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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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etwas
    ergeben?«, fragte Ben.
    »Die sind nach wie vor zur Aufbereitung im Labor. Porter hält uns auf
    dem Laufenden.«
    »Ehrlich gesagt, verstehe ich das Ganze nicht, Eminenz. Wer um
    Himmels willen sollte einen Grund haben, Pater Darius zu ermorden?
    Was gäbe es für ein Motiv?«
    Der Kardinal schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Monsignore. Ich weiß,
    Pater Darius war Ihr Mentor und Freund, aber ich bin nicht befugt, mit
    Ihnen über die Hintergründe des Falls zu sprechen.«
    »Hängt es mit dem Lux zusammen?«, hakte Ben trotzdem nach.
    Der Orden untersuchte und verwaltete inzwischen das geheime Wissen
    rund um alle besonderen Phänomene innerhalb und außerhalb der
    Kirche. Darius hatte jahrzehntelang für die Institute in Chicago und Rom gearbeitet. Auch Ben und Catherine waren in einem davon unterrichtet
    und ausgebildet worden. Doch kurz bevor das Lux offiziell die Leitung
    der Institute für medial Begabte übernommen hatte, hatte Ben Chicago
    verlassen. Nichtsdestotrotz unterstand das Lux der
    Glaubenskongregation, der modernen römischen Inquisition. Wenn also
    jemand die Frage beantworten konnte, dann der Kardinal.
    Ciban sah Ben nachsichtig an, lehnte sich in seinem bequemen
    Schreibtischsessel zurück und tippte die Finger beider Hände leicht
    gegeneinander. »Ich denke, Sie haben mich verstanden. Ich darf nicht
    darüber reden. Mit niemandem. Außer mit Seiner Heiligkeit.«
    Was für ein Unsinn. Bens Blick fiel auf die linke Hand Cibans, jene mit
    der feinen Narbe. Dieser in Schwarz gekleidete Raubvogel, der Innozenz
    vor knapp drei Jahren in Mexiko wie ein Leibwächter vor einem Attentat
    mit einem Messer bewahrt hatte, war einer der mächtigsten Männer im
    Vatikan. Nichts und niemand konnte ihm verbieten, über einen Fall zu
    sprechen, wenn er es wollte. Nicht einmal Seine Heiligkeit.
    »Wie geht es dem Heiligen Vater?«, warf Ben vorsichtig ein, um
    wenigstens diesem Gerücht auf den Zahn zu fühlen.
    »Den Umständen entsprechend gut. Wieso?«
    »Ich habe da was läuten gehört.«
    Ciban lächelte unheilverkündend gelassen. »Was wäre der Vatikan ohne
    Gerüchte.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Ich muss Sie bitten, die Ermittlungen vorerst einzustellen.«
    Die Ermittlungen einstellen? Ben blickte den Präfekten ungläubig an,
    glaubte, sich verhört zu haben. Stillschweigen über den Fall verstand
    sich von selbst. Nicht einmal Catherine durfte er etwas über Darius’
    Ermordung sagen. Doch die Nachforschungen auszusetzen, das ergab
    nun wirklich keinen Sinn.
    »Ehrlich gesagt bin ich überrascht, Eminenz. Ich habe mit meiner Arbeit
    gerade erst begonnen.«
    »Ich weiß. Dennoch muss ich Sie bitten, die Sache vorerst auf sich
    beruhen zu lassen. Vertrauen Sie mir.« Ciban blickte seinem Gegenüber
    auf eine Weise in die Augen, dass dieser sich unwillkürlich fragte, ob der Kardinal etwa Catherines Gabe teilte und in seiner Seele las.
    »Was wird aus der Spur in Deutschland?«
    »Wir werden ihr selbstverständlich weiterhin nachgehen.« Im Nu war
    der Präfekt mit einer eleganten Bewegung auf den Beinen und ebenso
    rasch bei der Tür. Ben war durchaus ein großer Mann, doch sein
    Vorgesetzter überragte ihn noch einmal um gut einen halben Kopf.
    »Sollte sich etwas ergeben, werde ich sofort auf Sie zurückkommen.«
    Ben musste einsehen, dass das Gespräch damit beendet war. Er griff
    nach seiner Aktentasche und erhob sich. Doch wenn Ciban von ihm
    erwartete, dass er jetzt einfach so, als wäre nichts geschehen, in die
    unterirdischen Bereiche des Archivs zurückkehrte, dann kannte der
    Kardinal ihn schlecht.
    »Bevor Sie gehen, hätte ich noch eine Frage«, sagte Ciban und versperrte ihm den Weg.
    Ben blieb nichts anderes übrig, als stehen zu bleiben und gespannt darauf zu warten, was nun noch kommen würde.
    »Haben Sie in der persönlichen Habe von Pater Darius irgendetwas …
    Ungewöhnliches entdeckt?«
    »Etwas Ungewöhnliches?« Ben überlegte. Dachte der Kardinal etwa an
    die kleine Eichentruhe mit den Briefen und den Papieren? Die musste
    längst versiegelt beim Sicherheitsdienst eingetroffen sein. Ben hatte
    nichts Ungewöhnliches in der Truhe entdeckt. Nichts, was ihm auch nur
    annähernd verdächtig erschienen wäre oder mit Darius’ Ermordung in
    Verbindung gebracht werden könnte.
    Und was die alte Bibel mit Darius’ eigenhändigen Markierungen anging,
    Bens einziges Erbe … Er konnte auch hierin nichts wirklich
    Verdächtiges sehen. Viele Gläubige

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