Ersatz für die ermordeten Spiritualen gefunden hatte. Nun denn,
    Catherine konnte ihre Bücher genauso gut in Rom schreiben.
    Der Papst starrte sie an, als sähe er sie zum ersten Mal. Dann sagte er
    sichtlich gerührt: »Kardinal Benellis Plan reicht noch viel weiter, als ich es je für möglich gehalten hätte. Aber ja, Schwester. Ich nehme Ihre
    Unterstützung gerne an.«
    Die Tür zur Bibliothek wurde geöffnet, und Kardinal Ciban trat ein. Als
    er niemanden im Erdgeschoss sah, blickte er hinauf zur Galerie. Der
    Papst signalisierte ihm, dass Catherine und er hinunterkommen würden.
    »Wie ich feststelle, Schwester, hat Seine Heiligkeit Sie bereits in das
    Geheimnis der Villa eingeweiht.« Ciban rückte Catherines Stuhl zurecht
    und nahm dann selbst an der festlich gedeckten Tafel Platz. Er wirkte
    müde, jedoch nicht erschöpft. Wie es aussah, hatte er in der Nacht doch
    noch ein paar Stunden Schlaf auf der Klappliege in seinem Büro
    gefunden. »Sie wissen, dass Kardinal Benelli sich in den letzten Jahren
    hier niedergelassen hat. Ich glaube, am Ende kannte er die Villa besser
    als ich.«
    Sie aßen von den köstlichen Speisen und tranken von dem ausgewählten
    Wein, sprachen über Gott und die Welt, bis Leo schließlich mit einer
    Frage zu den Geschehnissen der letzten Tage zurückkehrte.
    »Was ich noch immer nicht recht begriffen habe: Wie ist Kardinal Monti
    nun eigentlich an die Namen gelangt?«
    »Schwester Catherine hatte Recht, Heiligkeit«, erklärte Ciban. »Keiner
    der Apostel war ein Verräter. Dafür hat Seine Eminenz Kardinal Monti
    seine Freundschaft zu Papst Innozenz ausgenutzt.«
    »Innozenz hat ihm die Namen genannt?«
    Der Kardinal nickte. »Vermutlich hat er die Namen an Innozenz’
    Sterbebett erfahren. Schließlich sind beide davon ausgegangen, dass
    Monti der nächste Papst werden würde …«
    »Was Benelli und Sie jedoch zum Leidwesen Montis zu verhindern
    wussten.« Der Papst warf Ciban einen Blick zu.
    Der Präfekt stieß einen gespielten Seufzer aus, bevor er Catherine ansah.
    »Womit Sie nun auch in dieses Geheimnis eingeweiht wären, Schwester.
    Als Monti die Wahl zum Papst verlor, sah er im Wissen um den
    Apostelmythos und die Namen seine letzte Chance zur Machtergreifung,
    denn für die Teilnahme an einer nächsten Papstwahl wäre er bereits zu
    alt.« Ciban hob sein Glas in ihre Richtung. »Dann kamen Sie und haben
    Monti mit Ihrer Gabe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Alle
    seine Mordaufträge waren mit einem Mal umsonst.«
    Catherine runzelte die Stirn. »Aber hätte er nicht einfach die restlichen Apostel ermorden lassen können?«
    Ciban schüttelte den Kopf und setzte das Weinglas ab. »Seit Sie auf der
    Bildfläche erschienen sind, standen und fielen Montis Pläne mit Ihrer
    Gegenwart. Wir haben eine Namensliste in seinem Appartement
    gefunden. Tatsächlich hatte er nur sechs der zwölf Namen, daher meine
    Vermutung, dass er sie Papst Innozenz noch auf dem Sterbebett entlockt
    hat. Innozenz ist jedoch gestorben, bevor er ihm alle Beteiligten nennen konnte. Gott sei es gedankt, Kardinal Benellis Name stand nicht auf
    dieser Liste.«
    »Er hätte die Kirche mit seiner Machtgier ruiniert«, sagte der Papst
    einfach.
    »In jedem Fall wollte er das Gleichgewicht der Kräfte zu seinen Gunsten
    verändern, Heiligkeit«, erklärte Ciban. »Zum einen, um Papst Innozenz’
    politischen Kurs fortzusetzen, zum anderen, um Ihre Zukunftspläne zu
    vereiteln. Es tut mir leid, Heiligkeit, aber Ihr Weg, die Kirche in das
    einundzwanzigste Jahrhundert zu führen, wird damit noch schwerer zu
    bewältigen sein.«
    »Darf ich fragen, wie diese Pläne für die nahe Zukunft aussehen?«,
    fragte Catherine behutsam.
    Der Papst bedachte sie mit einem vielsagenden Zwinkern. »Lassen Sie
    sich überraschen, Catherine. Aber so viel vorweg: Ihr Wirken innerhalb
    der Kirche wird ein maßgebender Bestandteil dieses Wandels sein.«
    Catherine kam nicht umhin, Ciban mit einem fragenden Blick zu
    bedenken. Wie dachte der Präfekt über all das? Konnte der Papst in
    seiner Gegenwart wirklich

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