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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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ist nicht nur einfach eine Einladung, Nicola.
    Das ist auch nicht nur einfach ein Empfang. Da steckt mehr dahinter.
    Glauben Sie mir.«
    »Wissen Sie, wer sonst noch eingeladen ist?«
    »Die üblichen Verdächtigen aus der Kurie. Unter anderem Massini.
    Außerdem ein paar mit Benelli befreundete Ordensleute, darunter
    Schwester Thea …«
    »Schwester Thea? Die hat uns gerade noch gefehlt.«
    Der Meister atmete tief durch. »Sie sagen es.« Wenn er etwas nie wieder
    tun würde, und damit meinte er wirklich nie wieder , dann war es, die Leiterin des vatikanischen Internetbüros zu unterschätzen. »Doch bevor
    wir uns um den Empfang und seine Gäste kümmern, haben wir noch
    etwas anderes zu besprechen, damit unsere Mission weiterhin erfolgreich
    ist.« Er machte auf einem kleinen Skizzenblock eine kurze Notiz, riss die obersten zwei Blätter ab, damit kein Durchschlag zurückblieb, und gab
    diese an sein Gegenüber, damit er sich den Namen und die Adresse
    einprägen konnte.
    DeRossi hob eine Braue. »Kalkutta, die Hauptstadt von Westbengalen?«
    Der Meister nickte. »Schwester Silvia ist eine Art Mutter Teresa. Sie
    verfügt über eine immense Gottesfurcht und Menschenliebe, leider aber
    auch über eine immense mediale Energie. Leo wird den Verlust ihres
    Beistandes sofort spüren.«
    »Wann soll ich aufbrechen?«, fragte der Monsignore routiniert. Sicher
    würde er in Kalkutta auf einige interessante Nachtschwärmer stoßen.
    »Übermorgen. Es ist bereits alles arrangiert.«
    »Gut.« DeRossi nahm die Zigarette, zog noch einmal kräftig daran und
    steckte die Notizzettel mit der Glut in Brand.
    Asche zu Asche.
    Staub zu Staub.

    VERRÄTER

14.

    Die schwarze Limousine mit vatikanischem Kennzeichen passierte eine
    alte Steinmauer mit schmiedeeisernem Tor, die die Zuflucht Kardinal
    Benellis von der Außenwelt trennte. Catherine fiel auf, dass am Tor
    weder ein Briefkasten noch eine Tafel angebracht war, der oder die
    darauf hätte hindeuten können, dass hier ein Fürst der Kirche lebte.
    Scheu warf sie einen Blick auf den verschlungenen Weg, der vor ihnen
    lag.
    Die Villa lag nordöstlich von Rom, etwas mehr als eine halbe Stunde
    Autofahrt vom Vatikan entfernt, wenn man nicht gerade die
    Hauptverkehrszeit in Rom erwischte. Die Limousine fuhr durch ein
    Waldgebiet und über eine Meile den Hügel hinauf. Die Villa im
    Renaissance-Stil, die sich schließlich von den Schatten der Bäume
    abhob, war mit das Schönste, was Catherine je in ihrem Leben gesehen
    hatte. Benellis Refugium war eine perfekte Symbiose aus Kunst und
    Natur, aus Pflanzen und Licht und strahlte unverhohlene Lebensfreude
    und Weltoffenheit aus.
    »Seine ganze Pracht entfaltet der Park mit den Springbrunnen leider erst im Sommer«, erklärte Ben.
    Er hatte Catherine mitgenommen, weil Schwester Thea durch ihre Arbeit
    länger im Vatikan festgehalten worden war. Sie hatten den Nachmittag
    im Di Marzio verbracht, einem Café mit Blick auf die Piazza der
    Basilika Santa Maria in Trastevere, wo einst Fellini seine Filmszenen
    gedreht hatte. Catherine hatte gespürt, dass ihren alten Freund
    irgendetwas bedrückte, doch ebenso hatte sie gespürt, dass er darüber
    nicht reden konnte oder wollte, daher hatte sie es sich verkniffen, ihn
    darauf anzusprechen.
    Im Anschluss waren sie in den nahen Vatikan zurückgekehrt und vom
    Gebäude der Glaubenskongregation aus mit dem Wagen gestartet. Sie
    hatten Rom über die Via Flamini Nuova nach Norden verlassen. Die
    Landschaft um Monterotondo lag umgeben von dichten Kastanien-,
    Buchen- und Eichenwäldern, die sich mit Feldern, Weinbergen und
    Olivenhainen abwechselten. Bekannt war der wenige tausend Einwohner
    zählende Ort vor allem für die außergewöhnliche Heilkraft seines
    Quellwassers.
    »Kardinal Benelli hat die Villa Kardinal Ciban abgekauft«, sagte Ben.
    Als Catherine ihn nur verdutzt ansah, erklärte er weiter: »Benelli stammt aus einer wohlhabenden Handelsfamilie, musst du wissen, und die
    Cibans, na ja, ihr Stammbaum lässt sich bis ins zwölfte Jahrhundert
    zurückverfolgen. Sie sind geradezu unanständig reich. Zum Ausgleich
    steckt der Clan hinter mehr Wohltätigkeitsorganisationen, als ein
    gesunder Mensch Haare auf dem Kopf hat. Vielleicht auch zum
    Ausgleich dafür, dass ihr Blut in all den Jahrhunderten nicht nur Tugend und Aufrichtigkeit hervorgebracht hat.«
    »Woher weißt du das alles?« Noch im selben Augenblick, in dem
    Catherine die Frage gestellt hatte, schüttelte sie den Kopf. »Oh,

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