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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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Privatgemächern Seiner Heiligkeit hat. Vielleicht war es am Ende ja
    der Kammerdiener. Oder Seine Heiligkeit hat das Buch verlegt. Er soll in letzter Zeit … nun ja, wie kann ich es ausdrücken … etwas vergesslich
    geworden sein. Wie dem auch sei. Sie schaffen das schon.«
    Ein Räuspern holte Massini in die Gegenwart zurück. Monsignore
    Rinaldo stand plötzlich vor ihm. Er hatte ihn gar nicht hereinkommen
    hören. Massini hatte sich vor einigen Monaten ein wenig mit dem
    jüngeren Rinaldo angefreundet, ein netter Kerl, jedoch durch und durch
    eine Archivmaus, die eigentlich so gar nicht zu Kardinal Cibans
    restlichem Stab passte.
    »Entschuldigen Sie meine Direktheit, aber Sie sehen aus, als gehörten
    Sie selbst ins Bett, um sich gründlich auszukurieren«, sagte Rinaldo.
    Massini wusste nur zu gut, wie Recht er hatte.
    »Es geht schon«, beeilte der Monsignore sich zu versichern. »Es war ein
    anstrengender Tag. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich habe gehört, Seine Eminenz sei noch hier. Ich habe hier eine
    ziemlich dringende Nachricht für ihn.«
    Massinis Blick fiel auf den DIN-A5-Umschlag in Rinaldos Hand. Es
    kostete ihn jedes Quäntchen Selbstbeherrschung, das ihm noch geblieben
    war, um nicht mit Entsetzen darauf zu starren.
    »Ich fürchte, es wird noch eine Weile dauern«, erklärte er. »Aber da ich schon mal hier bin, kann ich das gerne für Sie übernehmen.«
    Rinaldo schüttelte den Kopf. »Danke, aber ich möchte den Umschlag
    lieber persönlich übergeben.«
    »Natürlich, kein Problem.« Massini versuchte ein Lächeln. Dann fragte
    er vorsichtig: »Wie lautet der Absender?«
    »Es hat einen Zwischenfall im Lux Domini gegeben«, erklärte Rinaldo
    zögernd. »Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    Gegen seinen Willen atmete Massini hörbar auf.

21.

    Catherine hatte gerade das Foyer ihres Hotels betreten, als der
    Nachtportier, ein kleinwüchsiger, rundlicher Mann in den Sechzigern, sie aufhielt.
    »Schwester Catherine!«
    Sie machte einen Schwenk nach links, bewegte sich vom Aufzug fort
    und steuerte auf die Rezeption zu. Noch immer schwirrte ihr der Kopf
    von den Vorfällen in der Villa Benellis und den Ereignissen danach.
    Ciban musste inzwischen bei Seiner Heiligkeit im Apostolischen Palast
    sein und Ben auf dem Weg in seine eigene Wohnung, nachdem er sie am
    Hotel abgesetzt hatte.
    »Das hier«, mit seinen kleinen, kurzfingrigen Händen griff der
    Nachtportier eilends in eines der Postfächer neben dem Schlüsselbrett
    und legte ein Päckchen auf die Theke, »wurde heute Abend für Sie
    abgegeben.«
    Der graue, zugeklebte Pappkarton war weder mit einem Absender noch
    mit einer Empfängeradresse versehen.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Catherine.
    Der kleine Mann nickte eifrig. »Ich musste schwören, es Ihnen
    persönlich auszuhändigen.«
    »Dann haben Sie mit dem Absender gesprochen?«
    »Mit dem Boten. Ich habe den jungen Mann noch nie zuvor hier
    gesehen. Aber er hat darauf bestanden, dass ich es Ihnen persönlich
    übergebe, sobald Sie das Hotel betreten.«
    Catherine sah das Päckchen argwöhnisch an.
    »Denken Sie, es ist etwas – Gefährliches darin?« Der dickliche Portier
    trat einen halben Schritt von der Rezeption zurück.
    »Nein. Natürlich nicht«, beeilte sie sich mit einem Lächeln zu
    versichern. »Können Sie mir den Boten beschreiben?«
    Der Mann rührte sich nicht. »Hm, also, wenn Sie mich so fragen … etwa
    Mitte zwanzig, mittelgroß, schlank, kurze braune Haare, die Augenfarbe
    weiß ich nicht mehr, dunkel, glaube ich, Jeans, rotes T-Shirt. Ich würde sagen, er war von keiner offiziellen Postagentur … Ach, da fällt mir ein, auf der Unterseite ist eine kleine Karte eingeschoben.«
    Catherine drehte die Schachtel um und zog die Karte heraus. In winzigen
    Lettern stand dort: ›Wenn du von ganzem Herzen glaubst, kann es
    geschehen. Apostelgeschichte 8,37. Vertraue auf deine Gabe, Catherine.‹
    Benelli! Das hier musste von Benelli sein! Himmelherrgott, ließ der alte weißhaarige Kardinal ihr denn nicht einmal nach seinem Tod ihre Ruhe?
    Catherine bemerkte, dass der Nachtportier sie und das Päckchen noch
    befremdeter anstarrte als zuvor. Schnell, vielleicht ein bisschen zu
    schnell, zauberte sie ein Lächeln auf ihre Lippen, bedankte sich
    freundlich und schritt auf den Aufzug zu.
    Es kostete sie große Selbstbeherrschung, das Päckchen nicht schon im
    Aufzug zu öffnen. Sie hatte ihr Zimmer kaum betreten, als sie auch
    schon auf den Couchsessel zusteuerte und das

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