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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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Laien zur nächsten. Die Reaktionen auf die
    Kirchenkritikerin waren vor allem auf Seiten der Kleriker gemischt,
    blieben aber stets freundlich und höflich. Niemand ließ sich zu einer
    Provokation herab, zumindest nicht in Gegenwart Benellis und seines
    exotischen Gastes. Niemand bis auf den greisen Kurienkardinal Sergio
    Monti, der auf einem hohen antiken, mit Purpur bespannten Stuhl saß
    und von dort aus eine kleine Schar von Zuhörern, die er um sich
    versammelt hatte, dirigierte.
    Catherine wusste aus diversen Artikeln, dass Montis Verstand trotz
    seines kanonischen Alters nichts von dem Biss eines Dobermanns
    eingebüßt hatte. Lange vor Ciban hatte er unter Innozenz den Prozess
    gegen Catherine eingefädelt, und sicher hatte der jüngere Kardinal eine
    Menge von dem greisen Rechtsverdreher und ehemaligen
    Glaubenswächter gelernt. Auch war der alte, zerbrechlich wirkende
    Zwerg für seinen beißenden Sarkasmus bekannt.
    »Ich habe gehört, Sie gedenken, die Kirche zu verlassen, Schwester
    Catherine?« Es klang mehr wie die höfliche Aufforderung, genau dies
    doch bitte zu tun.
    Einige der Gäste mochten darin auch die leidenschaftslose Feststellung
    heraushören, dass die Exkommunikation der Autorin sowieso nur noch
    eine reine Formsache war.
    »Ich hoffe nicht, Eminenz, denn die Kirche ist in großen
    Schwierigkeiten, und ich habe ihr noch einiges zu sagen.«
    »Oh, ich dachte, Sie hätten ihr schon mehr als genug gesagt.« Der alte
    Kardinal blickte verschmitzt in die Runde, als habe er gerade einen
    wirklich guten Scherz gemacht.
    »Wissen Sie, Eminenz«, Catherine sprach betont langsam und
    überdeutlich, »die Kirche ist alt, und sie begreift nur noch langsam. Aber ich werde sie deshalb nicht aufgegeben. Sie ist meine Heimat, und ich
    liebe sie, auch wenn sie nicht immer liebenswert ist.«
    In einigen Augen funkelte unterdrücktes Lachen, in anderen offene
    Entrüstung. Monti und Catherine starrten sich mehrere Sekunden lang
    an, dann lächelte der Kardinal, als hätte er gerade das Bouquet eines
    hochkarätigen Weines genossen oder den ersten Akt einer viel
    versprechenden Symphonie.
    »Ich werde Sie vermissen, Schwester Catherine. O ja, ich werde Sie
    vermissen, glauben Sie mir. Ich wünsche Ihnen und Ihren Freunden noch
    einen guten Abend. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte.«
    Catherine nickte höflich. »Eminenz.«
    Als der greise Kardinal außer Hörweite war, sagte Ben ohne Rücksicht
    auf die Anwesenheit Benellis: »Kardinal Monti hat den hässlichsten
    Charakter, den ich je erlebt habe. Wie kann die Kirche nur solch einen
    Mann in ihrer Mitte dulden?«
    »Ich würde jetzt gerne behaupten, es gebe Schlimmere«, erklärte Benelli
    ruhig. Und an Catherine gewandt: »Sie haben sich ausgezeichnet
    geschlagen.«
    Catherine seufzte. »Das nützt mir nur leider in einem Krieg wie diesem
    nicht viel, Eminenz. Und das weiß Kardinal Monti sehr genau.«
    Der Gastgeber schüttelte den Kopf und meinte ironisch: »Kardinal Monti
    weiß vor allem eines: dass er das Rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen
    kann, aber wie Sie sehen können, versucht er es trotzdem.« Er deutete
    unauffällig in Richtung des alten Kardinals, der gerade von seinem
    Assistenten ein Pillendöschen erhielt. Monti schluckte die Tabletten und erhob sich dann mühsam aus seinem Stuhl. Bereits wenige Augenblicke
    später bewegte er sich jedoch auf das Büfett zu, als wäre er um ein gutes Jahrzehnt verjüngt.
    »Die Segnungen der modernen Medizin«, erklärte Benelli. »Auch Seine
    Heiligkeit Papst Innozenz hat in den letzten Jahren seines Pontifikats
    davon profitiert. Dem Himmel sei Dank! Sonst hätten wir jetzt noch ganz
    andere Probleme.«
    Catherine blickte Benelli verwirrt an. »Verzeihen Sie, Eminenz, aber ich fürchte, ich verstehe nicht ganz.«
    Der Kardinal wollte zu einer Erklärung ausholen, als ein Telefon
    gedämpft schrillte. Er machte eine entschuldigende Geste, griff in die
    Tasche seiner Soutane und zog ein Handy heraus.
    »Ja?« Er hörte ein Weilchen schweigend zu, verabschiedete sich von
    dem Anrufer und schaltete das Handy ab. Dann wandte er sich an
    Catherine und Ben.
    »Schwester Thea und Kardinal Bear hatten eine Autopanne. Der
    Abschleppdienst ist bereits verständigt. Ich werde vorsichtshalber einen Wagen losschicken, um sie abholen zu lassen.«
    Er winkte einen seiner Angestellten heran, einen stämmigen Hünen in
    schwarzem Anzug, und erklärte diesem, was geschehen war. Der Mann
    machte sich sofort auf

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